Es ist nicht das erste Mal, das den Gebrüdern Weinstein mangelhafte Geschäftspraktiken vorgeworfen werden. Wie der Hollywood Reporter berichtet, ist Bernhard Schlink, der Autor zur Vorlage des Erfolgsfilms Der Vorleser, nun der nächste in der Reihe derer, die Vorwürfe gegen Harvey Weinstein und Bob Weinstein erheben. Deshalb verklagt er jetzt die Weinstein Company.
Der Bielefelder schrieb 1995 das moderne Standardwerk über die privaten Auswirkungen der Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs, das drei Jahre später ins Englische übersetzt wurde und zum ersten deutschen Buch avancierte, welches die Bestsellerliste der New York Times anführte. Die Weinstein-Brüder, damals noch unter dem Miramax-Siegel agierend, zahlten Bernhard Schlink 1,5 Millionen Dollar für die Rechte und versprachen ihm eine Beteiligung, je nach Erfolg des Films, von 2,5% bis 5% der Einnahmen.
Der Vorleser wurde mit einem weltweiten Umsatz von 109 Millionen Dollar an den Kinokassen zu einem beachtlichen Erfolg, was nicht zuletzt an der oscarprämierten Performance von Kate Winslet lag. Von seiner ihm zustehenden prozentualen Beteiligung hat Bernhard Schlink jedoch bis heute nichts gesehen. Ihm wurde lediglich eine Gewinnabrechnung zugeschickt, in denen die Zahlen angeblich stark verfälscht wurden. In der Klageschrift heißt es: “Die Abrechnung ist insofern unwahr, dass es in hohem Maße die Einnahmen abschwächt, die Kosten übertrieben darstellt und nicht korrekt den Bedingungen der Vereinbarung mit Miramax folgt”. Bernhard Schlinks Aussage zufolge schuldet ihm die Weinstein Company mindestens eine Million Euro.
Was meint ihr? Ist Bernhard Schlink zu gierig oder sind die Weinsteins wirklich Gauner?