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Mein Lieblingsmonster: „Killer Croc“

19.10.2016 - 09:00 Uhr
Killer Croc
Warner Bros./moviepilot
Killer Croc
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Dieser Artikel entstand im Rahmen der Aktion Lieblingsmonster.

Halb Mensch, halb Krokodil. Lebt in der Kanalisation von Gotham City. Quasi im Dreck und Schatten der Menschheit, kein Gang zur Toilette bleibt ihm verborgen, Killer Croc nimmt deinen Geruch und deine Fährte immer auf.

Bei diesem Gedanken würde mir mulmig werden.

Ich habe davon abgesehen, großartig zu beschreiben, weshalb ich mich für dieses 'Monster' entschieden und warum ich nicht Widersacher aus meinen Lieblingsfilmen genommen habe. Killer Croc ist eine traurig gepeinigte Seele. Ein Mensch, der aufgrund eines Gen-Defekts oder Nuklearen... naja... wie die Superschurken oder Superhelden halt so entstehen, jedenfalls wurde 'Waylon Jones' zu diesem Tiermenschen.

Er wird dem Krokodil immer ähnlicher. Verkleidungen sind nichtig. Während Spiderman seine Beweglichkeit und optisch kaum bis gar nichts mit der Spinne gemein hat und selbst bei den Fantastic 4 'das Ding' sein gesammtes Wissenschaftsteam hinter sich stehen hat, so ist Waylon Jones alias Killer Croc, ganz auf sich allein gestellt. Seine Zähne sind scharf, seine Hände/Pranken/Klauen riesig. Haare hat er keine, nur Schuppen. Ein Krokodil auf zwei Beinen.
Die Nähe zu einer Frau, die 'menschliche Liebe', ist etwas, was er niemals wieder erfahren wird. Zumindest rein optisch betrachtet. Wie sieht seine Seele aus? Sein Inneres? Seine Instinkte sind tierisch und der Hunger groß, seine Haut hart und sein Körper regenerationsfähig.
Ist er unsterblich?

Killer Croc ist gefangen!

Im ewigen Kreislauf des Lebens und in der Tatsache, dass er anders ist und es absolut nicht verstecken kann, kann und will er seine tierische Seite nicht unterdrücken, doch entscheidet er sich für die schwere Bürde, in der Kanilisation zu leben. Er möchte den Menschen aus dem Wege gehen, er möchte nicht auffallen, er möchte koexistieren.

Doch dies soll ihm nicht vergönnt sein. Andere 'Bösewichte' wollen ihn studieren, seine regenerative Fähigkeit nutzen, ihn vielleicht als Waffe nutzen, ihn als Söldner anheuern.
Wenn du als Fan des Reptils eines weißt, dann das dort, wo Killer Croc ist, vor allem eines herrscht: Chaos. Zu bändigen ist er nicht. Schon gar nicht einfach. Du hast 0,5 bis 1 Chance. Verspielst du diese, dann bist du seine Beute.

Gehörst du also zu einer Crew, die irgendeinen Auftrag hat und gar nicht weiß, was sie da tut, bis sie sieht, was sie tut, dann kann es schon zu spät sein.

Killer Croc ist ein Assasine, ein Jäger. Zwar ist er im Wasser eine Koryphäe, doch dank seiner Menschlichkeit darf man ihn auch auf Land nicht unterschätzen. Mit seinen knapp 3 Metern ist er viel größer als ein normaler Mensch. Die Betäubungsmunition wirkt irgendwann nicht mehr, bei einem Körper, der sich regeneriert, ja sogar Arme nachwachsen lässt. Es kommt der Tag, an dem etwas schief geht und dabei braucht es sich bloß um eine rostige Schraube zu handeln.

Der Tag ist gelaufen. . .

Und so steht der gute alte Waylon Jones wieder auf der Fahndungsliste. Ungewollt, dazu genötigt.

Killer Croc tut mir Leid.

Doch finde ich ihn trotzdem oder gerade deshalb unglaublich cool.
Seine großen Schritte sind schwer und mächtig, sein Schwanz ist lang, schuppig und stachelig. Anmutig wie ein Dinosaurier, elegant wie eine Welle im Wasser, die menschlich geschnittenen Beine machen ihn grazil und lassen das Monster aufrecht stehen. Die Arme sind nicht etwa die eines Krokodils oder T-Rex, sie sind die eines Menschen, nur mit der Masse und Wucht eines Krokodils.
An Killer Croc ist einfach alles tödlich.
Eine perfekte Symbiose aus Krokodil und Mensch.

Mir gefallen starke und massige Monster sehr, sie sollen 'reinhauen' können. Doch möchte ich kein stumpfes Herumgekloppe ohne Konsistenz. Es braucht eine Fallhöhe und diese bietet Killer Croc in meinen Augen. Alleine die Tatsache, dass er keinerlei Waffen verwendet und mit der Natur zu verschmelzen versucht, das vorher alles genannte, seine Idee zu koexistieren, sich zu verstecken. Für mich strahlt dieses Monster eine Mystik aus.

Killer Croc wird unterdrückt und verabscheut. Ein Zustand, den ein Krokodil vielleicht in Ordnung findet und genießt, da es so im Schatten agieren kann, doch der Mensch, welcher in ihm steckt, der hat Gefühle. Gefühle, die nicht geteilt werden können, Erlebnisse, welche mehr als nur das Zerreißen der Beute sind, der Mensch steht in einem Dialog und kann er das nicht, dann resultiert dies in Einsamkeit.

Zwar werden hier die besten und stärksten Eigenschaften zum Überleben vereint, doch auf emotionaler Ebene gibt es etwaige Schwächen.

Das finde ich sehr bemitleidenswert.

Klar, auf den ersten Blick ist er anders. Ein Monster!

Doch schaust du ein mal genauer hin, hörst zu, dann fällt dir vielleicht auf, dass Waylon Jones einfach nur 'nen Best Buddy braucht, der mit ihm ein Bierchen trinken geht, auf eine Schaumparty zum Abdancen, auf deiner Couch eine Runde 'Batman: Arkham' zockt oder mit dem er sich 'Suicide Squad' im Kino anschauen kann, dort über Harleys spitze Zunge lacht und die schwache Karikatur seiner Selbst belächelt.

Ich glaube, dass Killer Croc durch seine Umwelt zu dem gemacht wird, was er heute ist:

Ein Superschurke.

Ein Superschurke, der sich nicht dazu entschieden hat, einer zu sein, oder viel mehr: An der Spitze der Evolution, den Gesetzen der Natur unterlegen, dem Menschen aber weit voraus. Er will dazugehören, doch er darf nicht.
In einem anderen Leben wäre er vielleicht ein Held geworden...

Zum Schluss mein Lieblingszitat (ursprünglich von Franz K. Stanzel) leicht verändert:
„Wie soll ein Alligator mit jemandem diskutieren, der ihm vorwirft, er sei kein Krokodil?“

- Ich danke dir für deine Aufmerksamkeit, wo auch immer dieser Text landen mag. Vielleicht siehst du Killer Croc, alias Waylon Jones, nun ja mit anderen Augen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Sponsoren der Aktion Lieblingsmonster:

Aktion Lieblingsmonster


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