Zum Abschied noch ein Text – Conny sagt Tschüss

30.06.2016 - 16:45 Uhr
Abschiede sind schmerzhaft, aber nicht zu vermeiden
BBC
Abschiede sind schmerzhaft, aber nicht zu vermeiden
3
10
"Ich denke, ich bin hier [...] fertig", sagte sie von jäher Zögerlichkeit befallen. " Ich gehe jetzt. Bye." Sie wartete, ohne zu wissen, worauf. Da war nichts. Da war nur ein Gefühl von etwas. (Stephen King - Love)

Dass dieser Tag irgendwann kommen würde, war von Beginn an klar und unabwendbar. Trotzdem habe ich es immer vermieden darüber nachzudenken, aber jetzt gibt es keinen Weg mehr daran vorbei. Mein kleines Herz ist schwer, mein Gemüt betrübt und mein Schreibtisch in der gamespilot-Redaktion leer geräumt. Unter der kleinen TARDIS, dem PS4-Controller aus Papier und den Adventure Time-Figürchen hat sich erstaunlich viel Dreck angesammelt. Bevor ich gehe, wische ich aber nicht nur noch einmal feucht durch, sondern verabschiede mich an dieser Stelle auch gebührend von euch und meinen liebgewonnenen Kollegen – mit einem ganz persönlichen Rückblick auf ein Jahr gamespilot.

Ich werde Doms ohrenbetäubende Nieser direkt neben mir vermissen, die mich jedes Mal aufs Neue vor lauter Schreck an den Rande eines Herzstillstands bringen. Mir werden Phils Wortwitze fehlen, die stets elegant auf dem schmalen Grad des guten Geschmacks tanzen, und dass Rae mich als ihren "Ekliges-Essen-Resteverwerter" mit allen möglichen Snacks versorgt, die sie nicht leiden kann. Mittlerweile wird der stechende Blick von Hannes dank einer Monitor-Stütze endlich durch den Bildschirm verdeckt, für den er die ganze Zeit bestimmt war. Am Anfang unserer frontalen Sitznachbarschaft konnte ich mir nicht helfen, obwohl ich es besser wusste — ich fühlte mich durchgängig beobachtet. Selbst darum trauere ich. Fabi links neben mir winke ich zum Abschied andächtig zu, den ehemaligen Praktikantinnen Linda und Finja schicke ich derweil beste Grüße in die Ferne. Tim werde ich im Chat auch nach meinem Sprung von Bord immer noch Bilder von Hexer Geralt und musikalische Meisterwerke von Lana Del Rey schicken. Bye-bye, Mast3rchief.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt. Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Twitter Inhalte zulassenMehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Was bleibt, sind Erinnerungen an ein fantastisches Jahr, das mit einer Mischung aus Spaß und neuen Erfahrungen das beste meines bisherigen Lebens war. Einen Abend lang schwitzte ich vor dem Telefon-Interview  mit Warcraft: The Beginning-Regisseur Duncan Jones vor Versagensangst zuhause in meinem TARDIS-Bademantel Blut und Wasser. Völlig unbegründet, denn im eigentlichen Gespräch war ich dann genauso entspannt wie er. An einem anderen Tag saß ich mit dem Unravel-Macher Martin Sahlin zusammen, der mir erzählte , wie aus einem roten Pullover schließlich dieser charmante Indie-Titel wurde. Ganz kurz vor unserer Until Dawn-Session, für die wir bis drei Uhr nachts gemeinsam im Büro ausharrten, spoilerte sich Rae bei der Korrektur dieses Textes  das ganze Spiel.

Meine persönliche Lieblingsnews  habe ich hingegen über einen Bug im Super Mario Maker geschrieben, der unser aller Lieblingsklempner auf Diät schickte. Statt wie das ganze Internet (ironisch) daran herumzumeckern, dass er ein paar Kilos abspeckte, plädierte ich für body positivity. Ich habe mich mehrmals kunstvoll verschieben (Blödborne, Aloe in the Dark, Watch Frogs) und durfte unter anderem mit Project Zero: Priesterin des schwarzen Wassers ein Spiel testen , auf das ich mich jahrelang gefreut hatte. Den wohl schwierigsten und für mich auf persönlicher Ebene bedeutsamsten Text habe ich ebenfalls auf gamespilot veröffentlichen dürfen: Er dreht sich darum, wie Everybody's Gone to the Rapture mir dabei hilft, mit sexueller Belästigung umzugehen.

Das absolute Highlight meines Jahres bei gamespilot war aber definitiv die E3 2016. Die habe ich bei Nachtschichten in der Redaktion mit Energydrinks im Blut, Lachtränen in den Augen, zwischen Müdigkeit, Wahnsinn, Sternenhimmel und Morgengrauen verbracht. Und jede Sekunde davon genossen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt. Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Twitter Inhalte zulassenMehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Jetzt stehe ich vor einem neuen Abschnitt meines Lebens und obwohl ich mich auf alles freue, was mich erwartet, bin ich gleichzeitig auch unglaublich traurig. Ich habe während meiner Zeit bei gamespilot nicht nur viel Wichtiges gelernt, sondern hatte auch eine wirklich gute Zeit und die Gelegenheit, die Bekanntschaft von großartigen Kollegen zu machen. Letztendlich bleibt nur noch eines zu sagen: Danke, es war unfassbar schön mit euch allen.

Und tschüss!

Abgesang Ende.

Das könnte dich auch interessieren

Kommentare

Aktuelle News