Endlich können wir wieder etwas aufatmen, denn das True Blood, so wie wir es kennen, existiert tatsächlich noch. Nach drei mäßigen Episoden, in denen die Logiklöcher alles überragten, was die Vampirserie einst so charmant machte, findet der HBO-Hit nun also zu alten Stärken zurück. Das gelingt vor allem dadurch, dass in Sick of Goodbyes wieder mehrere Handlungsstränge zusammen gefügt werden, die einzeln teilweise ziemlich verloren gewirkt haben. Den Kulminationspunkt bildet dabei unser einst so heiß geliebtes Fangtasia, von dem wir nun auch endlich erfahren, wie es eigentlich entstanden ist.
Was passiert: Den Angehörigen der Verstorbenen bleibt in dieser Episode nicht viel Zeit zum Trauern, denn es stehen noch immer Menschenleben auf dem Spiel. Sookie (Anna Paquin) und Jason (Ryan Kwanten), der Hoyt von dem Tod seiner Mutter in Kenntnis gesetzt hat, müssen sich also noch einmal zusammen reißen und alle nötigen Kräfte mobilisieren. Mithilfe ihrer telepathischen Fähigkeiten kann Sookie von Holly den Standort ihrer Geiselnahme in Erfahrung bringen: das (Überraschung!) Fangtasia. Und weil ein Angriff auf Vampire tagsüber viel zu gefährlich ist, nutzen Jason, Andy Co. die Zeit lieber, um einen Plan auszuhecken. Zusammen mit ihren verbündeten Vampiren rund um Bill (Stephen Moyer) wollen sie ihre langjährige Erfahrung im Kampf gegen Blutsauger nutzen und die Hep V’s angreifen. Dazu brauchen sie nun jeden verfügbaren Vampir, weshalb auch Jessica (Deborah Ann Woll) nach monatelanger Abstinenz wieder Blut trinken muss, um fit zu werden.
Auch Pam (Kristin Bauer van Straten) und Eric (Alexander Skarsgård) machen sich in einem Flieger auf den Weg nach Shreveport, um Erics Abkömmmling Willa zu finden. Die Reisezeit nutzen die beiden zur Aufarbeitung längst vergangener Ereignisse. So erfahren wir zum Beispiel, dass Pam und Eric zuerst lediglich die Besitzer einer Videothek waren, bevor Groupie Ginger daher kam und die Idee des Fangtasias in Umlauf brachte. Clever wie eh und je bezirzte Pam die treudoofe Ginger zu jener Zeit, so dass sie sich vor Eric mit den Lorbeeren für den geplanten Erotik-Clubs schmücken konnte. Jetzt, kurz vor dem Ende, spricht sie Klartext und gesteht ihre kleinen und großen Sünden vor Papa Eric. Als sie endlich in Bon Temp ankommen, machen sie einen Abstecher zu Bill und schließen sich dort spontan der ambitionierten Rettungsmission an.
Den ehemaligen Nobelschuppen betritt das Vampir-Killer-Kommando von zwei Fronten aus: Die einen schleusen die Gefangenen wie Nicole und Co. durch einen Geheimgang im Keller hinaus, die anderen lenken die infizierten Vampire am Haupteingang ab. Die Beute spielt mal wieder Sookie, die als Erics Mahlzeit getarnt das Fangtasia betreten kann. Der Rest des Teams will die Bar gerade stürmen, als der wütende Bürgerwehr-Mob etliche Molotow-Cocktails durch die Fenster und Türen schmeißt, worauf ein Zeitlupen-Kampf zwischen lieben Vampiren, bösen Vampiren und einfältigen Hinterwäldlern folgt. Zum Glück werden dabei viele Anhänger des nervigen Mobs sowie alle infizierten Vampire ins Jenseits befördert. Aber auch um Arlene steht es alles andere als gut, denn sie wurde kurz vor Beginn der blutigen Schlacht beinahe völlig leer gesaugt. In ihrem Todeskampf sieht sie ihren verstorbenen Terry und will zu ihm, doch letztendlich entscheidet sie sich für ihre Kinder und trinkt mit allerletzter Kraft heilendes Vampirblut.