Warum Emma Watson eine Auszeit von der Schauspielerei nimmt

19.02.2016 - 13:30 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Emma Watson in Colonia DignidadMajestic/Twentieth Century Fox
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Harry Potter-Star Emma Watson wird nach zahlreichen Filmprojekten der letzten Jahre eine längere Auszeit von der Schauspielerei nehmen. Stattdessen wird sie sich intensiv ihrer Arbeit als Feministin widmen.

Freunde von Emma Watson werden sich auf einen längeren Abschied einstellen müssen, denn auf der Leinwand wird die 25-jährige Britin in absehbarer Zeit wohl nicht zu sehen sein. Wie Watson in einem Interview zur letzten Ausgabe von Paper  verriet, wird sie die Schauspielerei für mindestens ein Jahr unterbrechen, um sich stattdessen intensiv ihrer Arbeit als intersektionale Feministin zu widmen.

Als Intersektionalität bezeichnet man die Überschneidung verschiedener Formen von Diskriminierung wie Rassismus und Sexismus. Mit ihrer feministischen Arbeit will Emma Watson auf den Umstand aufmerksam machen, dass die soziale Identität einer Person mehreren Formen der Diskriminierung ausgesetzt sein kann. Ihr geht es dabei vor allem darum, ein sachkundigeres Bild über den Feminismus in der Öffentlichkeit zu fördern, da feministische Theorien vielen negativen Vorurteilen ausgesetzt sind. Damit will Watson auch solche Menschen mit ihrer Arbeit erreichen, die sich normalerweise nicht mit dem Feminismus auseinandersetzen.

Um diese Aufgabe zu bewältigen, wird Emma Watson sich einem rigorosem Selbststudium unterziehen. Außerdem hat sie einen Buchclub ins Leben gerufen:

Ich habe mir die Aufgabe gestellt, jede Woche ein Buch zu lesen, und zusätzlich jeden Monat ein Buch im Rahmen meines Buchclubs zu lesen. Momentan lese und studiere ich wahnsinnig viel. Ich habe fast darüber nachgedacht, ein Jahr lang Geschlechterforschung zu betreiben, als mir klar wurde, dass ich durch das Gespräch mit anderen Leuten und meine Lektüre viel mehr lernen kann.

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Ihre Interviewpartnerin bell hooks , eine afroamerikanische Literaturwissenschaftlerin und Verfechterin feministischer und antirassistischer Ansätze, bestätigte Emma Watson, dass der Aktivismus von Prominenten für manche ein falsches Signal sendet. Die beiden Frauen, die eine gemeinsame Bewunderung füreinander verbindet, sind der Ansicht, dass Watsons Entschluss Gefahr laufen könnte, aus dem Kontext gerissen zu werden. Darüber, was das große Lesepensum mit ihr anstellt, sagte Watson:

Ich finde, dass ich manchmal überkompensiere. Es fühlt sich beinahe so an, als ob die Chemie und die Struktur meines Gehirns sich wahnsinnig schnell verändern. Es ist, als ob ich manchmal dagegen ankämpfe, mit mir selbst Schritt zu halten. Ich mache gerade eine wirklich coole Zeit durch.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Emma Watson sich gegen die weltweite Diskriminierung von Frauen einsetzt. Im Jahre 2014 wurde sie beispielsweise als Sonderbotschafterin der UN für Gleichberechtigung einberufen. Damals hielt sie vor den Vereinten Nationen eine bewegende Rede.

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Bei allem Aktivismus hat Mrs. Watson aber zum Glück noch die Zeit gefunden, an der Seite von Daniel Brühl in dem Politdrama Colonia Dignidad mitzuspielen. Darin versucht das Liebespaar, den Fängen einer fanatischen Sekte im Chile der Pinochet-Militärdiktatur zu entkommen. Der Film läuft seit gestern, dem 18.02.2016, in den deutschen Kinos.

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