Stellt euch vor ihr müsstet euch den fiesesten Kreaturen stellen, die euch in euren schlimmsten Alpträumen einfallen. Vampire, Dämonen, Werwölfe und sogar Luzifer himself. Nun, das ist genau das, was Dean und Sam Winchester tun. Kein Monster ist ihnen zu böse, keine Zähne zu scharf. Sie sind die geborenen Jäger. Das Böse jagen, Menschen retten. Das ist ihr Familienauftrag. Und sie sind die besten, in dem was sie tun. Dabei wollte Sam (der kleine Bruder) das alles eigentlich gar nicht. Nach dem Versuch ein normales Leben zu führen, holt ihn die Familiengeschichte schnurstracks wieder ein. So sind wir am Anfang der Serie angelangt.
Nach dem Tod der Mutter durch einen Dämon zieht Papa John Winchester die beiden Jungen als Jäger auf. In der ersten Staffel steht dann auch die Jagd nach diesem Dämon, der sich durch gelbe Augen auszeichnet, im Vordergrund. Dieser hat zudem noch Sams Freundin getötet, wodurch es Sam wieder ins Familiengeschäft zieht. Hat Sam im Laufe der Zeit immer mehr Probleme mit eigenen übernatürlichen Kräften, schaffen es die Brüder trotzdem am Ende der 2. Staffel ihre Nemesis, den gelbäugigen Dämon, zu töten. Zu deren Bedauern musste dafür John Winchester seine Seele verkaufen um Dean das Leben zu retten. Außerdem wurden die Höllentore geöffnet und so entkamen tausende Dämonen auf die Erde. Damit aber noch nicht genug, denn ähnlich wie sein Vater gab auch Dean seine Seele um das Leben von Sam zu retten. Ab da hat er ein Jahr Zeit um den Deal rückgängig zu machen. Kurz vorm Ziel läuft jedoch die Zeit ab und Dean fährt geradewegs in die Hölle. Aber keine Angst, kurz darauf holt ihn Castiel, ein Engel, wieder aus der Hölle um gemeinsam zu verhindern, dass Luzifer aus seinem Gefängnis befreit wird.
Die ersten drei Staffeln waren immer mal wieder durchzogen mit der Monsterjagd der Woche. Außerhalb ihres Hauptziels also, gehen Dean und Sam merkwürdigen Todesfällen nach, hinter denen meist ein fieses Monster steckt. Über die ersten drei Staffeln wird so eine große Spannung aufgebaut. Die Beziehung der beiden Hauptdarsteller steht dabei immer im Mittelpunkt. Da sie die Einzigen sind, die sie im Leben haben, tun sie alles um den Anderen zu retten. Auch wenn sie dadurch sich selbst schaden müssen. In der vierten Staffel erfährt die Serie ihren Höhepunkt, nachdem die Figuren der Engel eingeführt wurden und die beiden Brüder versuchen mussten die Apokalypse aufzuhalten. Durch allerlei Intrigen, doppelten Spielen und Hinterhältigkeiten, trifft Sam eine fatale Entscheidung. Im Glauben die Apokalypse aufzuhalten, ist gerade er es, der sie auslöst.
Um wieder gutzumachen, was die Beiden verbockt haben,
stellen sie sich sowohl Dämonen als auch Engeln um den großen Kampf zwischen
Luzifer und Michael und damit das Ende der Menschheit zu verhindern. Schaffen
sie dies zwar, wartet aber weiterhin viel Arbeit auf die beiden Jäger. Ein
Bürgerkrieg im Himmel, die Suche nach dem Fegefeuer, der Kampf gegen Leviathane
und das Schließen der Höllentore sind nur einige der Aufgaben, die auf Dean und
Sam warten. Am Ende der neunten Staffel wartet dann ein weiteres Problem auf,
als Dean durch das Kainsmal langsam selbst zu einem Dämon wird. Eine
detailliertere Beschreibung der Handlung findet ihr hier .
Die Serie ist großartig. Immer mal wieder von Episoden der Monsterjagd der Woche durchzogen, verfolgt sie stets einen roten Faden, der immer in einem epochalen Finale endet. Dabei wird jedwede Mythologie oder Gruselgeschichte aufgegriffen und in die Serie integriert. Glänzt die Serie im Großteil durch die Spannung und die absolut coolen Charaktere, blitzt immer mal wieder auch fantastischer Humor mir durch. Sei es wenn die Brüder im Land des Fernsehens gefangen sind, Verbrechen mit Cartooncharakter nachgehen oder der Engel Castiel versucht sich wie ein Mensch zu benehmen.
Die Serie steigert sich im Verlauf der ersten drei Staffeln stetig und findet, wie bereits erwähnt ihren Höhepunkt in den Staffeln 4 und 5. Die Figur des Luzifer und die drohende Apokalypse verleihen der Serie etwas Episches. Im Folgenden merkt man jedoch ein wenig, dass Supernatural von seinem Schöpfer Eric Kripke anfangs nur auf fünf Staffeln ausgelegt war. Die weiteren Staffeln knüpfen zwar teils wirklich logisch an die vorherigen an, jedoch sind die Konsistenz und das Zusammenspiel nicht mehr so griffig wie vorher. Die siebte Staffel hat zwar ihre Höhepunkte, unter anderem im Tod von Bobby, ist an sich aber die schwächste der Reihe. Ab Staffel 8 wurde sich wieder auf die Kernkompetenzen konzentriert: Dämonen und Engel. Dean und Sam dabei mittendrin.
Der Fall der Engel am Ende der achten Staffel und der Kampf um den Himmel in Staffel 9 sind weitere Meilenstein der Serie. Generell stellt die 9. Staffel wieder einen neuen Höhepunkt dar. Der selbstzerstörerische Weg, den Dean ohne Rücksicht auf Konsequenzen eingeht, macht ihn zu dem, was er stets bekämpft hat. Dean wird selbst zum Dämon. Ich bin unheimlich gespannt darauf, wie die Protagonisten auf diese Situation reagieren werden. Mit der Produktion der mittlerweile 11. Staffel dringt Supernatural in die Top 30 der längsten Serien aller Zeiten vor. Ein Merkmal dafür wie beliebt die Serie noch immer ist.
Rock you hard - Der SoundtrackEin Auszeichnungsmerkmal der Serie ist ohne Zweifel ihr Soundtrack. Den Hit ‚Carry on my wayward son‘ der Band Kansas habe ich oben bereits angesprochen. Der Song begleitet seit jeher jede Zusammenfassung der Staffeln in der letzten Episode. Gerade aber auch die Musik von AC/DC verschönert den beiden Brüdern einen perfekten Roadtrip, wenn sie in ihrem Chevrolet Impala durch die USA reisen. Die Klassiker der Rockband laufen in der Serie rauf und runter. Led Zeppelin, Bon Jovi oder Survivor verleihen einzelnen Szenen die nötige Emotion und Coolness. Ein exzellentes Beispiel dafür bietet eine Episode Ende der 3. Staffel. Im Auto unterwegs legt Dean ‚Wanted Dead or Alive‘ von Bon Jovi ein. Anfangs noch als lockeres Mitsingen gestartet, legt sich über Dean die Erkenntnis, dass er in wenigen Tagen sterben und zur Hölle fahren wird. Somit verbindet diese eine Szene, das was Supernatural ausmacht. Coolness, Spaß und Herz.
Fazit
Anfangs als Horrorserie betitelt, ist die Serie mit der Zeit zu deutlich mehr geworden. Auch für Nicht-Horrorfans kann Supernatural zu einer Herzensangelegenheit werden. Jared Padalecki und Jensen Ackles sind auf jeden Fall Garanten für den Erfolg und die Qualität der Show. Spannung, Humor, Herz und Action. Das sind die Zutaten, die Supernatural zu einer der besten Serien der heutigen Zeit machen. Carry on my wayward sons!
P.S.: So sähe das perfekte Ende für die Serie aus. Gott (am liebsten Morgan Freeman) taucht auf, stirb aber am Ende der letzten Staffel. Der Tod taucht auf um Gott zu holen. Dabei sieht er zu Dean auf: "I told you so." und verschwindet.