The Americans - 5 Gründe, warum sich die Agentenserie lohnt

26.04.2016 - 09:25 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Familie Jennings in The AmericansFX
3
8
Heute startet die 3. Staffel der Serie The Americans auf Sat.1 emotions. Für alle, die mit den vielen Gesichtern des Spionage-Pärchens noch nicht vertraut sind, liefern wir euch fünf gute Gründe, ihre Bekanntschaft zu machen und die Agentenserie einzuschalten.

Die Jennings leben das Ideal der amerikanischen Kleinfamilie: Elisabeth (Keri Russell) und Philip (Matthew Rhys) haben ein Haus im Vorort, ein eigenes Reiseunternehmen und zwei wohlgeratene Kinder. Hinter der Tarnung der bürgerlichen Fassade verstecken sich allerdings perfekt ausgebildete KGB-Agenten, die vor knapp 20 Jahren von der Sowjetunion in die USA gesandt wurden, um den Gegner im Kalten Krieg zu infiltrieren, Informationen auszuspähen und Dissidenten zu entführen. Die Agentenserie The Americans des US-Senders FX führt den Zuschauer zurück in die frühen 80er Jahre, als Präsident Ronald Reagan regierte. Wer mit der wirklich spannenden Serie noch nicht vertraut ist, könnte sich im Folgenden überzeugen lassen. Die 3. Staffel von The Americans startet heute auf Sat.1 Emotions, ein Neueinstieg in die Serie ist z. B. auf Netflix möglich. Denn es gibt mindestens fünf Gründe, warum sich die Agentenserie lohnt:

Grund 1: Die Charaktere und ihre vielen Identitäten

Die Jennings-Kinder Paige (Holly Taylor) und Henry (Keidrich Sellati) haben keinen blassen Schimmer von ihren russischen Wurzeln oder dem Doppelleben ihrer Eltern. Die Ehepartner selbst kennen den Geburtsnamen des Anderen nicht und auch der neue Nachbar, der sich zum Entsetzen der Jennings als FBI-Agent herausstellt, wittert hinter der Vorzeige-Familie keine Agenten aus dem Lager des Erzfeindes. Einen Wissensvorsprung gewinnen wir Zuschauer aber, wenn die Vorgeschichten der Protagonisten Stück für Stück in Flashbacks verraten werden. Als Spione müssen Elisabeth und Phil täglich die Identität und ihr komplettes Aussehen verändern (die Perücken, die in der Serie zum Einsatz kommen, sind der inoffizielle Grund 6, in die Serie einzusteigen). Dennoch bleiben die beiden keine schablonenhaften Abziehbilder, sondern werden als komplexe Charaktere gezeichnet, an denen ihr harter Job nicht spurlos vorbei geht. Wie wirkt es sich auf die Psyche eines Menschen aus, wenn er permanent nicht nur eine Rolle, sondern gleich mehrere spielen muss und dazu noch fortwährend (Lebens-)Gefahren ausgesetzt ist? The Americans erzählt es uns!

Grund 2: Ein Portrait der USA in den frühen 1980ern

1981 ist das Jahr, in dem die Handlung von The Americans einsetzt und Ronald Reagan das Amt des US-Präsidenten antritt. Damit regierte ein Hardliner das Land, der im Ost-West-Konflikt einen strikten Kurs fuhr und sich die Unterstützung antikommunistischer Guerilla-Verbände (Reagan-Doktrin) im Kampf gegen (pro-)sowjetische Staaten zusicherte. Die Stimmung im Kalten Krieg wurde also an allen Fronten frostiger und das bekommen die KGB-Spione zu spüren. The Americans schafft es, ein Period-Piece der 1980er Jahre zu sein, das nicht nur durch detaillierte Kostüme und Kulissen, sondern auch durch das Einbinden historisch verbürgter Ereignisse (z. B. das Attentat auf Reagan) und popkultureller Phänomene ein authentisches Bild seiner Zeit zeichnet - ähnlich wie Mad Men es mit den 1960er Jahren wunderbar gelungen ist. Natürlich gehört zum perfekten 80er-Flair der passende Soundtrack von Fleetwood Mac, The Cure oder Peter Gabriel sowie dramatische Frisuren und Modetrends, die heute stark zu hinterfragen sind. Wer sich für ein wenig Nachhilfe in der jüngeren Geschichte begeistern kann oder einen Faible für Hochwasserhosen hat, ist hier genau richtig aufgehoben.

The Americans

Grund 3: Spannende Spionage-Action

Eine der Qualitäten von The Americans ist es, dass die Serie für nahezu jeden Geschmack etwas bereithält. Neben cleveren, komplexen Charakteren, den historischen Bezügen und dem Familien-Plot bleibt The Americans aber eine packende Agentenserie. Die nervenaufreibenden Aufträge der Spione verlaufen nicht immer nach Plan, halten nicht nur die Agierenden in Atem und sind angenehm unvorhersehbar. An Action mangelt es dabei nicht. Besonders Elisabeth ist knallhart und skrupellos im Umgang mit ihren Feinden. Routiniert schlitzt sie Kehlen auf oder setzt mit wenigen Tritten drei Männer außer Gefecht.

Grund 4: Der Feind als Held

Eine US-Serie rückt den ärgsten Feind in den Fokus und der bleibt kein gesichtsloser Gegner, sondern tritt als Protagonist und Sympathieträger in Erscheinung. Die Tatsache, mit dem netten Kommunisten von nebenan zu sympathisieren, bringt den US-Zuschauer vielleicht noch mehr zum Schmunzeln als uns, aber es ist schon ein gelungener Twist, uns mit den KGB-Agenten über das Gelingen ihrer Aufträge mitfiebern zu lassen. Dazu ist keiner in The Americans plakativ gut oder böse. Jeder strauchelt schon mal, wenn es darum geht, zwischen persönlichen, moralischen und beruflichen Prioritäten entscheiden zu müssen. Während Elisabeth überzeugt von dem System der Sowjetunion ist, genießt Phil die Vorzüge des American Way of Life manchmal mehr, als es sich für einen KGB-Agenten gehört.

Grund 5: Ein ungewöhnliches Ehedrama

Obwohl sie seit mehr als 15 Jahren verheiratet sind und zwei Kinder auf die Welt gebracht haben, sind Elisabeth und Philip kein Liebespaar. Ihre Ehe wurde arrangiert und dient zur reinen Tarnung, nicht zur Erfüllung romantischer Bedürfnisse. Zunächst ist es die Loyalität zu ihrem Vaterland, die die beiden Partner verbindet und die Vertrautheit, die sich in Laufe der Zeit aufbaut. Im Verlauf von The Americans lernen Nadezhda und Mischa, so die Geburtstsnamen der Protagonisten, einander zu lieben. Der Job als Geheimagent fordert viele persönliche Opfer, dazu gehört auch, dass Elisabeth und Philip auf den Kontakt zu geliebten Menschen verzichten müssen oder aus strategischen Gründen mit Fremden ins Bett hüpfen müssen (denn da plaudern die meisten Menschen ihre Geheimnisse aus). Das belastet nicht die eigene Psyche, sondern erregt auch die Eifersucht des Partners. Eine Scheidung ist natürlich keine Option und der familiäre Alltag muss weiterhin reibungslos funktionieren. Die Jennings haben also mit ganz anderen Problemen zu kämpfen als die durchschnittliche (TV-)Familie.

Schaut ihr The Americans schon aus ganz anderen Gründen?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News