Franz Grundheber, Juliane Banse, Michael König, Michael Volle, René Pape, Olaf Bär, die Besetzung der gewaltigen deutsch-schweizerischen Kinoproduktion, die wir euch heute in Form eines Trailers vorstellen möchten, gehört nicht gerade zum Who’s Who des deutschen Films. Das ist auch kein Wunder, denn bei den Herrschaften handelt sich um weltberühmte Opernsänger. Sie werden ab dem 23. Dezember 2010 im Opernprojekt und Kinofilm Der Freischütz zu sehen sein, in dem die romantische Oper von Carl Maria von Weber verfilmt worden ist.
Die Geschichte um den jungen Jäger Max, der zur Erreichung seiner großen Liebe Anna mithilfe eines traditionellen Probeschuss seine Treffsicherheit unter Beweis stellen muss, ist tragisch. Er trifft nicht mehr und wird vom zwielichtigen Kameraden Kaspar dazu überredet, es mit schwarzer Magie zu versuchen. Vor der Panorama Dresdens und der Sächsichen Schweiz beginnt „das Spiel mit Realitäten und Illusionen“.
Nach dem Libretto von Friedrich Kind, der Musik und den Briefen von Carl Maria von Weber hat Produzent und Regisseur Jens Neubert das Drehbuch zu Der Freischütz entwickelt und sich dabei von den Dresdner Tagebüchern von E.T.A. Hoffmann inspirieren lassen. Er versucht, in Der Freischütz die unterschiedlichen Möglichkeiten der beiden Medien Film und Oper, die gar nicht so grundlegend verschieden sind, miteinander zu verbinden. Großaufnahmen, Schnitte und Kadragen sollen helfen, die Oper, deren emotionalisierendes Potenzial gesanglicher Natur ist, aufzuwerten. Im Jahr 2008 verfuhr Robert Dornhelm auf dieselbe Art und Weise mit der filmischen Umsetzung von La Bohème, die mit Rolando Villazón und Anna Netrebko aber mit weitaus bekannteren Namen aufwarten konnte, als dies nun im Freischütz der Fall ist.
Aus der Zusammenarbeit von Musik und Kamera sind innerhalb des Medienrahmens Kino schon seit jeher exzellente Werke entstanden. Auch das Musical hat sich als filmisches Genre etabliert und erlebt gerade ein Revival. Als elitäres Medium hat es die Oper im Kino aber schwer. Dass es sich trotzdem lohnt, weiter an Kooperationen zu arbeiten, lässt dieser Trailer erahnen.