Das Filmfestival Sundance ist für dieses Jahr beendet. Im Gegensatz zu vergangenem Jahr, in dem die Preisverleihung eine Woche nach Donald Trumps Amtsantritt als Präsident der Vereinigten Staaten stattfand, blieben die Teilnehmer in ihren Reden größtenteils politischen Themen fern. Chloë Grace Moretz widmete ihren Preis - sie spielt die Hauptrolle im großen Festival-Gewinner The Miseducation of Cameron Post - der LGBTQ-Community, bzw. allen Überlebenden der sogenannten Konversionstherapie, die in den USA lange Zeit üblich war, um ihren "Patienten" die Homosexualität auszutreiben. Die Therapie sei laut Moretz heute in gerade Mal neun Bundesstaaten verboten. In The Miseducation of Cameron Post spielt sie die titelgebende Heldin. Der Film erzählt die wahre Geschichte von Cameron Post, die Anfang der 90er nach dem Tod ihrer Eltern zu ihrer konservativen Tante ziehen musste, die ihre Nichte schließlich in ein Camp geschickt hat, in dem ihr die Homosexualität ausgetrieben werden soll.
Der Publikumspreis für den besten US-Film ging an Burden mit Garrett Hedlund und Forest Whitaker. Hier spielt Hedlund ein ungewolltes Ku-Klux-Klan-Mitglied: Als Waisenkind wurde er von der Vereinigung aufgenommen und ist in ihren Reihen aufgewachsen, doch als er älter wird, möchte er fliehen und nichts mit den rassistischen Tätigkeiten des Klans zu tun haben. Sara Colangelo bekam den Preis als beste Regisseurin für ihren Film The Kindergarten Teacher mit Maggie Gyllenhaal und Gael Garcia Bernal. Unter den Gewinnern befindet sich auch ein deutscher Beitrag: In der Weltkino-Rubrik gewann Of Fathers and Sons den Preis als Beste Dokumentation. Der Film liefert ein Porträt von Kindern, die in radikal-islamischen Familien aufwachsen.
Unten folgen die wichtigsten Gewinner des Sundance-Festivals 2018. Hier findet ihr eine vollständige Liste.
USA - Spielfilm
- Jurypreis: The Miseducation of Cameron Post
- Publikumspreis: Burden
- Beste Regie: Sara Colangelo, The Kindergarten Teacher
- Bestes Drehbuch: Christina Choe, Nancy
USA - Dokumentation
- Jurypreis: Kailash
- Publikumspreis: The Sentence
- Beste Regie: Alexandria Bombach, On Her Shoulders
Weltkino - Spielfilm
- Jurypreis: Butterflies (Türkei)
- Publikumspreis: The Guilty (Dänemark)
- Beste Regie: Isold Uggadottir, And Breathe Normally (Island)
Weltkino - Dokumentation
- Jurypreis: Of Fathers and Sons (Deutschland / Syrien)
- Publikumspreis: This is Home (Jordan)
- Beste Regie: Sandi Tan, Shirkers (USA)