Stand by Me - Erinnerungen an die besten Freunde

21.09.2013 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Stand by Me - Erinnerungen an die besten Freunde
moviepilot/Columbia Tristar
Stand by Me - Erinnerungen an die besten Freunde
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Im Kommentar der Woche begeben wir uns heute auf eine emotionale Reise zurück in die Kindheit, jene Zeit in der man die besten Freunde hatte und das Leben rückblickend so unbeschwert scheint.

Im Kommentar der Woche versuchen wir jede Woche einen eurer zahlreichen Kommentare zu feiern, egal ob kurz oder ausführlich, alt oder neu, zu einer Person, einem Film, einer Serie oder einer News – die Voraussetzungen für den Kommentar der Woche kann theoretisch jeder Kommentar erfüllen. Wenn ihr über einen gestolpert seid, der euch besonders gut gefallen hat, schlagt ihn uns vor, am besten per Nachricht.

Der Kommentar der Woche
Heute noch so frisch und berührend wie vor beinahe 30 Jahren gilt Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers als Klassiker seines Genres mit perfektem Cast. Tautou verfällt beim Gedanken an den Film im Kommentar der Woche jedenfalls in Nostalgie, aber wer tut das nicht?

Ihr habt allesamt Listen mit euren Lieblingsschauspielern, euren Lieblingsfilmen, Lieblings-Dies und Lieblings-Das. Aber macht doch mal Listen mit und für Erinnerungen. Fürs Herz, und setzt “Stand by Me” mit rein. Erinnerungen sind nachhaltig, wenn man sie teilt.

“Stand by Me” ist wie diese Bahnstrecke durch die weite Welt und durchs Leben und an jeder Haltestelle steht eine solche Erinnerung. Ganz oft fühlte ich mich zurückversetzt, ich erinnerte mich an Szenen aus meiner Kindheit und Jugend. Daran, als wir unsere Beine zwischen das Gitter des Brückengeländers steckten und die Beine wie die Seele baumeln ließen. Unter uns tobten die Mücken auf der verschmutzten Oberfläche des Flusses. Eigentlich war es ja mehr ein Bach. Und weil es schon dunkel war, sahen wir nur den Mond im Wasser. Störende Laternen wurden erst installiert, als sich einmal jemand von der Brücke gestürzt hatte. Die hätten ihn bestimmt davon abgehalten.
Und wie wir so baumelten, zwischen Joints und Eistee und guter Musik aus dem CD-Player, ließen wir die Zeit mit dem Bach fließen. Wir saßen oft Stunden bis früh morgens. Manchmal glaube ich, dass es das Schönste ist, was man machen kann: Nachts irgendwo sitzen, mit Freunden, bis früh morgens. Warum sollte man auch nachts schlafen? Nachts ist schließlich nichts da, keine Gesellschaft, keine Eltern. Nur wir und unsere Gedanken, unsere Wünsche, unsere Träume. Unsere Geschichten. Das Leben war so unbeschwert, weil wir uns keine Sorgen machen mussten. Wir waren Piloten im Ich-mache-was-ich-will-Kosmos.

Von dieser Harmonie der Zeit ist nur noch wenig da. Ich muss mich jetzt an Termine halten, habe Verpflichtungen, erfülle Erwartungen. Ich habe wenig Zeit. Und meinen Freunden ergeht es ähnlich. Verdammt. Diese Zeit kommt nie wieder zurück.

I never had any friends later on like the ones I had when I was twelve. Jesus, does anyone?
Vielleicht fahre ich irgendwann noch einmal hin. Vielleicht sind die Laternen noch da. Vielleicht sehe ich ein paar bekiffte Jugendliche und ich würde sie wohl verurteilen. Vielleicht würde ich mich auch einfach dazu setzen. Schließlich haben wir früher auch schon Gesetze gebrochen. Und auf die Gesetze wenigstens ist Verlass: Manche von ihnen verändern sich nie. Im Gegensatz zu uns.

Den Kommentar findet ihr übrigens hier.

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