Shape of Water - Wir erklären euch das Ende von Guillermo del Toros Film

15.02.2018 - 19:00 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Shape of Water20th Century Fox
0
3
Heute startet der Oscar-Kandidat Shape of Water von Guillermo del Toro in den deutschen Kinos. Hier erfahrt ihr, was es mit dem romantischen Ende des Films auf sich hat.

Achtung, es folgen Spoiler zu Shape of Water.

The Shape of Water - Das Flüstern des Wassers erzählt die außergewöhnliche Liebesgeschichte zwischen der Putzfrau Elisa (Sally Hawkins) und einem mysteriösen Fischmann, der über weite Teile des Films von einer Gruppe Wissenschaftler um den kaltherzigen, egomanischen Richard Strickland (Michael Shannon) gefangen gehalten wird. Als zeitliche Kulisse des Fantasystreifens dienen die 1960er Jahre, wobei der Kalte Krieg keineswegs außen vor bleibt. In eben diesem nämlich soll die geheimnisvolle Kreatur als Waffe für die USA zum Einsatz kommen. Zwar befindet sich unter den Forschern auch ein russischer Spion (Michael Stuhlbarg), der aber erkennt den Wert der Kreatur und trägt am Ende zu ihrer Befreiung anstatt - wie ihm von seinen Vorgesetzten eigentlich aufgetragen - zu ihrer Vernichtung bei.

Im Finale des Films schafft es eine kleine Gruppe um Elisa und ihren guten Freund Giles (Richard Jenkins), das Fischwesen in einem Kanal auszusetzen, der in den Ozean mündet, gleichwohl Strickland dem Rettungstrupp dicht auf den Fersen ist. Zwar gelingt es dem Antagonisten, sowohl die Kreatur als auch Elisa mit einer Schusswaffe potentiell tödlich zu verletzen, doch wie bereits in einigen Szenen zuvor offenbaren sich auch hier die besonderen Kräfte des Amphibienmannes: Innerhalb von Sekundenbruchteilen heilt seine Wunde wie automatisch von selbst und kurz darauf tötet er Strickland mit seiner Kralle.

Damit allerdings ist der Film nicht ganz zu Ende. Schließlich gilt es noch, das Schicksal der schwer verletzten Elisa zu klären. Mit seiner Geliebten im Arm springt die Kreatur jetzt ins Wasser und sorgt sodann für einen (weiteren) wahrhaft magischen Moment: Die Narben an Elisas Hals verwandeln sich in Kiemen, was es dem Paar ermöglicht, fernab der als zerstörerisch empfundenen menschlichen Zivilisation ein Leben lang zusammen zu bleiben. Unter Wasser nämlich fällt die stumme Elisa nicht weiter durch ihr Anderssein auf, während sie umgekehrt natürlich auch ihren Fischmann für das schätzt, was er eben ist. Hier (und nur hier) können sie ihre Liebe ungestört ausleben.

Magischer Realismus in Shape of Water

Wer ist Elisa wirklich?

Auf den ersten Blick ist Elisa eigentlich ein "normaler" Mensch. Jedoch lässt aufhorchen, dass sie als Kind an einem Ufer gefunden wurde - kleine, in Shape of Water verstreute Hinweise wie dieser legen eine besondere Verbindung der Frau zum Wasser nahe. Möglicherweise also ist auch sie trotz ihrer äußerlich menschlichen Erscheinung in dem Element beheimatet, was wiederum die tiefe, schicksalhaft anmutende Verbindung zum Fischwesen erklären kann. Am Ende des Films kehrt Elisa dieser Interpretation zufolge nach Hause zurück, denn ihre vermeintlichen Narben waren danach schon immer Kiemen, die die Kreatur unter Wasser lediglich "reanimiert".

Shape of Water spielt einerseits unverkennbar in einer Welt, die uns vertraut ist, zugleich aber durchzieht den Film ein magischer Realismus, in dessen Spektrum Gegensätze aufeinanderprallen. So steht der Gefühlskälte von Richard Strickland die (wie sich herausstellt: gar nicht mal so) unwahrscheinliche Liebesgeschichte zweier Außenseiter gegenüber, die Trost und Erfüllung im jeweils anderen finden. Die Kraft dieser Verbindung versetzt bei Guillermo del Toro Berge - und alles scheint möglich. Wer sich davon selbst ein Bild machen möchte, hat dazu ab heute, dem 15.02.2018, deutschlandweit in vielen Kinos Gelegenheit.

Wie gefällt euch Shape of Water?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News