Ein konservativer, katholischer Republikaner muss sich beim Anblick dieses Prachtstücks der Filmwiederverwertung wohl fragen, welchen Konventionsverstoß er am schlimmsten findet. Denn eine so liberale, homosexuelle, interspezifische und uneheliche Dreiecksbeziehung zwischen Mischwesen, die sich gegenseitig zum Oralsex auffordern sieht man nicht alle Tage.
Jeden der Twilight noch nicht gesehen hat kann ich beruhigen: Es handelt sich (leider?) keinesfalls um einen echten Trailer, sondern um einen sehr gelungen Zusammenschnitt existierenden Bild- und Tonmaterial aus Eclipse – Biss zum Abendrot. Elegant und ohne bemerkbare Fehler entsteht ein neuer Kontext, der suggeriert, dass Robert Pattinson und Taylor Lautner über ihre verwirrenden Gefühle füreinander sprechen.
Aber zurück zu unserem konservativen, katholischen Republikaner: Selbst wenn sich alles in ihm gegen den geballten Frevel sträubt, wird er spätestens beim Hören der Musik ganz in die warme Atmosphäre vampiresker Schwulheit eintauchen und so schnell nicht mehr auftauchen. Wenn sich “Gay Pride” irgendwann tatsächlich in großen Blockbuster-Produktionen abzeichnet, sind wir entgültig im neuen Jahrtausend angekommen.
Wünscht ihr euch auch ein bisschen mehr liberalen Geist in Blockbustern oder seht ihr diese Art von Filmen eher in der “Special Interest” Sektion der DVD-Verkäufer?