Scream - Schrei wie nie zuvor!

01.10.2016 - 08:50 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
This is the moment when the supposedly dead killer comes back to life...Kinowelt/moviepilot
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Alles begann mit einem Film, von dem keiner erwartet hätte, dass er nicht nur in der MTV-Generation einschlägt wie eine Bombe, sondern auch noch Jahre später als Serie mit unseren Erwartungen spielt: Scream! Besser kann der Horrormonat nicht anfangen, oder?

Jeden Samstag präsentieren wir euch einen ganz besonderen Kommentar aus den dunkelsten Ecken moviepilots ... aber, das wisst ihr ja alles, ihr seid ja nicht gerade erst dem Grab entstiegen. Was ihr nicht wisst: Dieser Monat steht ganz im Zeichen des Horrors und die nächsten Samstage vorm Erscheinen des großen Kürbis würdigen wir an dieser Stelle Kommentare zu großen und kleinen Perlen des Horrors. Und wenn euch der Kommentar der Woche so richtig inspiriert hat, euch heute Nacht in die Arme eines Monsters zu werfen, vergesst nicht, an unserer Aktion Lieblingsmonster teilzunehmen!

Der Kommentar der Woche
Als alle dachten, das Ding ist toter als Freddie, und keiner mehr damit rechnete (der ein oder andere bei der Ankündigung sogar süffisant lächelte), brachte Wes Craven einen Teen-Slasher in die Kinos - und belebte mit Scream auf genialste Weise ein ganzes Genre neu! Maniacs Kommentar beweist, dass kein Genre tot sein muss, wenn man sich ausnahmsweise mal was neues einfallen lässt.

Genau zu einem Zeitpunkt, in dem der Slasher im allgemeinen tot war, sich durch ewig lange Film-Reihen und öde Sequels gerade so noch am Leben hielt, aber im Grunde genommen nur noch vor sich hin vegetierte, genau zu diesem Zeitpunkt kam Wes Craven mit einem Film um die Ecke, der wie aus dem Nichts alles auf den Kopf stellte.
Und das Paradoxe daran ist, dass dieser Film eigentlich genau davon profitiert, was dem Genre zum Stillstand verholfen hat. Die Rede ist von "Scream"!
Genau zu diesem Zeitpunkt war ich dann auch alt genug, um mir diesen Film im Kino anzusehen. Es war gleichzeitig mein ersten Kinogang und es ist bis heute ein unvergessliches Erlebnis.
Sicher habe ich mir auch schon vorher vom Gesetzgeber und von den Eltern unbemerkt so einige Slasher-Movies angesehen. Mal mehr und mal weniger Gute, aber gerade Anfang und Mitte der 90er ging es eigentlich fast nur noch bergab, und so bin ich völlig erwartungslos ins Kino geschlendert und wurde so dermassen positiv überrollt, dass man Wes Craven und sein Werk durchaus dafür verantwortlich machen kann, dass ich bis heute auf diese Art von Film hängen geblieben bin.

"Scream" macht von Anfang an keine Gefangenen. Anders als das zuvor Gesehene, unterhielt der Streifen mich von der ersten Sekunde an.
Das fantastische Script , das im übrigen aus Kevin Williamson's Feder stammt, und die erfrischend andere, schwungvolle und fetzige Inszenierung haben mich sofort umklammert und nicht mehr losgelassen, was auch der exzellenten Besetzung zu verdanken ist, denn besser hätte man diese nicht casten können.

"Scream" ist nicht einfach nur ein Film. "Scream" ist wie Rätselraten und spielt mit seinen Protagonisten und mit seinem Publikum, führt es über die gesamte Laufzeit an der Nase herum. Craven lässt es dabei überaus abwechslungsreich angehen, bewegt sich zwischen rabenschwarzer Parodie und knackigem Slasher. Diese Mischung ist einfach perfekt inszeniert. Die schwarzhumorige Gangart und die selbstironischen, wenn auch in der Anzahl eher begrenzten Mord-Szenen machen einfach riesigen Spass, und das bereits besagte Rätselraten wird durch immer wieder neue Zusatz-Infos Stufe um Stufe gesteigert, bis ein Level erreicht ist, wo die Leiter des Spannungsbogens an ihre Grenzen stösst, denn mehr war hier aus meiner Sicht (auch heute noch) einfach nicht mehr möglich, was dann in einem Finale endet, das alles bisher Dagewesene übertrifft und auch bis heute in dieser Form unerreicht ist. Grotesker, gewitzter und wendiger konnte man dieses schier geniale Glanzstück nicht zuende bringen, denn wer dachte, die Story nun endlich durchschaut zu haben, der setzt sich nun noch ein letztes Mal kräftig auf den Hosenboden.

Letztendlich ist "Scream" nichts anderes als ein absolutes Meisterwerk, das sämtliche genretypische Motive genüsslich durch die Mangel dreht. Auf spannendste, böseste und groteskste Art und Weise. So reich an Überraschungen und so doppelbödig, dass dieses Meisterwerk einem filmisch betrachteten Plattenbau gleicht, in dem die Stockwerke einfach nicht enden wollen.

Den Originalschrei hört ihr hier!


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