Saoirse Ronan kämpft sich in Lady Bird frei - Das sagen die Kritiker

19.04.2018 - 08:20 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Lady BirdUniversal Pictures International Germany GmbH
Das Solo-Regiedebüt Lady Bird von Greta Gerwig sammelte gleich fünf Oscarnominierungen. Was die Kritiker zum Coming-of-Age-Film mit Saoirse Ronan sagen, lest ihr hier.

Christine McPherson (Saoirse Ronan) wohnt in Sacramento, Kalifornien und ist es dort ziemlich leid. Sie möchte an die Ostküste, dort, wo es ihrer Meinung nach noch kulturelles Leben gibt. Christine ist kreativ veranlagt, weshalb sie sich den Namen Lady Bird gibt, um von nun an nicht mehr im Schatten ihrer Mutter Marion (Laurie Metcalf) zu leben. Also beschließt Lady Bird, einen Ausweg aus dem ihrer Ansicht nach trostlosen Leben zu finden. Innerhalb eines Jahres möchte sie ihre eigenen künstlerischen und privaten Freiräume erobern. So möchte sie zum Beispiel an ein renommiertes College, obwohl sie und ihre Familie genau wissen, dass sie wenig Chancen hat, dort auch angenommen zu werden. Doch gegen jeden Widerstand will sie fortan ihren eigenen Weg gehen. Zur Seite stehen ihr dabei nicht nur ihre Familie, sondern auch ihre beste Freundin Julie Steffans (Beanie Feldstein) sowie zwei junge Männer (Lucas Hedges und Timothée Chalamet).

Die harten Fakten zu Lady Bird

  • 33 Kritikerbewertungen mit einem Durchschnitt von 7,8
  • 370 Communitybewertungen mit einem Durchschnitt von 7,5
  • 16 Kritiken und 28 Kommentare
  • 786 Vormerkungen, 7 sind nicht interessiert

Das sagen die englischsprachigen Kritiker zu Lady Bird

Donald Clarke von der Irish Times  meint, dass Lady Bird aufgrund seiner schlichten Erzählweise erst richtig auflebt:

Ein Element, das die Genialität von Lady Bird ausmacht, ist, dass er immer wieder versucht uns Lady Birds Sicht der Dinge näher zu bringen. Der Film macht aber noch mehr: Ohne auf ein schwungvolles Voice-over zurückgreifen zu müssen, gibt uns Lady Bird den Eindruck eines Lebens, an das man sich nach einigen Jahrzehnten wieder zurückerinnert.

Für The Telegraph -Autor Tim Robey liegen die Schätze von Lady Bird im Detail:

Passend zu seinem Titel, handelt Lady Bird von einem Nest: Von jedem kleinen Ästchen, das später ein großes Nest ergibt. Der Film zeigt uns, was es heißt und kostet, aus diesem Nest zu fliegen, sowohl für die Eltern als auch für die Kinder. Die Details liegen in diesen kleinen Ästchen, und wenn Greta Gerwig zu all dem in ihrem ersten Solo-Regiedebüt fähig ist, wer weiß, welche Holzarbeit sie uns als Nächstes fertigt.

Für Peter Bradshaw von The Guardian  stecken in Lady Bird eine Menge Liebeserklärungen:

Greta Gerwigs Debüt als Autorenfilmern ist eine wahnsinnig lustige und gleichzeitig wehmütige autobiografische Coming-of-Age-Komödie. Lady Bird ist ein Liebesbrief an ihre Heimatstadt Sacramento in Kalifornien, an ihre leidenschaftliche und kontrollsüchtige Mutter und an ihr eigenes idiotisches Teenager-Ich.

Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Lady Bird

Gaby Sikorski von Programmkino  ist von allem, was Lady Bird zu bieten hat, überzeugt:

[...] Die Geschichte um Christine, die sich Lady Bird nennen lässt, wird so realistisch wie bezaubernd erzählt, sie ist herausragend gespielt, die Dialoge sind witzig, lakonisch und berührend, die Bilder sind natürlich. Also kurz und gut: Dieser extrem sympathische Film überzeugt in jeder Hinsicht und könnte sich zum Kino-Frühlingshit entwickeln. Ein Highlight ist er jetzt schon.

Auch Alexandra Seitz von EPD Film  pflichtet ihrer Vorrednerin bei:

Freilich hat Gerwig mit Saoirse Ronan in der Titelrolle und Laurie Metcalf in der Rolle der Mutter zwei echte Glücksgriffe getan und Schauspielerinnen verpflichtet, denen es hervorragend gelingt, das traditionell konfliktträchtige Verhältnis zwischen Mutter und Tochter facettenreich, dabei doch immer glaubwürdig und einnehmend darzustellen. Nicht zuletzt aber ist 'LADY BIRD' ein angenehm unaufgeregter Film über gelingende weibliche Selbstermächtigung – dessen rebellische Heldin zudem ein gutes Vorbild abgibt.

Kino-Zeit -Autorin Sonja Hartl schließt sich den Lobeshymmnen an:

In diesen Charakteren, Bildern und Momenten stecken sehr viel Liebe und Zuneigung - und vor allem ein wahrer Kern. Er ist es, der Lady Bird zu einem Sehvergnügen und nahezu unwiderstehlichen Film macht. Sicherlich besteht das Drehbuch aus allerhand cleveren und lustigen Dialogen, aber selten wurde weibliches Coming of Age so glaubwürdig auf die Leinwand gebracht. Denn Lady Bird ist in manchen Bereichen ihres Lebens so selbstbewusst – in ihrer Sexualität, ihrem Auftreten – und dann wieder erstaunlich naiv [...].

Fazit zu Lady Bird

Von den Kritikern gibt es zu Lady Bird nicht ein böses Wort zu melden. Saoirse Ronans Darstellung der Christine McPherson/Lady Bird wird in den höchsten Tönen gelobt, genau so wie Greta Gerwigs erste alleinige Arbeit als Regisseurin. Dabei macht der Film nicht nur oberflächlich betrachtet einiges her, auch die vielen kleinen Details tragen ihr Teil zum großen Ganzen Lady Birds bei und machen damit das Coming-of-Age-Drama zu einem einmaligen und einfühlsamen Kinoerlebnis, das ihr unbedingt sehen solltet. Bei den positiven Kritikerstimmen sollte dem Kinobesuch nichts im Wege stehen.

Werdet ihr euch Lady Bird im Kino anschauen?

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