Russell Crowe - Knallhart & Vielseitig

26.08.2013 - 19:01 Uhr
Russell Crowe
Universal/moviepilot
Russell Crowe
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Als Gladiator eroberte Russell Crowe das Herz dieses Users, der zur Aktion Lieblingsstar über den umtriebigen Schauspieler schreibt.

“Russell is a kind of virtuoso. And with that carries the intelligence and sensitivity of living, – of the life he lives-, applies that to his knowledge and his skill; and because that´s what it is: life and performance are very synonymous.” – Ridley Scott

Ich war 10 Jahre alt, da kehrte mein Vater bestens gelaunt von einem Kinoabend mit seinen Freunden nach Hause wieder. Auf die Nachfrage warum er so euphorisch sei drückte er mir nur ein Filmplakat in die Hand, welches seinen Platz noch 12 Jahre später an meiner Wand sicher hat. Das Plakat zeigte einen heroisch dastehenden römischen Feldherren und über dem kurzen, knackigen Titel Gladiator noch einen weiteren Namen “RUSSELL CROWE”.
Schon damals war mir klar, dass das ein besonderer Mann sein musste, wenn mein Vater gut gelaunt ein Kino verließ. Grausamerweise wurde nach dem Kauf der DVD mir unmissverständlich klargemacht, dass es wohl noch dauern würde, bis es mir erlaubt sein würde, den Film wirklich sehen zu dürfen, was meine Neugierde nur noch erhöhte.

Wenig später war es dann aber auch schon soweit, als das gute Stück fahrlässigerweise auf dem Fernseher liegen gelassen wurde und meine Eltern das Haus verließen. Ich nutzte die Gunst der Stunde und war in der Folge das erste Mal wirklich beeindruckt von einem Film. Ich wollte noch nie zuvor so sehr eine Filmfigur sein, ich war nie zuvor so traurig, jene Figur sterben sehen zu müssen und ich war noch nie so zornig, als Maximus Decimus Meridius Familie ermordet wurde. Crowe ist einfach der Gladiator, mit niemandem sonst hätte der Film so funktioniert und gewirkt wie mit ihm.

Joaquin Phoenix hatte in der Folge einen ganz schweren Stand bei mir und verzeihen konnte ich ihm wahrscheinlich schließlich auch nur, weil ich älter wurde, mehr Filme sah und begriff, dass auch Phoenix damals lediglich eine große schauspielerische Leistung abrief und seine Rolle widerwärtig stark auszufüllen wusste. Crowe jedenfalls aber blieb mir im Gedächtnis und jeder Film, wo er mitspielte, war für mich ein gelungener Film.

Kurz nach Gladiator beeindruckte mich A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn sehr, weil es mein erster Film mit einem Twist war, der mich wirklich umhaute und überraschte. Zudem faszinierte mich in der Folge Schizophrenie sehr und mir gefielen Filme, wo diese Krankheit zum Gegenstand wurde, in der Regel sehr.
Auch in L.A. Confidential, den ich erst spät sah, brillierte Crowe für mich, weil er wieder eine Art Gladiator war, knallhart, ein Mann der Prinzipien und für kein Geld der Welt zu kaufen…nur die Zeit die war halt eine völlig andere.

Ich denke aber heute noch, dass Crowe für diese Art Filmfigur die perfekte Besetzung ist, im Idealfall hätten alle Regisseure, die einen Schauspieler für eine harte, unnachgiebige und raue Filmfigur brauchten, Russell Crowe anrufen sollen. Nach starken Auftritten in Master & Commander – Bis ans Ende der Welt, Todeszug nach Yuma und American Gangster haute mich erst State of Play – Der Stand der Dinge wieder völlig aus den Socken, was vielleicht auch meinem persönlichen Kontext geschuldet war.

Ich war 19 Jahre alt, Abitur in der Tasche – aber was tun?
Crowes Rolle in jenem State of Play als Enthüllungsjournalist gab mir vielleicht den letzten entscheidenen Stoß Richtung Journalismus, danke dafür. Für mich war zwar schon seit A Beautiful Mind klar, dass Crowe nicht nur den harten Haudegen spielen kann, seine Rolle in diesem ungemein spannenden Politthriller führte mir diesen Umstand aber nochmals gewaltig vor Augen.

Auch in 72 Stunden – The Next Three Days, The Insider oder Der Mann, der niemals lebte zeigte Crowe, dass er sehr wohl dazu in der Lage ist komplexere Rollen auszufüllen. Von den aktuelleren, folgenden Filmen überzeugten mich nur noch wenige, so enttäuschten für mich persönlich Man of Steel, The Man with the Iron Fists oder auch Robin Hood, welche ich mir aber alle aufgrund dessen anschaute, dass Crowe mit von der Partie ist und sicher für den ein oder anderen glorreichen Moment gut ist.

So ist der Anfang beispielsweise vom neuen Supermanfilm, in dem Crowe die tragende Rolle einnimmt, spannender und intensiver als der ganze Rest des Films.
Geteilter Meinung war man letztlich über seine Rolle und seinen Gesang in Les Misérables, ich jedenfalls liebe sowohl den Film, als auch Crowes Rolle und nicht zuletzt seinen Gesang. Zwar weit entfernt davon Ton- oder Höhentechnisch perfekt zu sein, nahmen mich seine dunklen, leidenschaftlichen Passagen dennoch weitaus nachhaltiger mit als die von Jackman oder Hathaway.

Ich kann meinen Vater heute jedenfalls mehr als gut verstehen, weil Crowe mir diese gute Laune und Euphorie, die das Schauen eines guten Filmes entfacht, sehr oft bescherte und er deshalb für mich mein unangefochtener Lieblingsschauspieler ist, den ich schon allein wegen seiner Rolle in Gladiator nie vergessen werde.
Abschließend freue ich mich sehr auf seine kommenden Werke Noah und vor allem auf sein Regiedebüt Das Versprechen eines Lebens.


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