Ron Silver: Hollywood-Schauspieler gestorben

17.03.2009 - 08:44 Uhr
Ron Silver
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Er gab den brutalen Bösewicht in Blue Steel und engagierte sich für Demokraten wie Republikaner.

In Blue Steel war Ron Silver der Bösewicht. Ein Mann, im normalen Leben ein unauffälliger Finanzberater, der zufällig bei einem Überfall in einem Supermarkt dabei ist, sich die Waffe der Polizistin Megan Turner (Jamie Curtis) schnappt. Er verfolgt Turner, beginnt mit ihr eine Affäre, tötet ihre Freundin und schleimt sich bei den Eltern ein. Letztlich kann er besiegt werden. Die beiden Hauptdarsteller machen den gut inszenierten Thriller von Kathryn Bigelow zum Erlebnis. Ron Silver verkörpert gekonnt charmante Normalität und krankhafte Begierde, bricht von einem Moment zum nächsten in Gewalt aus.

Der Schauspieler ist im Alter von 64 Jahren an einem Krebsleiden in New York gestorben. In den 1970er Jahren machte er erstmals auf sich aufmerksam. Zunächst war er in der Fernsehserie The Mac Davis Show zu sehen. Dann spielte er in dem Gewerkschaftsfilm Silkwood (1983) an der Seite von Meryl Streep und Kurt Russell den aufrechten Arbeiterfunktionär. Damit war er in Hollywood angekommen und drehte weiter Filme. Etwa Die Affäre der Sunny von B. (1990) oder Ali (2001). Auf der Theaterbühne war er ein Star, gewann unter anderem den renommierten Tony Award. Auf dem kleinen Bildschirm setzte er auf massenkompatible Ware; er war in der Krankenhausserie Chicago Hope ebenso dabei wie in der Sitcom Veronica’s Closet. Im Fernsehen verkörperte er den Politiker Henry Kissinger und auch sonst war sein Leben von der großen Politik geprägt.

Dabei wechselt er von den Demokraten zu den Republikaner und zurück. Er war Mitbegründer der Organisation One Jerusalem, die sich gegen die angestrebte Aufteilung des Westjordanlandes und eine mögliche Teilung Jerusalems aussprach. Seit 2001 unterstützte er George W. Bush. Seiner Meinung nach verhielten sich die Demokraten zu lax gegenüber dem Terrorismus. Er befürwortete öffentlich den Irak-Krieg und setzte sich für eine Fortsetzung der Waffeninspektionen ein. Doch er wendete sich von den Republikanern ab: Bei der letzten Präsidentschaftswahl wählte er den späteren demokratischen Präsidenten Barack Obama.

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