Renaud, gib nicht auf!

05.09.2015 - 09:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Rien n'est jamais fini, il suffit d'un peu de bonheur pour que tout recommence.
Tobis/moviepilot
Rien n'est jamais fini, il suffit d'un peu de bonheur pour que tout recommence.
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Mehr als ein Kommentar, mehr als nur Lob, ist dieser Kommentar eine Appell an einen Menschen, durchzuhalten und einmal mehr das zu sein, was er auf der Leinwand war: Ein Held!

Im Kommentar der Woche feiern wir jeden Samstag eure Worte, eure Kommentare, eure großen und kleinen Liebeserklärungen und eure vernichtenden Kritiken, die ihr irgendwo auf moviepilot oder gamespilot hinterlassen habt. Solltet ihr irgendwo über einen Kommentar stolpern, der euch amüsiert, beeindruckt oder zu Tränen rührt, sagt uns Bescheid, eine kurze Nachricht an sciencefiction oder Kängufant reicht schon.

Der Kommentar der Woche
Das eine oder andere Mal schon stand an dieser Stelle ein Liebesbrief, eine Lobeshymne, sogar eine Ode an eine große Person, vor oder hinter der Kamera. Die Worte, die mariega an Renaud Séchan richtet, loben nicht nur Renaud, den großen Schauspieler und Liedermacher, sie sind eine Bitte, ein Zuspruch von Mut für den Menschen dahinter.

RENAUD, GIB NICHT AUF!
In dem Film Germinal nach dem Roman von Émile Zola - "Germinal" ist der Name des in etwa dem April entsprechenden Monats des französischen Revolutionskalenders und bedeutet Keimmonat, Monat, in dem "Die Früchte des Zornes" keimen - warst du, Renaud Séchan, für alle Franzosen nur Renaud, Étienne Lantier. Als Étienne Lantier, der Bergarbeiter, warst du in der ersten Reihe, um die unmenschlichen Verhältnisse in den französischen Bergwerken des 19. Jahrhunderts zu bekämpfen! Die Industrialisierung hatte große Veränderungen mit sich gebracht und zu Verelendung ganzer Bevölkerungsschichten geführt. In den Kohle-Schächten arbeiteten unter grausamen Bedingungen Männer, Frauen und Kinder. Du als Étienne Lantier konntest nicht ertragen, dass die Menschen wie Sklaven behandelt wurden, du konntest nicht zusehen, wie unwürdig sie lebten. Es war für dich die Hölle. Du hast rebelliert. Du warst der Anführer der Revolte. Du hast gekämpft, damit die Bergarbeiter einen anständigen Lohn bekommen, damit sie der Misere, dem Hunger, dem Alkohol entfliehen können, damit sie ein lebenswertes Leben führen können. Diese Rolle in dem Film war dir wie auf den Leib geschnitten!

Du, Renaud Séchan, bist im wahren Leben genau wie Étienne Lantier in Germinal. Wenn eine Ungerechtigkeit passiert, gehst du auf die Straße - du hast mit 10 Jahren schon angefangen, Mai 1968 mit 16 Jahren warst du voll dabei - du denunzierst in deinen Texten und Liedern jede Art von Unterdrückung, von Misshandlung, von Diktatur. Du bist immer an der Front. Von 1992 bis 1993 und von 1995 bis 1996 hast du sogar als Kolumnist für die satirische Wochenzeitung Charlie Hebdo gearbeitet. Du sprichst eine Sprache, die jeder versteht, aber nur du weißt sie so intelligent einzusetzen. Du bist unentbehrlich, wir brauchen dich! Du bist unser "Porte-parole". Du kannst uns jetzt nicht im Stich lassen, lass den Alkohol nicht den Kampf gewinnen. Geh bitte auf die Barrikaden, das kannst du so gut, aber diesmal für dich! Gib nicht auf, wir sind alle da und warten auf dich!

L'ALCOOL, LAISSE BÉTON!

Renaud - En cloque

Renaud - Miss Maggie

*Diesen Kommentar hatte ich schon unter dem Film "Germinal" gepostet. Ich möchte ihn aber unbedingt hier unter dem Schauspieler Renaud auch sehen, um meine Bewunderung für den Menschen zum Ausdruck zu bringen.

Den Originalkommentar findet ihr hier - und ausnahmsweise auch hier.

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