Regisseur Tim Trageser über das Glück, einen Kinderfilm zu drehen

17.01.2018 - 09:50 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Tim Trageser (oben rechts) und der Cast von Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft2017 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
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Morgen startet die deutsche Komödie Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft in unseren Kinos. Wir haben Regisseur Tim Trageser einige Fragen zum Film gestellt.

2015 schrumpfte Schüler Felix Vorndran (Oskar Keymer) seine Lehrerin Dr. Schmitt-Gössenwein (Anja Kling) in Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft. Drei Jahre später müssen in der Fortsetzung Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft Felix' Eltern (Axel Stein und Julia Hartmann) dran glauben und versuchen in ihrer Miniaturform herauszufinden, was mit ihnen geschehen ist. Morgen, am 18.01.2018, startet die deutsche Komödie hierzulande in den Kinos. Regie führt Tim Trageser, der in unserem Interview Rede und Antwort stand.

Moviepilot: Wie kam es dazu, dass du bei Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft die Regie übernommen hast?
Tim Trageser: Die Produzentin Corinna Mehner und ich, wir kennen und schätzen uns schon viele Jahre. Ich durfte sie auch schon einmal bei einem ihrer früheren Filme beraten. Sie wusste, wie gerne ich einmal einen Kinderfilm drehen würde und hat es dann zu meinem großen Glück möglich gemacht.

Was hat dich an dieser Aufgabe besonders gereizt?
Tim Trageser: Die vielen Spezial-Effekte fand ich natürlich besonders reizvoll. So etwas hatte ich noch nie gemacht.

Was war für dich die größte Herausforderung beim Dreh?

Tim Trageser: Die Fortsetzung eines erfolgreichen Filmes zu drehen, ist immer eine Herausforderung. Man muss die Vorlage bedienen und sich gleichzeitig von ihr lösen, um frischen Wind hinein zu bringen. Außerdem darf der zweite Film dem ersten in Nichts nachstehen. Natürlich wollte ich - das wollten wir alle - jetzt noch mal "einen drauf setzen". Das war aber nicht nur eine Herausforderung, sondern auch ein großer Ansporn.

Die größte Herausforderung waren aber natürlich die Spezial-Effekte. Wir mussten alle Sets, in denen sich die geschrumpften Eltern und die Lehrerin bewegen im Voraus drehen und die Schauspieler im Green-Screen-Studio erst viele Wochen später. Das heißt, wenn sich die um den Faktor 10 geschrumpften Eltern zum Beispiel durch das unordentliche Kinderzimmer ihres Sohnes bewegen, dann mussten wir zuerst die Kamerafahrten ohne die Eltern im Kinderzimmer drehen. Im grünen Studio wurde dieser Bereich des Kinderzimmers dann in zehnfacher Größe markiert und die Schauspieler sind die vorgegeben Wege gegangen. Die Kamera musste sich dann aber zehnmal schneller bewegen, als Wochen zuvor im Kinderzimmer. Klingt kompliziert? Ja, das ist es auch. Richtig kompliziert wurde es dann, wenn sich die geschrumpften Eltern mit ihrem zehnmal größeren Sohn Felix unterhielten. Denn das musste nämlich natürlich auch getrennt gedreht werden.

Inwiefern haben dich die Dreharbeiten an deine eigene Schulzeit erinnert?

Tim Trageser: Während des Drehs in den Klassenräumen, den Schulgängen oder auf dem Pausenhof, kehrten unweigerlich viele Erinnerungen zurück, zum Glück aber nur gute. Ich hatte viel Spaß in der Schule, vor allem in der Theater-AG. Wegen ihr habe ich letztendlich den Beruf ergriffen.

In letzter Zeit hast du viele Dramen und Krimis gedreht. War es mal wieder Zeit für eine Komödie?

Tim Trageser: Vor allem war es Zeit für einen Film, der meine eigenen Kinder begeistert. Oder anders gesagt, einen Film, den sie überhaupt ansehen dürfen. Sie haben mich oft gefragt: „Papi, wann drehst du mal was für uns?“ Ich habe während der Dreharbeiten oft an sie gedacht. Was würde ihnen gefallen? Was möchten sie sehen? Worüber lachen sie? Was finden sie spannend?

Was gefällt dir am meisten daran, mit Kindern zu drehen?

Tim Trageser: Bei der Inszenierung von Kindern ist Authentizität oberstes Gebot, ihre Darstellung muss stets glaubwürdig erscheinen, dann gelingt die emotionale Bindung mit den Zuschauern am Besten. Um das zu erreichen, versuche ich immer den Kindern auf Augenhöhe zu begegnen und sie nicht anders zu behandeln als die erwachsenen Schauspieler. Dabei fordere ich sie auch auf, sich einzubringen und mir ihre Meinung zu sagen. Die darstellerischen Geschenke, die ich, bzw. die Filme dafür im Gegenzug jeweils dann von ihnen bekommen, sind unschätzbar wertvoll, weil sie echt sind und nicht aus einem angelerntem Repertoire.

Stell dir vor, man hätte dich geschrumpft. Wie könnte man das zu seinem Vorteil nutzen?

Tim Trageser: Man könnte sicher eine große Schauspielkarriere machen, frag mal Anja Kling oder Axel Stein.

Hätte man euch geschrumpft, was wäre euer Vorteil?

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