1. Beschreibe die Oscar-Verleihung in einem Wort!
Spektakulangweilig.
2. Wofür würdest du am liebsten den Oscar gewinnen?
Für den Job des Kabel-Trägers in einem Film von Michael Bay. Erschöpft und mit Verbrennungen zweiten Grades nehme ich den Goldjungen in Empfang. Anschließend würde ich ausplaudern, wie es am Set so zugeht, beziehungsweise Michaels vermeintliche Motivationssprüche zitieren ( "Mr. Bay sagt immer, 'Wer Pyro nicht ehrt, ist die Zeitlupen nicht wert' ".). Niemand würde verstehen, was das bedeutet. Ich auch nicht.
3. Wer darf dieses Jahr bei den Oscars nicht leer ausgehen?
Sly natürlich. Er nähme den Oscar entgegen, würde versuchen zu grinsen. Für das Grinsen müsste er sich vorher aufwärmen, weil Botox. Aber dann reckt er den Goldjungen in die Luft und brüllt 'Yo Adrian! I did it!'. Wäre das nicht ein verdammter Gänsehaut-Moment!? Spötter würden vor dem Fernseher die Augen verdrehen, ich stünde aber in weißem Hemd, schwarzer Fliege und 'ner ordentlichen Ladung Popcorn drüber nachts um drei im Wohnzimmer, tänzelnd. Die Deckung oben. Der Kerl ist der Held meiner Kindheit und frühen Jugend. Das wäre nicht nur die Auszeichnung eines Schauspielers, sondern vor allem die Huldigung einer verdammten Kino-Ikone. Ein Oscar für Stallone würde bedeuten, die Kraft des Kinos an sich auszuzeichnen. Hui, ich schweife ab. Jetzt ist hier alles voller Pathos, toll - Michael gefällt das.
4. Du gewinnst den Oscar ... wo würdest du ihn zu Hause hinstellen?
Erstmal hänge ich ein absurd großes Porträt von Roger Deakins auf. Auf einem Podest davor thront dann der Goldjunge. Ob Küche oder Bad: Hauptsache, es gibt eine Verbindung zwischen Deakins und dem Award. Für "Sicario" hätte er ihn verdient - Pustekuchen. Roger bezweifelt, dass dieser Mexikaner wirklich Emmanuel Lubetzki heißt. Viel zu aufgesetzt künstlerisch. Hat er bestimmt nur gemacht, um sich bei der Academy einzuschleimen. In Wirklichkeit lautet sein Name Peter. Peter Schmidt oder so. Und so gut ist der auch nicht. Höchstens ein bisschen.
Man sagt, Roger Deakins schaue jede Nacht drei Mal "Birdman". Auch wenn er das niemals zugeben würde. Bis heute hat er nicht alle Schnitte gefunden.
5. Wer sollte den Oscar 2017 moderieren?
Seien wir mal ehrlich: Wenn die Globes so verzweifelt in Selbstironie baden, dass Ricky den Job schon vier (!) mal gemacht hat, dann dürfte Louis CK doch auch mal die Oscars hosten, oder nicht? Er trägt Anzug (alleine deswegen), redet von seinen Kindern und vergisst komplett, irgendwen anzumoderieren. Dann träfe sein Blick den nominierten DiCaprio. Mit dem Oscar unterm Arm begibt Louis sich zu ihm ins Publikum: "Yeah, you can touch it if you want. Hey, what the.. I said 'touch it'. Not 'keep it'. Yeah, I know you ate that bison liver. Everyone does."
6. Wie verbringst du die Nacht der Oscar-Verleihung?
Mit der Aufgabe, jeden zu wecken, der neben mir einschläft. Und damit, beim teppichrot gefärbten Vorgeplänkel Gätjen dabei zuzusehen, wie er im Blitzlichtgewitter vorbeischreitenden Stars Fragen hinterher schreit: Jennifer Lawrence fragt, ob sie sich bei 'oscarssowhite' benachteiligt fühlt, Samuel Jackson für sein Kleid lobt. Oder umgekehrt.
7. Die Oscar-Verleihung gucke ich mir an, weil ich Filme so mag.
So viel Bohei, so viel Gelaber und Diskussionen, die niemand braucht. So viele steife Höflichkeiten und ausgelutschte Floskeln. Aber vor allem: So viele gute Filme.
Übrigens: Wenn man schon gegen die Benachteiligung Schwarzer bei dieser Preisverleihung vorgehen will, wäre doch mal ein Protest nötig. Also nicht so ein ernster, von wegen, 'Mimimi, ich bleibe zu Hause'. Aber so ein augenzwinkerndes Ausrufezeichen. Alle im Saal tragen Afro-Perücken, oder so. Habt ihr euch mal J.K. Simmons mit Afro-Perücke vorgestellt? Haha.
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Ich nominiere brainchild, Arnold und Mr. Torrance!