Okja - Südkoreanische Kinobetreiber boykottieren Netflix-Film

08.06.2017 - 09:40 Uhr
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Im Mai kam es beim Filmfestival Cannes wegen Okja zum Eklat zwischen Kinobetreibern und Netflix. Nun boykottieren südkoreanische Kinoketten den Film des Streamingdienstes.

Der Konflikt zwischen dem traditionellen Kino und Streaming geht in seine nächste Runde. Die drei größten südkoreanischen Kinoketten CJ CGV, Lotte Cinema und Megabox boykottieren Netflix' Action-Drama Okja, berichtet Deadline. Ursprünglich sollte das neuste u.a. mit Tilda Swinton und Jake Gyllenhaal besetzte Werk von Bong Joon-ho (Snowpiercer) parallel zum Start auf Netflix am 28.06.2017 in den dortigen Lichtspielhäusern anlaufen. Doch genau diese Simultanveröffentlichung stößt nun auf Widerstand der Betreiber.

Laut CGV würde ein gleichzeitiger Start auf der großen Leinwand und via Netflix die "Vertriebsordnung" in der heimischen Filmindustrie beschädigen. Der größte südkoreanische Kinobetreiber fordert daher eine dreiwöchige Sperrfrist, in denen Kinos ein exklusives Screening-Recht zugestanden wird. Lotte Cinema, zweitgrößte Kinokette des Landes, denkt indes über eine Veröffentlichung von Okja zu einem späteren Zeitpunkt nach, sofern Netflix von seiner Linie abweicht, Filme nicht im Kino zu zeigen.

Gegenüber der Korea Times  ließ der drittgrößte Kinobetreiber Megabox dem Bericht zufolge wissen, dass man die Entwicklungen in der Sache zunächst abwarten wolle. Laut des koreanischen Vertriebs von Okja, Next Entertainment World, wolle Netflix allerdings nicht von seinem Kurs abweichen. Man suche aktuell nach anderen Wegen einer physischen Auswertung des Films und verhandle mit unabhängigen Kinobetreibern. Die drei größten Ketten des Landes decken laut Variety  93 Prozent aller heimischen Kinosäle.

Erst im vergangenen Monat kam es während des Filmfestspiele von Cannes zum Eklat, als Teile des Publikum während der Pressevorführung des offiziellen Wettbewerbsbeitrages Okja auf das eingeblendete Netflix-Logo mit Buhrufen reagierte. Festivalleiter Thierry Frémaux stellte sich hinter das traditionelle Kino und so tritt ab 2018 eine neue Regel für das prestigeträchtigste Filmfestival der Welt in Kraft, nach der nur Filme für den Wettbewerb zugelassen werden, die einen französischen Kinostart erhalten.

Was haltet ihr von dem neuerlichen Streit zwischen Kino und Netflix hinsichtlich Okja?

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