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NIPPON CONNECTION 2017 - Der Donnerstag

26.05.2017 - 11:00 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Art Design Nippon Connection
Nippon Connection
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Gutes Essen, fantastische Filme und ein Tag, der anders lief als gedacht. Das war Tag eins auf einem Filmfestival der besonders schönen Art in Frankfurt/Main.

Guten Morgen, liebe Moviepiloten und ein herzliches Willkommen zum Donnerstagsbericht von der Nippon Connection 2017 in Mainhattan.

"Ich glaube, ich erkenne mich am meisten in Shiraiwa wieder. Er reagiert immer lächelnd, wenn er angesprochen wird. Ich glaube, so bin ich auch"

Dies ist die frei zitierte, von einer Dolmetscherin übersetze Antwort des Regisseurs Nobuhiro Yamashita auf meine Frage hin, wieviel von ihm persönlich in seinem Film Over The Fence steckt.

Es passt so gut zum Gesamtbild der bisher von mir gesehenen Filme, des erlebten an diesem Donnerstag, und vor allem zu den Festivalbesuchern. Ich komme nicht drumherum zu gestehen, dass ich im Gegensatz zu den meisten hier vorher keine genaue Vorstellung des Festivals und der gezeigten Filme hatte. War doch mein filmischer Kosmos in Bezug auf Japan von Godzilla, Ghost in the Shell und diversen Gore-Fantastereien geprägt, so muss ich mir eingestehen das anspruchsvolle japanische Kino bisher gänzlich verpasst zu haben.

Fernab von Monstern, Dystopien und Blutorgien existiert dort ein Filmbereich, der von Anspruch und dem erzählen der japanischen Alltagswirklichkeit geprägt ist und sich in einem Maße vom sonstigen filmischen Einheitsbrei abhebt, wie ich es schlicht nicht erwartet hatte.

Während Blockbuster meist stupide aneinander gereihte Szenen bieten, die lediglich kurzweilig unterhalten sollen und kaum mal eine Synapse zum leuchten bringen, wird ein Bruchteil von diesem Budget in solch künstlerische, von ihren Darstellern und Dialogen getragene Filme wie dem schon angesprochenen Over The Fence oder auch Innocent 15 gesteckt.

Damit möchte ich nicht sagen, dass japanische Großproduktionen oder gar Hollywood keine Daseinberechtigung haben. Ablenkung und Hirn aus ist auch von mir nach einem harten Arbeitstag absolut gewünscht und willkommen. Die Arroganz der großen Filmstudios ist es jedoch, die mich am meisten stört und umso mehr unverständlich wirkt wenn man mal über den Tellerrand hinaus blickt.

Doch genug der Kommerz-Schelte und zurück zum Wichtigen: Zum japanischen Filmfestival Nippon Connection.

Nach einer ruhigen, dreistündigen Fahrt über fünf verschiedene Autobahnen, vom dörflichen Niederrhein hinein in die Großstadt Frankfurt, bietet sich mir auf dem Festivalgelände ein schlimmer Anblick: Normale Menschen.

Hatte ich doch zumindest einige leidenschaftliche Cosplayer erwartet, die ihrer Kreativität freien Lauf lassen, wurde ich aufgrund meiner eigenen Erwartung enttäuscht. Das Gelände selber ist wie seine Besucher unspektakulär und bodenständig. Neben fantastischem Essen werden u.a. auch eine Massage, die mich nach der langen Autofahrt schon gereizt hätte aber zeitlich nicht möglich war, sowie diverse japanische Produkte zum Kauf angeboten.

Doch bevor ich mich mit alldem ausführlich befassen konnte, begann auch schon der Einlass zum ersten Film des Tages.

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