Die gefeierte 2. Staffel der Netflix-Serie Arcane ist vielleicht nicht ganz so leicht zu erklären, in manchen Regionen hatten die Fans aber eine komplett andere Erfahrung beim Ansehen. Nicht durch subjektive Interpretation, sondern knallharte Zensur.
Die unterschiedlich zensierten Ergebnisse könnte man getrost als urkomisch bezeichnen, wenn es in einem Fall nicht so ärgerlich und deprimierend wäre.
So wurde Arcane Staffel 2 zensiert: Der Fall China
China ist bekannt dafür, Filme und Serien zu zerhackstückeln – besonders, wenn es sich um Darstellung gleichgeschlechtlicher Zuneigung handelt. So entkam auch weder die Gefängnis-Sexszene zwischen Vi und Caitlyn noch der zärtliche Moment zwischen den beiden im Staffelfinale der Zensur. Während man im Knast einfach frühzeitig zur nächsten Szene überging, retuschierte man jeweils eine der Figuren im zweiten Fall mehr schlecht aus Recht aus den jeweiligen Einstellungen.
Das zum Haare raufende Ergebnis sieht dann im Vergleich so aus:
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Die Zensur macht aber nicht bei reinen LGBTQ-Inhalten halt. In Staffel 1 wurde bereits der androgyne Lover von Ambessa Medarda aus der chinesischen Version der Serie entfernt. Allerdings geht die Zensur in diesem Fall nicht von Netflix aus, da der Streaming-Dienst in China nicht verfügbar ist. Arcane wird dort auf anderen Streaming-Diensten veröffentlicht.
So wurde Arcane Staffel 2 zensiert: Der Fall Iran
Etwas amüsanter (und noch aufwendiger) ist da die zensierte Arcane-Version aus dem Iran. Dort überdeckte man die nackte Haut der Charaktere mit digitalen Stücken Stoff, was schon unter normalen Umständen unglaublich auffällt – und dann sieht man, dass eine Figur sogar unter der Dusche ein schwarzes T-Shirt trägt.
Ein Redditor hat ein paar Beispiele für uns zusammengetragen:
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Man muss dazu sagen, dass es sich bei dieser "Zensur" nicht wie damals im TV-Bereich verhält, als die jeweiligen Regionen von staatlicher Seite aus editierten. Netflix stellt diese zensierten Versionen selbst zur Verfügung, anstatt den Titel in einigen Regionen einfach nicht zu veröffentlichen.
Man könnte damit ein Zeichen setzen, aber natürlich macht der Streaming-Dienst mehr Geld, wenn er sich vor den queerfeindlichen Vorgaben autoritärer Staaten verneigt.