Die Geschichte des walisischen Bitcoin-Pechvogels James Howells, der seine Krypto-Millionen auf einer Mülldeponie verlor, ging um die Welt – und erwartet eine Doku. Doch es gibt da jemanden, der ihm in dieser Hinsicht Konkurrenz macht: Stefan Thomas. Der deutsche Programmierer könnte nämlich theoretisch auch längst Bitcoin-Millionär sein. Die Betonung liegt auf theoretisch, denn dazu fehlt ihm das richtige Passwort.
Deutscher Pechvogel besitzt Bitcoins im Wert von 650 Millionen Euro auf einem USB-Stick – aber er hat das Passwort vergessen
Die bittere Geschichte nahm wie folgt ihren Anfang: Stefan Thomas reichte 2011 bei einem Wettbewerb einen Animationsfilm über Bitcoins ein, den er gemeinsam mit seinem Freund Fabian produzierte. Die beiden gewannen tatsächlich und erhielten 7002 Einheiten der Kryptowährung. Während sich sein Kumpel von Thomas mit 2000 Euro auszahlen ließ, sicherte Letzterer seine digitalen Tokens auf einem verschlüsselten IronKey-USB-Stick.
Als erfahrener Softwareentwickler generierte er dafür ein hochsicheres Passwort, das aus unterschiedlichen Buchstaben, Symbolen und Zahlen bestand. Fast unmöglich, es sich zu merken, weshalb sich Thomas die Kombination auf einem Zettel notierte. Dieser ist nun allerdings seit 14 Jahren nicht auffindbar. Der Unglücksrabe krempelte selbstverständlich seine gesamte Wohnung um, doch die Suche blieb erfolglos.
Die Krux: Die Schutzmaßnahmen des Sticks ermöglichen nur zehn Versuche, das korrekte Passwort einzugeben, ansonsten löscht sich dessen Inhalt für immer. Acht falsche Versuche gab Thomas bereits vor Jahren ein, weshalb ihm seitdem nur noch zwei Eingaben übrig bleiben. Dass er möglicherweise nie mehr an die 7002 Bitcoins herankommen würde, die nach aktuellem Kurs (Stand: Oktober 2025) etwa 650 Millionen Euro wert wären, stürzte den damals Mitte Zwanzigjährigen in eine tiefe Sinnkrise.
Vor vier Jahren berichtete das ProSieben-Wissensmagazin Galileo bereits über Stefan Thomas' Bitcoin-Story. Den Beitrag könnt ihr euch hier anschauen:
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Passwort weg, doch eine minimale Hoffnung auf die Bitcoin-Millionen besteht
Der mittlerweile in San Francisco lebende Deutsche gründete nach Jahren voller Verzweiflung eine Firma, um ein neues Online-Zahlungssystem zu entwickeln. Eine Aufgabe, aus der Thomas neue Hoffnung schöpfen und seine verpasste Millionär-Chance endlich verarbeiten konnte. Heute nimmt der Pechvogel die Geschichte sogar mit Humor.
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Vielleicht aber auch, weil doch noch eine kleine Möglichkeit besteht, an das Bitcoin-Vermögen zu gelangen. Dafür habe er zwei unabhängige Firmen beauftragt, die sich daran versuchen sollen, den USB-Stick zu knacken, wie Focus 2023 berichtete. Seitdem war jedoch nicht mehr viel von Stefan Thomas zu hören, was nahelegt, dass die Bitcoins weiterhin auf dem Speichermedium schlummern.
Ein thematisch ähnlicher Artikel ist auf unserer Schwesternseite GamePro erschienen.
