Mit Jake Gyllenhaal: Einer der verrücktesten Netflix-Filme spaltet die Kritiker

02.02.2019 - 20:00 Uhr
Die Kunst des toten MannesNetflix
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Ab heute könnt ihr euch auf Netflix die abgedrehte Horror-Komödie Die Kunst des toten Mannes ansehen. Der Film mit Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle lässt die Kritiker gespalten zurück. Kalt lassen dürfte die Kunstszene-Satire niemanden.

Wer Jake Gyllenhaal am liebsten in besonders verrückten Rollen sieht, dürfte ab heute auf Netflix glücklich werden. Dort gibt es jetzt den neuen Film Die Kunst des toten Mannes von Dan Gilroy zu sehen. Mit Gyllenhaal arbeitete der Regisseur 2014 schon einmal für die düstere Thriller-Mediensatire Nightcrawler - Jede Nacht hat ihren Preis zusammen. Für Die Kunst des toten Mannes, der im Englischen den wesentlich prägnanteren Titel Velvet Buzzsaw trägt, kombinierte Gilroy erneut verschiedene Genres. Neben einer amüsanten Satire auf die Kunstszene von Los Angeles ist Die Kunst des toten Mannes auch ein Horrorfilm, in dem die Figuren nach und nach Opfer schauriger Gemälde werden.

Dass diese Kombination aus überspitzter Satire und ernstzunehmenden Horrorfilm die Meinungen spalten wird, war schon im Voraus abzusehen. Folglich reagierten die Kritiker auf Die Kunst des toten Mannes bislang gespalten. Trotz eines momentan ziemlich positiven Kritikerschnitts von 70% bei Rotten Tomatoes  schwanken die Meinungen zu Dan Gilroys neuestem Werk zwischen fantastisch und furchtbar. Nachfolgend präsentieren wir euch Auszüge vereinzelter Kritikerstimmen zu Die Kunst des toten Mannes.

Die Kritiker können sich bei Die Kunst des toten Mannes auf Jake Gyllenhaal einigen

Die Kunst des toten Mannes

Mit Die Kunst des toten Mannes wirft Dan Gilroy einen Blick auf die prätentiöse Kunstszene von Los Angeles und die vielen verschiedenen Persönlichkeiten darin. Darunter befindet sich auch Jake Gyllenhaals Hauptfigur, der exzentrische Kunstkritiker Morf Vandewalt. Der zerstört ganze Karrieren mal eben mit einer einzigen Meinung. Gyllenhaal selbst beschreibt ihn als schwulen Mann, der trotzdem gleichermaßen mit Frauen ins Bett geht (Variety ). Auf seine grandiose schauspielerische Leistung sind sich die Kritiker in Bezug auf den Film zumindest einig. So schreibt John Connor Coulston von Pop Culture :

[...] Das herausragendste in dieser Kavalkade der Kreativen ist der Kritiker Morf Vandewalt, gespielt von einem wie immer durchgeknallten Jake Gyllenhaal. Er ist anmaßend und hat in dieser Welt mehr Macht, wenn es um den Lebensunterhalt eines Künstlers geht, als es beinahe glaubwürdig ist. [...] Gyllenhaal zeigt eine beeindruckende Reichweite, die von einem kalkulierten Snob zu einem Verrückten reicht, während er die Wahrheit hinter den Gemälden zum Vorschein bringt. [...]

Ähnlich begeistert bezüglich Jake Gyllenhaal äußert sich auch Kevin Fallon in seiner Kritik für The Daily Beast :

[...] Der erste Akt des Films, der mit einem hinterhältigen Sinn für Humor in diese Welt des High-End-Kunsthandels eintaucht, ist eine Freude, und Gyllenhaal liefert wieder einmal eine völlig engagierte Performance, die ihn aufgrund seiner Qualitäten als Charakterdarsteller unbewusst zur Hauptrolle macht. Er macht Frechheit und Narzissmus zu einer eigenen hohen Kunst, gepaart mit der Begeisterung von Collette und Russo in ihren jeweiligen Rollen. [...]
Die Kunst des toten Mannes

Der Mix aus Satire und Horror von Die Kunst des toten Mannes spaltet die Kritiker deutlich

Über den Tonfall von Die Kunst des toten Mannes sind sich die Kritiker dagegen nicht so einig. Enttäuscht äußert sich Michael Roffman beispielsweise für Consequence of Sound  über den mangelnden Biss der Horror-Momente:

[...] Das Problem ist, dass er sich stärker in den Schrecken hätte begeben und seine Schläge mehr Blut hinterlassen müssten. Mit Ausnahme einiger Schockmomente entscheiden sich das Setup, der Stil und die Ausführung in jeder der Horror-Sequenzen meist für eine PG-13-Route und das nicht auf eine einfallsreiche Art und Weise. [...]

Hannah Woodhead schreibt für Little White Lies  über die enttäuschenden Klischees des Films:

[...] An der Oberfläche hat Die Kunst des toten Mannes so viel zu bieten, was es umso enttäuschender macht, dass Gilroys Film niemals wirklich seinen Weg findet. Mit so vielen Einzelteilen alleine im Cast ist es für jeden schwierig, genügend Raum zum Atmen zu finden, und die meisten Charaktere überschreiten niemals die Klischees, auf denen sie anscheinend basieren. [...]
Die Kunst des toten Mannes

An anderer Stelle findet der wüste Genre-Mix deutlich mehr Anklang. Für IGN  schreibt Matt Fowler sehr angetan:

[...] Obwohl sich Die Kunst des toten Mannes wie ein Horrorfilm anfühlt, der seine Koordinaten nicht vollständig verbindet, ist Die Kunst des toten Mannes ein triumphierender, trashiger Slasher-Insider-Blick auf eine gierige Industrie, die zwei Filmwelten verbindet, die eigentlich nicht vermischt werden können. Es ist an sich ein seltsames Stück moderner Kunst - als ob aus Robert Altmans The Player plötzlich Poltergeist oder Sinister wird. [...]

Werdet ihr euch Die Kunst des toten Mannes auf Netflix anschauen?

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