Was ist Liebe? Mit diesen drei Worten fangen durchweg nur schnulzige Bücher, Filme, Hörspiele (und Internetkommentare) an. Und sicher, ‘Liebe’ findet auf Wikipedia eine logische Erklärung, doch ist es nichts, was logisch zu erklären ist. In all diesen kitschigen Beiträgen zu dem Thema wird immer wieder angepriesen, wie unbeschreiblich dieses Wort sei, wie einzigartig es in seinem Erlebnis wirkt. Jeder von uns hat irgendwann mal etwas geliebt, ob es mit dem süßen Mädchen mit Zahnspange aus der 6. Klasse angefangen hat, der Leidenschaft zum Fußball, seitdem Papa einen in den Verein gesteckt hat, oder der erste Film, den man im Kino gesehen hat, nachdem man sich hineinschlich. Liebe ist unumfassend, etwas Grenzenloses, das einen so verdammt gut fühlen lassen kann. Aber eben auch das Gegenteil, was auch so gut wie jeder von euch mal erlebt haben dürfte. Jedenfalls hoffe ich das für euch, denn man sollte beide Seiten kennen, um vor allem die erste wirklich wertschätzen zu können.
Meine persönliche Liebe gilt natürlich auch dem Film, und im Laufe der Jahre habe ich einige von Ihnen gesehen, die eine Menge in mir ausgelöst und mich in gewissen Lebensweisen verändert haben. Doch fiel es mir im Endeffekt nicht sehr schwer zu entscheiden, welche Szene ich für diese Aktion nehmen soll. Trotz der vielen Filme die ich mittlerweile lieben gelernt habe, habe ich mich für eine Szene entschieden, die ich erst kürzlich entdeckt habe. Denn auch das ist ein wundervoller Punkt der Liebe, egal was einmal war, du kannst dich immer wieder neu verlieben.
Es ist eine Szene, die wir selber unzählige Male in unserem Dasein erleben sollten. Man sitzt da, ahnt nichts Böses und plötzlich macht es Peng. “Hey, here i am” - “Ohh...hi?”. Es passiert genau dann, wenn man gar nicht damit rechnet. Man begegnet jemandem, der das Leben, so wie man es kennt, komplett über den Haufen werden wird. Man weiß nicht, dass es so kommen wird, aber man spürt es. Man spürt es in der Sekunde, in der man diesem Etwas zum ersten Mal gegenübersteht. Die berühmten Schmetterlinge im Bauch. So begegnet Joaquin Phoenix hier seinem neuem Betriebssystem Scarlett Johansson. So wie es sich für solch einen Moment gehört, sitzt er bei der ersten Begegnung leicht verkrampft auf seinem Drehstuhl, wirkt nervös und weiß nicht so recht, was er sagen soll. Verdammt, wie soll man denn auch entspannt wirken, wenn man plötzlich jemanden trifft, den man gar nicht erwartet hat? Diese wenige Minuten anhaltende Szene, die damit beginnt wie Phoenix hibbelig auf die Installation des Betriebssystems wartet, um dann völlig durch den Wind eine Unterhaltung aufzubauen, ist ein wunderschönes Sinnbild für die Anfänge der wohl begehrenswertesten Sache der Welt. Es springen einem selber Szenen in den Kopf, vergangene Momente in denen man das exakt gleiche erlebt und gefühlt hat. Wenn man so will, natürlich etwas, dass man schon so unfassbar oft im Fernsehen gesehen hat. Doch was HER hier anders macht, ist das vermittelnde Gefühl, dass bereits beim Kennenlernen klar ist, dass das nicht ewig hält. Mag es daran liegen, dass man sich einfach denkt, dass er niemals für immer mit einer künstlichen Intelligenz zusammen sein wird oder Intuition, kaum ein stellvertretendes Medium hat es zu diesem Thema geschafft, alle Gefühle, von der ersten Begegnung bis zur Trennung, in ein paar Sekunden zu packen. Das kann wirkliche Liebe nämlich auch sein, keine jahrelange Beziehung mit dem Ziel der goldenen Hochzeit, sondern ein kurzweiliges Abenteuer, etwas Intensives, das genauso schön wie alles andere, was man mit Liebe verbindet, sein kann. In jedem Fall sollte man aber für ein Ende dieser kurzen oder langen, wunderschönen Reise bereit sein. Schließlich kann das Feuer irgendwann mal ausgehen und das Dümmste, was man dann machen kann, ist an diesem kalten Platz zu bleiben. Denn ich verspreche euch, an jedem Ende wartet ein neues “Hey, here i am.”
Hier präsentieren wir euch die Preise, die ihr gewinnen könnt und möchten uns damit auch bei all unseren Sponsoren und Medienpartnern bedanken, die sie gestiftet haben: