Für Chloé Zhao war 2021 ein ereignisreiches Jahr. Die Filmemacherin, die mit dem einfühlsamen Drama The Rider ihren Durchbruch gefeiert hat, dominierte dieses Jahr mit gleich zwei besonderen Filmen den Diskurs in der Filmlandschaft, nämlich mit dem Marvel-Spektakel Eternals und dem Oscar-Gewinner Nomadland.
Jetzt Abo sichern
Falls ihr Nomadland im Kino verpasst habt oder ihn einfach nochmal schauen wollt: Seit heute befindet sich die Mischung aus modernem Western und Road-Movie im Streaming-Programm von Disney+. Im April wurde der Film mit drei Oscars ausgezeichnet: Bester Film, Beste Regie für Zhao und Beste Hauptdarstellerin für Frances McDormand.
Nomadland von Chloé Zhao: Quer durch die USA auf Disney+
In Nomadland folgt Zhao der von McDormand verkörperten Fern, die sich nach dem Tod ihres Mannes und dem Kollaps der lokalen Wirtschaft für ein Leben ohne festes Zuhause entschieden hat. Mit ihrem Van fährt sie quer durch die USA und schlägt sich mit verschiedenen Jobs durch. Der Film erzählt von den Stationen ihrer Reise.
Hier könnt ihr den Trailer zu Nomadland schauen:
Grundlage des Films bildet das Sachbuch Nomaden der Arbeit: Überleben in den USA im 21. Jahrhundert, das 2017 von der Autorin Jessica Bruder veröffentlicht wurde. Zhao versucht, ihre Schilderungen so authentisch wie möglich einzufangen, und greift deshalb nicht nur auf professionelle Schauspieler:innen wie McDormand zurück.
- Nach Nomadland: Auch Zhaos Marvel-Blockbuster, Eternals, trifft in wenigen Tagen bei Disney+ ein. Ab dem 12. Januar 2022 könnt ihr den aufregendsten MCU-Film seit sehr langer Zeit streamen.
Nomadland nimmt mit auf eine nachdenkliche Reise
Schon in ihren früheren Filmen lassen sich zahlreiche Laiendarsteller:innen entdecken – so auch in Nomadland. Sie teilen ihre Geschichten und Erfahrungen und geben Einblick in Lebenswelten, die selten mit solch einer Schönheit und Natürlichkeit im Kino dargestellt werden. Nomadland wirkt in seiner Gestaltung greifbar und echt.
Zhao beobachtet die Menschen, die Ferns Weg kreuzen, genauso aufmerksam wie die eindrucksvollen Landschaften. Am liebsten bewegt sie sich im Licht der Dämmerung: In diesen poetischen Momenten sieht Nomadland atemberaubend aus und entfaltet ein Gefühl von Unendlichkeit. Verklärend sind diese Bilder keineswegs.
- Zum Weiterlesen: Chloé Zhao im Interview über den Marvel-Blockbuster Eternals
Hinter den umwerfenden Aufnahmen steckt ein nachdenklicher und einfühlsamer Film, der sich das Amerika der Gegenwart anschaut und viel Hoffnungslosigkeit entdeckt. Einzelne Passagen von Nomadland sind richtig niederschmetternd. Im Zynismus verliert sich Zhao jedoch nie: In der Weite der Landschaft entdeckt sie immer auch etwas Aufbauendes, das ihren Film zum vielschichtigen Porträt werden lässt.
Podcast: Die besten Filme des Jahres 2021
Jenny war im FILMSTARTS-Podcast zu Gast, um über ihre liebsten Kinofilme 2021 zu diskutieren. Es geht um lesbische Nonnen, Bombast-Überdruss, Marvel-Nostalgie und noch viel mehr, denn die Top-5 von Jenny, Sebastian und Christoph sind durchaus unterschiedlich ausgefallen.
An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externe Inhalte zulassenMehr dazu in unserer Datenschutzerklärung
Leinwandliebe ist der wöchentliche Kino- und Film-Podcast unserer Kollegen und Kolleginnen von FILMSTARTS.
*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr Moviepilot. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.
Wie hat euch Nomadland gefallen?