Honigfrauen - Cornelia Gröschel im Interview

28.04.2017 - 09:45 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Cornlie Gröschel als Catrin im Dreiteiler HonigfrauenZDF/Stefan Erhard
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Anlässlich der Ausstrahlung des ZDF-Event-Dreiteilers Honigfrauen beantwortete uns Hauptdarstellerin Cornelia Gröschel ein paar Fragen im Interview.

Die beiden Schwestern Catrin (Cornelia Gröschel) und Maja (Sonja Gerhardt) leben in der DDR und sind ganz gespannt, als ihre Eltern ihnen den ersten alleinigen Urlaub erlauben, und zwar am Balaton. Doch auch am ungarischen Plattensee ist der Unterschied zwischen Ost und West deutlich zu spüren, und neben Stasi und mysteriösen Männern kommt auch noch ein Familiengeheimnis ans Licht.

Bereits am 23.04.2017 lief der erste Teil des ZDF-Dreiteilers Honigfrauen im deutschen Fernsehen und ist aktuell in der Mediathek  zu sehen. Teil 2 und 3 folgen an den zwei darauffolgenden Sonntagen, am 30.04.2017 und am 07.05.2017, um 20:15 im ZDF. Cornelia Gröschel spielt die rationale Catrin und hat sich Zeit genommen, uns einige Fragen zum Film zu beantworten.

moviepilot: Was hat dich an der Geschichte von Honigfrauen fasziniert, dass du auf jeden Fall dabei sein wolltest?
Cornelia Gröschel: Das Leben in der DDR ist die Vergangenheit meiner Eltern und Großeltern. Das hat mich schon immer interessiert. Und durch meinen Beruf erhalte ich eine einzigartige Chance: Ich bekomme den Hauch einer Ahnung der Jugend meiner Eltern, indem ich ihre Zeit "nachspiele" und mich so intensiv damit auseinandersetze. Außerdem haben mich die Denkweise und Ängste meiner Figur Catrin fasziniert und ich konnte mich schon beim Lesen sehr gut in sie hineinversetzen.

Was ist deiner Meinung nach mit dem Terminus "Honigfrauen" gemeint?
Honigfrauen ist für mich die fiktive Bezeichnung für Frauen aus der DDR, die die Männer aus dem Westen, wie Bienen den Blütennektar, umschwirren und daran kleben bleiben. Und natürlich sind sie so zuckersüß wie Honig!

Drehort war natürlich auch der Balaton. Wie war das für dich, in Ungarn zu drehen?
Ich kannte Ungarn und den Balaton von meiner Abifahrt 2007. Ich freute mich, dorthin zurückzukehren. Und wir hatten die meiste Zeit wunderschönes Wetter und traumhafte Sonnenuntergänge. Das machte die Arbeit für unser buntgemischtes deutsch-ungarisches Team neben aller Anstrengung zu einem großen Vergnügen.

Catrin wird als vernünftig und rational beschrieben. Was zeichnet deiner Meinung nach deine Figur aus?
Catrin ist direkt und ehrlich. Spielereien und Doppelbödigkeit sind ihr fremd. Bei ihr weiß man immer, woran man ist. Durch ihre Vernunft steht sie sich aber auch manchmal selbst im Weg und beneidet die Unbeschwertheit ihrer kleinen Schwester. Außerdem bringen die Ereignisse am Balaton Catrin erstmals dazu, das Leben und die Politik in der DDR ernsthaft zu hinterfragen.

Du bist zwei Jahre vor dem Mauerfall geboren und hast von der Teilung zwischen Ost und West nicht mehr viel miterlebt. Wie hast du dich auf die Rolle vorbereitet?
Ich befragte natürlich meine Familie, las Bücher wie Fragen an die DDR und schaute mir Filme aus und über die DDR an, wie Sieben Sommersprossen oder Das Leben der Anderen. Am Set selbst unterstützen uns unsere Kollegen Anja Kling und Götz Schubert, die die Zeit ja selbst miterlebt haben.

Wie war es für dich, mit den alten Requisiten zu drehen bzw. in die Kleider von damals zu schlüpfen?
Historische Filme sind für mich immer sehr spannend. Die 80er mag ich noch einmal besonders, weil ich die Klamotten einfach gerne mag. Bei den originalgetreuen Requisiten, wie zum Beispiel den vielen DDR-Zelten in unserem Film, fragte ich mich jedes Mal, wo man die heute eigentlich noch herbekommt. Und bei einigen unserer Filmautos war die Haltbarkeitsgrenze schon länger abgelaufen und die Männer am Set mussten kräftig schieben.

In Honigfrauen geht es auch um die Beziehung zwischen Catrin und ihrer Schwester. Du hast auch drei Geschwister, hat dir das geholfen, dich in die Rolle einzufinden?
Der Gedanke an meine eigenen Geschwister hat mir sogar sehr geholfen. Mit Geschwistern hat man einfach einen ganz besonderen Umgang. Selbstverständlicher als mit Freunden, lustiger als mit Eltern und man weiß Dinge voneinander, die niemand sonst weiß. Man hat sich auch schon mal gehauen und jetzt im Erwachsenenalter besteht ein festes Band der Liebe untereinander.

Was interessiert euch an der Geschichte von Honigfrauen?

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