1. "Der Erste Tighte Weiße" von DCVDNS
Ein unfassbar kurzes, aber dadurch auch schnittiges Album: DCVDNS kommt mit tollen Flows, kranken Doubletimes, einer tollen Stimme und einzigartigen Punches. Zwischen Oldschool-Shit und Trap bildet er irgendwie eine ganz eigene Schiene, eine ganz eigene Musikalität und funktioniert damit als eigenständiger Künstler super, wie ich finde.
Auf dem Album ballern die meisten Tracks rein technisch und vom Klang her, aber einige bleiben bei mir persönlich nicht wirklich im Ohr, wodurch man auf der kurzen Lauflänge relativ wenige Tracks hat, die da wirklich von Beständigkeit in meiner Playlist bleiben. Trotzdem Daumen hoch, sehr musikalischer Typ, der Hip-Hop studiert hat, was man alleine schon an der Taktloss-Anspielung im Titel erkennt.
7,5/10
Anspieltipps: Neuer alter Savas, Internationaler Pimp, DrPepper
2. "Asozialisierungsprogramm" und "Leben am Limit" von SXTN
Ich möchte an dieser Stelle ganz gerne einmal die beiden Releases der Berliner-Girls im Vergleich reviewen.
Als erstes kam die "Asozialisierungsprogramm-EP", die mir ehrlich gesagt gar nicht gefallen hat. Weibliche Rapper machen in meinen Augen ganz oft einen entscheidenden Fehler: Sie tun so, als wären sie Männer und arbeiten nicht mit ihrer eigenen Sexualität. Die EP macht genau das, die Tracks gehen bei mir gar nicht ins Ohr, die Musikalität und die Flows sagen mir gar nicht zu und die beiden klingen so, als würden sie um jeden Preis Männer sein wollen (3,0/10).
Das eigentliche Album "Leben am Limit" hat mir wiederum sehr gut gefallen. Auf Tracks wie "Ständer" arbeiten sie maskuline Symbolik wunderbar auf feministische Art und Weise um, provozieren auf intelligente Art und Weise ("wenn du kommst und sie nicht, hat sie dich gefickt"). Außerdem ist die Platte ungemein musikalisch, was vor allem an den Stimmen der beiden liegt, ihnen gelingt es also wunderbar, die Vorteile weiblicher Rapper in den Vordergrund zu stellen, flowen dabei dope und reimen vor allem teils richtig komplex. Respekt, meiner Meinung nach eine ungemeine Verbesserung, wobei der eine oder andere Track bei mir trotzdem nicht so richtig zünden will.
7,0/10
Anspieltipps: Ständer, Er will Sex, Die Fotzen sind wieder da
3. "Vibe" und "Epic" von Fler/Jalil
Alles begann mit "Vibe", einem Solo-Album von Fler...und was für ein Album! Fler hat Trap hier etabliert, anders kann ich das bei bestem Willen nicht sagen. Ein unglaublich gelungenes, krank musikalisches, lyrisches und stylisches Album. Alleine schon dieses perfekte Cover verspricht einen Meilenstein....und das ist Fler gelungen, ein Meilenstein im deutschen Hip-Hop...nach vielen Versuchen, Trap zu etablieren (Blaues Blut z.B.) ist es ihm hier endlich (!) gelungen. Die Leute schauen auf Fler und zollen ihm endlich den Respekt, den er verdient hat. Er hat so viel für das Verständnis von Style, Realness und Musik getan...unglaublich, einfach nur unfassbar: ich ziehe meinen Hut vor dir!
10/10 <3
Anspieltipps: Vibe, Mercesstern, Bewaffnet&Ready
Nun folgte nicht einmal ein Jahr später das Kollabo von Fler und Jalil, der schon ein paar Parts für Vibe eingerappt hat und da schon viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat.
Das Ziel hier war klar: Vibe toppen!
Und in gewissermaßen ist es ihnen schon geglückt. Zieht man das Jewel-Case aus dem Pappschuber, öffnet die Hülle und hält diese komplett schwarze CD in der Hand, hat man bereits das Gefühl, man hat da etwas ganz Besonderes vor sich. Und genau so ist es auch. Epic ist ein musikalisches Meisterwerk, Jalil und Fler ergänzen sich wunderbar, der Sound ist brillant, lyrisch und einfach gewagt...Wahnsinn!
Trotzdem liebe ich ganz persönlich Vibe mehr.
8,5/10
Anspieltipps: Standing, VVS, Gang für immer, Sollte so sein
4. "Reincarnated" von Snoop Lion (Snoop Dogg)
Der Reggae-Snoopy ist wieder back im Snoop Lion Lateback-Modus und bringt einen chilligen, positiven Vibe, der dazu führt, dass man die Platte gut und entspannt nebenbei hören kann. Trotzdem ist da irgendwie nichts was mich in Ekstase versetzt, was mich dazu bringt, dass ich irgendeinen Track aus übelste abfeiere.
Zu Gute zu heißen ist ihm jedoch, dass er als Rapper ganz eigene kreative Weg geht, ein Jamaica-Feeling kreiert und DER Kiffer-Rapper schlechthin ist und das Ganze demzufolge recht authentisch vermittelt.
Solide!
6,5/10
Anspieltipps: Here Comes The King, So Long, Lighters up