2016 in Deutschland: Ohne Schutz ist der direkte Kontakt mit der Sonne tödlich. Das Land ist verdorrt, Benzin und Wasser seltene Güter, die über Leben und Tod entscheiden. Marie (Hannah Herzsprung), ihre Schwester Leonie (Lisa Vicari) und ihr Freund Phillip (Lars Eidinger) sind auf der Suche nach Wasserquellen oberhalb der Waldgrenze. Auf dem Weg dorthin treffen sie an einer Tankstelle Tom (Stipe Erceg) und tun sich mit ihm zusammen. Als sie auf eine Gruppe Wegelagerer stoßen, werden Leonie und Tom entführt, während Phillip verletzt zurückbleibt. Marie macht sich allein auf die Suche nach ihrer Schwester.

Die existenzialistische Wucht eines Cormac McCarthy (The Road) geht Tim Fehlbaums Regiedebüt Hell aus dem Jahr 2011 zwar ab. Dafür überzeugt der Thriller vor allem durch seine atmosphärische Dichte, die mit Hilfe von einfachen filmischen Mitteln und ohne großes Budget aus Drehorten in Bayern und Korsika eine postapokalyptische Welt erschafft. Durch die kämpft sich in Hell ein erstklassiges Ensemble, allen voran die resolute Hannah Herzsprung und Angela Winkler, deren Bäuerin Elisabeth Heldin Marie in einer Kirche aufgabelt und Sicherheit verspricht. Aber die gibt es nur zu einem hohen Preis.

“Virtuos spielt Fehlbaum dabei mit Zitaten aus der Filmgeschichte”, schreibt Rüdiger Suchsland über den von Roland Emmerich koproduzierten Film. “Er zeigt, dass er die Klassiker des Genres kennt, der kombiniert ihre Versatzstücke einfallsreich und in sich schlüssig. […] Ohne etwas zu verschenken, wird hier kein Einfall ‘zu Tode geritten’, sondern in Andeutungen und gradlinig erzählt.”

Heute im TV: Hell (2011)
Wann: 22:35 Uhr
Wo: Pro7

Hell läutet die deutsche Endzeit ein

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