Hawaii 5-Null – Trommelwirbel ins Traumparadies

03.09.2012 - 08:00 UhrVor 13 Jahren aktualisiert
Hawaii 5-Null
moviepilot / CBS
Hawaii 5-Null
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Hawaii 5-Null ist echt: Das jedenfalls meint dieser moviepilot-User. Er summt nicht nur das Lied zum Anfang, sondern hat auch einen Text geschrieben. Lest selbst!

Drrrrrrrr dum ts dum dum ts dum dum ts dum dum dum dum ts dum dum ts dum dum ts dum dum dum dum ts dum dum ts dum dum dum dum drrrrrrm

Der Anfang eines ziemlich bekannten und beliebten Liedes. Gerne schwingt man mit bei den fetzigen Trompetenklängen, aber den Hintergrund ist nicht vielen bekannt. Ich selber kannte das Lied und die Serie ein bisschen, gesehen hatte ich jedoch noch nicht viel davon. Dies änderte sich, als ich eines Tages im Ausverkauf eines örtlichen Kaufhauses die erste Staffel mit beschädigter Verpackung für einen Zehner erstanden hab. Daheim gleich rein in den DVD Player und schon, nach dem Intro mit Flugaufnahmen über Hawaii, einer Strandschönheit und der lässigsten Drehung der Filmgeschichte ging es los mit der Liebe zu einer der meiner bescheidenen Meinung nach bedeutensten Serie der letzten 50 Jahre.

Hawaii Five-0 ist vor allem eines: Es ist echt! Dort wird einem nicht Köln als Münster oder L.A. als Miami vorgetäuscht, nein da steht Hawaii drauf und da ist auch Hawaii drin. Mit gigantischen Budget wurde die Gesamte Produktion auf Hawaii und Umgebung verlagert, was natürlich ein Absolutes Novum für die damalige Fernsehlandschaft war. Da dieses Vorgehen allerdings das meiste des Budgets bereits verschlang, wurde bei den restlichen Dreharbeiten die lokalen Örtlichkeiten bestmöglich ausgenutzt, nicht zuletzt stellte sogar der Gouverneur von Hawaii seine Büroräume und andere staatliche Einrichtungen für die Dreharbeiten zur Verfügung. Und das muss man sagen, hat sich nicht negativ auf die Prestige dieses kleinen (damals neuen) Bundesstaat der USA ausgewirkt. Neben den schönen Schauplätzen gibt es aber auch tolle Requisiten zu sehen, ganz vorneweg die schönen, schönen Autos von Ford.

Die Zentrale Figur ist der Chef der Hawaii 5-Null Spezialeinheit der Polizei namens Steve McGarett. Der Mann ist ein brillianter Ermittler und Krimialist und trägt außerdem immer perfekt sitzende Anzüge (meistens in der Farbe blau), sein besonderes Markenzeichen sind aber seine Haartolle und sein charmantes Lächeln, dem doch selbst die größten Ganoven nur schwer standhalten können. Und dieses Multitalent hat nicht etwa einen schnöden Schreibtischjob in der Verwaltung, nein er ist immer ganz vorne dabei, und wenn es mal ganz arg wird ermittelt er auch schnell mal undercover in den schlimmsten und gemeinsten Untergrundorganisationen oder springt mal ganz spontan als Geheimagent ein. Und mal von seinem kriminalistischen Gespür abgesehen, seine menschliche Seite ist auch besonders.

Der Chef sorgt sich um seine Angestellten (wobei die sich meistens um ihn sorgen, wenn er sich mal wieder überarbeitet) und hilft auch gerne seiner Schwester aus der Patsche, doch selber ist er kein allzu großer Familienmensch. Da wird lieber fleißig herumgeflirtet, gerne auch im Rahmen der Ermittlungen; wobei er jedoch ein Tröster der trauernden Witwen (platonisch gesehen) ist und da gibt es weisgott nicht wenige in der Serie; sei es durch die Hand irgendwelcher skrupellosen Ganoven, sei es durch die Tatsache, dass McG und sein Team einfach verdammt genaue und vor allem verdammt schnelle Schützen sind. Doch ab und zu klicken auch mal die Handschellen und werden die Schurken mit dem Befehl vom Chef „Book em Dano“ ins Kittchen verfrachtet. McG

Jack Lord lebt die Figur einfach, er bringt soviel Charme in sein Schauspiel, dass konnten weder Gary Busey in dem Sequel Versuch von 1999 noch Alex O’Loughlin in der aktuellen Prequel Serie ihm gleichmachen. Und zwei Sachen sind ihm anzurechnen: Der Erfolg der Serie stieg ihm nicht zu Kopf und er hat für das Volk von Hawaii etwas geschaffen, wofür er noch heute, vierzehn Jahre nach seinem Tod (auf Hawaii) verehrt wird. Sogar eine Statue wurde ihm zu Ehren errichtet.

Noch zu den anderen Figuren noch schnell ein Wort. Da gibt es als erstes seinen treuen Assistenten Danny Williams, sowie lange Zeit den Hawaiianer Kono und den Chinesen Chin Ho Kelly (sowie seine Nacholger…). Diese wirken zwar immer brav bei den Ermittlungen mit, aber meistens ist es doch der Chef selbst, der den Hauptteil erledigt, durch die Gegen fährt oder fliegt. Dafür dürfen die drei (meistens natürlich Danny) die Verbrecher abführen, wenn denn welche zum abführen da sind. Dann natürlich die Gute Seele der Polizei, die Sekretärin Mae West, dem ewig nach Ergebnissen fragenden Staatsanwalt und dem Gouverneur, der ein ziemlicher Fan von McG ist und ihm ab und an mal ein paar Vollmachten ausstellt, weshalb McG auch ab und an mal bei ihm vorbeischaut.

Die Schurken: Wer ist denn so böse auf Hawaii? Spontan kann man sagen, alle ein bisschen von den kleinen Ganoven bis zu den großen Verbrechensbossen kommt alles einmal vor, jedoch gibt es so ziemlich keinen Fall der nicht innerhalb einer dreiviertelstunde aufgeklärt wäre. Einzig ein paar größere Unterweltorganisationen sind eine härtere Nuss und allen voran natürlich der Kampf zwischen Steve McG und dem chinesischen Agenten Wo Fat, der sich von der ersten bis zur letzten Episode erstreckt. Vom Unterhaltungswert sind die meisten Episoden vom Anfang bis zum Schluss spannend; die Drehbuchautoren der damaligen Zeit konnten ihr Handwerk halt noch auszuführen. Die meisten Fälle haben zwar ein gewisses Schema, sprich es geschieht ein Mord, der führt zu Ermittlungen, eventuell passieren noch weitere Morde und am Ende wird der Böse verhaftet (oder eben auch nicht…). Jedoch gibt es so viele Varianten dieses Banal klingenden Plots. So beschäftigen sich einige Episoden mit gesellschaftlichen Themen der damaligen Zeit wie der Hippie-Bewegung oder der Vietnamkrieg. Das alles zusammen in einem schönen rahmen, in diesem Fall Hawaii, guten Schauspielern macht diese Serie zu etwas besonderem und einziartigen, vor allem durch die lange Laufzeit, die mit 12 Staffeln ja schon unglaublich lange war und einen Rekord aufstellte, welcher erst Jahre später durch Law and Order gebrochen wurde. Die Serie erstreckt sich somit über ein gesamtes Jahrzehnt und ist ein ganz toller Aufgrund dieser Tatsache, finde ich es allerdings schade, dass die Serie leider teilweiße ein bisschen in Vergessenheit geraten ist. Jedoch lässt sich ein Lichtblick erkennen, so ist die Veröffentlichung der DVDs derweilen in vollem Gange. Man schaue einfach mal beim Multimediahändler seines Vertrauens nach dieser Serie.

Und wem das noch nicht reicht, diese Serie zu lieben, der hört sich ganz einfach noch ein paar mal die Titelmelodie an und wünscht sich derweil nach Hawaii.

P.S.: Mein Tipp, bereits der Pilot bietet neben einer tollen Story auch einen netten kleinen Cameo eines damals noch jungen Leslie Nielsen


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