Mit seinem Monumentalfilm Gladiator landete Regisseur Ridley Scott im Jahr 2000 einen Megahit: Nicht nur spielte das Werk weltweit mehr als 450 Millionen Dollar in die Kassen, es wurde auch mit 5 Oscars ausgezeichnet. Tatsächlich handelt es sich bei den Protagonisten aus dem Epos um historische Persönlichkeiten des Römischen Reichs, allerdings nahmen es die Macher mit den Fakten nicht ganz so genau. So stehen einige Vorkommnisse aus Gladiator nicht mit den wahren Begebenheiten in Einklang. Heute Abend um 20:15 Uhr wird der Film auf RTL II ausgestrahlt - zuvor erfahrt ihr an dieser Stelle, was die realen Hintergründe der Heldengeschichte um Maximus (Russell Crowe) sind.
Als Antagonist tritt in Gladiator Commodus in Erscheinung, der von Joaquin Phoenix verkörpert wird. Direkt zu Beginn des Films ermordet er seinen Vater Mark Aurel, weil dieser nicht etwa ihn, sondern den
erfolgreichen Feldherrn Maximus zu seinem Nachfolger ernennen will. Hier nimmt sich Ridley Scott massive kreative Freiheiten heraus, denn in Wahrheit starb Mark Aurel eines natürlichen Todes. Seine Nachfolge hatte er auf niemand anderes als seinen im Jahre 161 geborenen Sohn Commodus übertragen, wodurch er aus Vaterliebe sogar mit einer wichtigen damaligen Regel brach, die sicherstellen sollte, dass stets der Tüchtigste auf den Thron gelangt.
Zwar verdreht Gladiator an dieser Stelle die Tatsachen, um dem Publikum möglichst früh den finsteren Charakter von Commodus zu vermitteln, doch in der Tat war Mark Aurels Nachkomme alles andere als ein Sympath. Nach seiner Machtübernahme frönte er einem ausschweifenden Lebensstil und veranlasste willkürliche Hinrichtungen. Sogar seine Frau
Crispina
ließ er töten - dabei begann seine Amtszeit zunächst vielversprechend, denn noch anfangs zeigte er ein offenes Ohr für die Belange seines Volks. Der in Gladiator dargestellte Staatsstreich gegen Commodus hat eine wahre Grundlage. Es wurden sogar mehrere Anschläge gegen den
römischen Kaiser
verübt, was dessen Unerbittlichkeit wiederum nur förderte.
Der echte Commodus starb sodann im Alter von 31 Jahren durch die Hände seines Gladiatortrainers, der wiederum von Commodus' Konkubine Marcia, dem Kämmerer Eclectus und dem Prätorianerführer Laetus zu dem Mord beauftragt worden war. Diese hatten die Tat aus Angst um ihre eigenen Leben veranlasst. (Quelle: Geschichtsthemen )
Das hat es mit Maximus auf sich
Doch wie fügt sich bei all dem eigentlich Maximus ins Bild? Der große Held aus Gladiator ist
Marcus Nonius Macrinus
nachempfunden, der zum
inneren Kreis Mark Aurels
gehörte - und das war es auch schon mit den Parallelen zwischen dem modernen Kinoklassiker und den überlieferten Informationen. Der historische
Marcus Nonius Macrinus
nämlich fristete kein Leben als Sklave, sondern setzte sich eines Tages nach Nordafrika ab, nachdem er bei Mark Aurel in Ungnade gefallen war. Macrinus lebte von
115 bis 170, wogegen die Handlung von Gladiator schätzungsweise um das Jahr 168 herum erst einsetzt. Die Figur des Maximus ist von allen wichtigen Akteuren im Film also am wenigsten in der Wirklichkeit verankert. (Quelle: Welt )
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