Flüchtlingsdrama als Mischung aus Western und Roadmovie

29.04.2010 - 10:30 Uhr
Sin Nombre
Focus Features
Sin Nombre
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Heute startet in den deutschen Kinos das Flüchtlingsdrama Sin Nombre. Regisseur Cary Fukunaga wurde für sein Erstlingswerk bereits beim Sundance Filmfestival ausgezeichnet und auch die Kritiker zeigen sich von dem Film beeindruckt.

Diese Woche kommt mit Sin Nombre das Kinodebüt von Cary Fukunaga in die deutschen Kinos. Der Film ist eine abenteuerliche Liebesgeschichte, in der die Protagonisten auf der Suche nach einem besseren Leben sind.

Casper (Edgar Flores) ist Mitglied der berüchtigten mexikanischen Gang Mara Salvatruche und Gewalt gehört zu seinem Alltag. Er führt ein Leben auf der Überholspur – bis zu einem Vorfall, der ihn dazu zwingt, eine folgenschwere Entscheidung zu treffen. Er rettet Sayra (Paulina Gaitan) vor einer Vergewaltigung durch die anderen Gangmitglieder und wird somit für sie zum Verräter. Caspar sagt sich von der Gang los und ist fortan auf der Flucht. Zusammen mit Sayra begibt er sich auf eine gefährliche Reise Richtung USA, um sich dort ein neues und besseres Leben aufzubauen.

Sin Nombre wurde von den Kritikern sehr gut aufgenommen. Carsten Happe von schnitt.de ist beeindruckt von dem Erstlingswerk. Das schonungslose Porträt von Gangstern und Flüchtlingen komme zwar nicht ganz an die Intensität von City of God heran, könne aber eindrucksvoll die Lücke zwischen dem derzeitigen brasilianischen Actionkino und den US-mexikanischen Immigrationsdramen wie Trade – Willkommen in Amerika schließen. Der Kriktiker findet besonders die „bestechende Bildkomposition und [die] furiosen Schnittfolgen“ gelungen.

Eberhard von Elterlein von der Welt bezeichnet Sin Nombre in seiner Kritik als großartigen Westernfilm und Roadmovie. „Es ist ein klassisches Motiv des Western wie des Roadmovie, und tatsächlich hat Sin Nombre, diese mit rein mexikanischen Schauspielern gedrehte amerikanische Independent-Produktion, klassische Westernmotive. […] Nah dran und realistisch, aber nicht nihilistisch, eher ein großes Menschendrama à la Hemingway oder Steinbeck. Aus einem der derzeit spannendsten Kinoländer, Mexiko, das mitreißende Geschichten in den Norden bringt.“

Auch Kritiker Gary Rohweder von programmkino.de ist von Sin Nombre begeistert. „Ein intensives und schonungsloses Regiedebüt voller Poesie. Eindrucksvoll gespielt, wunderschön gefilmt und mit stimmungsvoller Musik untermalt. Eine rundum gelungene Inszenierung.“ Gary Rohweder findet Sin Nombre eindrucksvoll und packend, und glaubt, dass wir uns den Namen Cary Fukunaga merken sollten.

Sin Nombre startet heute in den deutschen Kinos. Das Regiedebüt von Cary Fukunaga, der zuvor als Kameramann und Drehbuchautor arbeitet, gewann beim Sundance Filmfestival den Preis 2009 für die beste Regie. Weitere Kinostarts und Alternativen zu Sin Nombre findet ihr in unserem Kinoprogramm.

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