Benicio del Toro als Che Guevra in Revolución

10.06.2009 - 11:04 Uhr
Ché
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Kaum ein Kopf steht so sehr für gesellschaftlichen Umschung und Revolution wie der von Ernesto “Che” Guevara. In seinem zweiteiligen Biopic erzählt Steven Sonderbergh die Geschichte des charismatischen Anführers.

Da hat sich Steven Soderbergh aber einiges vorgenommen: Ein zweiteiliges Che-Biopic mit Benicio del Toro in der Hauptrolle an das Publikum zu verkaufen ist ein Kraftakt. Und schwierig ist das auch; schließlich ist der Protagonist eine höchst politische Figur mit hoher Symbolkraft. Che ist heutzutage überall, wo er eigentlich nicht sein sollte. An den Rücksäcken der Teenager, in Restaurants und als Pin an so ziemlich jeder Brust, die sich anbietet.

Der erste Teil, Che – Revolucion, erzählt, wie der argentinische Arzt zusammen mit Fidel Castro sich das Ziel setzt, die korrupte Diktatur von Fulgencio Batista zu stürzen. Der Film zeigt Ernesto Guevara während der kubanischen Revolution und seinen Aufstieg zum Helden.

Der britische Filmkritiker Chistopher Tookey (The Daily Mail), bekannt für seine notorisch schlechte Laune und harten Kritiken, hat kein gutes Wort übrig für das Biopic von Regisseur Steven Sonderbergh: „Che wird im gesamten Film als weltlicher Heiliger präsentiert und nicht als der Stalin-anbetende, massenmördernde Kommunist, der dabei geholfen hat, die Industrie, Gesellschaft und das Gesetz in Kuba zu zerstören und der glaubte, er hatte das Recht, jeden festzunehmen und umzubringen, der ihm widersprach.“ Auch für Hauptdarsteller Benicio del Toro hat er nichts übrig: „Eher post er als schauzuspielen.“ Der Film sei ein extrem langatmiger Streifen, der an eine Rede von Fidel Castro erinnern würde.

Peter Bradshaw vom Guardian ist da weniger kritisch. Der Film habe schlicht nicht den Anspruch, unter die Haut Guevaras zu gehen oder herauszufinden, wie er tickt. „Dieser Film zeigt nur Che, den Mann in der Öffentlichkeit, wie er zu seinen Kameraden beim Abendessen spricht, wie er zu seinen Soldaten im Dschungel spricht oder wie er zu der internationalen Delegation der Vereinten Nationen spricht.“ Del Toros Darbietung bezeichnet Bradshaw als vielleicht ein wenig zu ruppig, grob.

Che – Revolucion soll am 11. Juni in die deutschen Kinos kommen. Der zweite Teil Che – Guerrilla folgt kurz darauf am 23. Juli.

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