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Eins, Zwei, Freddy kommt vorbei.

19.10.2016 - 09:00 Uhr
Eins, Zwei...
Warner/moviepilot
Eins, Zwei...
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Ich sollte zu Beginn des Artikels eine kleine Warnung senden. Kinder bitte nicht nachmachen, FSK ist manchmal schon aus einem guten Grund da, nicht immer aber manchmal, dies ist eine Geschichte die das belegt.

Dieser Artikel entstand im Rahmen der Aktion Lieblingsmonster.

Drei, Vier, schließ ab deine Tür.

Wenn die Freunde der Eltern einen jugendlichen Sohn haben der auf die zwei, man kann sie getrost noch Kinder nennen, Kinder dieser Eltern aufpassen soll, dann ist der Film Nightmare on Elm Street kein gutes Werkzeug des Babysitters. Ich, als eins der Kinder, hatte bis dahin vermutlich, hundertprozentig kann ich das heute nicht mehr sagen, nur Disney und ein paar Kinderfilme gesehen. Wenn der, als Horror angepriesene, Film aber erst einmal gestartet ist gibt es kein Zurück ohne als Weichei da zu stehen, also habe ich bis zum Schluss durchgehalten. Doch manchmal sollte man lieber ein Weichei sein, denn abgesehen davon dass das Einschlafen nach so einem Film nicht einfacher wird und ich danach lange Zeit in Embryonalstellung geschlafen habe um einem ähnlichen blutigen Tod wie Johnny Depp zu entgehen, hat mich irgendwie das Ende des Films nicht mehr losgelassen. Viele Filme ohne Happy End kannte ich da noch nicht und als Freddy sich durch die Tür die Mutter und damit dann doch die Heldin schnappt hat mich das damals geschockt zurück gelassen.

Fünf, Sechs, nimm dein Kruzifix.

Die düstere Stimmung der verschiedenen Träume, gerade die in den Kesselräumen, fesselt mich bis heute besonders. Die Düsterkeit durchsetzt mit roten Akzenten und überzogen mit dem Dampf, schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Freddy Krueger ist also eins der wenigen Monster bei dem ich nicht nur an eine Maske, ein Gesicht oder einer Waffe denke, nein er schafft eine ganze Traumwelt, auch für den Zuschauer.

Ich gebe zu aus heutiger Sicht sind ein paar der Schockeffekte eher zum schmunzeln, aber damals kam mir vermutlich alles äußerst gruselig vor. Auch heute macht genau das aber Freddy's Charme aus, mit ein wenig Komik und frechen Sprüchen wird die Situation aufgelockert um noch so beklemmender zu werden. Vielleicht sind genau wegen dieser frühen Begegnung auch Horror-Komödie meine liebsten Horrorfilme.

Sieben, Acht, schlaf nicht ein bei Nacht

Um wieder auf die Kindheitserinnerung zurückzukommen, was macht man nach dem Genus so eines Films in dem Alter? Darüber sprechen, dass alles nicht echt ist? Nur Kunstblut überall herumspritzt, niemand wirklich gestorben ist und kein Traum gefährlich ist? Nein eine Gruppe halbstarker spielt direkt im Anschluss verstecken. Ich wurde dann, noch halb in Schockstarre, in den natürlich absolut dunklen Abstellschrank verfrachtet. Als ich dann, mit der minimalsten Coolness die ich noch aufbringen konnte, klar machte, dass ich zwar das Spiel nicht kaputt machen möchte aber ich mal auf die Toilette müsste, war der Tag und noch so einige Nächte danach gelaufen. Ich kann also die Altersbeschränkung, so sinnlos sie manchmal erscheinen mag, seit dem nur zu gut verstehen. Ich will hier nämlich niemanden raten sein Kind oder sich selbst zu prüfen oder ab zu härten. Es war keine gute Idee und wird es auch immer bleiben.

Neun, Zehn, du sollst nicht schlafen gehn

Doch etwas hat es mir, nach ein paar schweren Nächten, auch gebracht. Seit dem konnten mir nur sehr, sehr wenige Horrorfilme oder Monster Angst einlösen. Ich bin gestärkt aus diesem Abend hervor gegangen, während meine Freunde die ganze Sitzreihe im Kino mit einem Angstzucker in Aufruhr versetzen oder auf dem heimischen Sofa lauter schreien als ein Düsenjet, bleibe ich nur ungerührt sitzen und genieße die Spannung. Denn genau daran erkenne ich jetzt gute Horrorfilme ohne abgelenkt zu werden von den einfachen Schockeffekten, konzentriere ich mich auf die Atmosphäre die geschaffen wird, oder auch nicht. Denn ob ich durch einen plötzlichen Paukenschlag oder im Hintergrund wandelnde Gestalten erschreckt werde, hängt nur davon ab ob vorher und nachher die richtigen Dinge unternommen werden um mich zu fesseln.

Also Freddy ist sicherlich kein hübscher Kerl und erst recht kein netter aber er war mein erstes Monster und das vergisst man nun mal nicht.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Sponsoren der Aktion Lieblingsmonster:

Aktion Lieblingsmonster


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