„If you want to look at someone’s soul, you have to look at their dreams.“
1 – Traumdefinition. Eine Abstraktion von Alltagsgeschehnissen und –gefühlen in fantasievoll visualisierten Welten – oder etwas völlig Belangloses. Bei mir selbst meistens eher etwas komplett Verrücktes (vielleicht sowas wie ein fliegender Fisch). Aber wenn ihr in meinen Kopf blicken könntet, würdet ihr das schon wieder als normal abnicken.
2 – Traumdeutung. Was genau wollte mir jetzt dieser Traum noch gleich sagen? Womöglich hat sich das jeder schon einmal gefragt. Ob das berechtigt ist, steht auf einem anderen Blatt, aber aufgrund der vorangestellten Definition, gehen wir einfach mal davon aus. Einerseits kann man sich von seinen Träumen inspirieren lassen und in Kreativität ummünzen, andererseits erhält man so einen anderen Blickwinkel auf seine Gefühlslage und kann daraus vielleicht Lehren ziehen.
3 – Inuits angeln einen Fisch, der seine beiden Augen auf der gleichen Seite hat. Ein Fisch fliegt immer und immer wieder durch die Gegend. Autos fliegen durch die Gegend, Menschen, alles und jeder – nur nicht das selbstgebaute Flugobjekt. Und dann doch!
4 – Der Übergang zwischen Realität und Traum ist fließend. Vielleicht ist da mal ein Schnitt zu sehen, aber oft fehlt auch dieser ganz. Axel befindet sich im Garten, eine scheinbar völlig normale Situation, bis sich auf einmal alles ändert. Auf einen Schlag. Fly, fly, you’re free like the wind.
5 – Und das Flugzeug. Es fliegt auch. Da sieht man mal. Paul Legers Trauma (!) mit Alfred Hitchcocks Klassiker Der unsichtbare Dritte.
6 – My mother said that day-dreaming is a long way from life’s truths.
7 – Bei Arizona Dream erkennt man die Traumebene zwar offensichtlich an den übernatürlichen Geschehnissen, an den abrupten Szenenwechseln zu der Familie der Inuits – oder dem Wandel zweier Charaktere zu diesen Figuren. Aber das zentrale Traumelement entdeckt man eher in den lyrischen Dialogen, die nahezu expressive Methapern entfachen, ein breit ausgelegtes Konstrukt an Träumen kreieren.
8 - Ob die angesprochenen fliegenden Fische oder Autos, die Inuit-Familie oder Axel selbst, der ständig zwischen Realität und Traumwelt zu wandeln scheint, sich selbst nie sicher ist, was er denn nun eigentlich möchte: vielleicht ist Arizona Dream auch bloß ein Traum selbst. Dann hätten wir auf der einen Seite entweder Traum-Traum-Darstellungen oder auf der anderen Seite existieren doch keine verschwimmenden Elemente, da Axel eh die ganze Zeit träumt.
9 - Letztlich ist das egal. Viel wichtiger ist es doch, dass wir unseren Träumen folgen – vielleicht können wir sie uns nicht immer erfüllen, aber womöglich ist das gar nicht so wichtig. Vielleicht ist es wesentlich wichtiger, sie überhaupt zu haben. (Dabei ist die doppelte Bedeutung von Träumen hier auch besonders praktisch.)
„You can’t catch ‘em in your hands, because you can’t really see ‘em.“
(Vielleicht fliegen sie wieder.)
Werft einen Blick auf meine Mitstreiter im brandneuen, heißen Blogprojekt blog me if you can (die haben alle viel bessere Artikel geschrieben als ich):
Surreale Visionen in The Tree of Life von chita91
Paprika: Der psychotherapeutische Traum von Grimalkin
The Artist - Verneigung im Traum von Mr.English
Träume und Menschenexperimente von kobbi88
Fürchten leicht gemacht mit Bette Davis von Martin Oberndorf
Alles nur geträumt von Friedsas
It was all a Dream von Donny Brandt
Traum versus Realität in David Lynchs Mulholland Drive von Absurda.
Sollte
ein Link noch zu einer Fehlerseite führen, liegt das daran, dass der
Text noch nicht veröffentlicht wurde. Im Laufe des Tages sollten aber
alle teilnehmenden Artikel aufrufbar sein.