DSDS Staffel 10 – frischer Wind mit Quotentief

11.05.2013 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
DSDS Staffel 10
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Trotz Frischzellentherapie dümpelte Deutschland sucht den Superstar zum 10jährigen Jubiläum im historischen Quotentief. Mit Notfall-PR von Olivia Jones bis hin zu Andrea Berg bemühten sich RTL und Dieter Bohlen vergeblich um Schadensbegrenzung.

Frischer Wind sollte durch die nunmehr zehnte Staffel von Deutschland sucht den Superstar wehen. Jene Pop-Talentsuche auf RTL, die einmal als erfolgreichste Musik-Castingshow des deutschen Fernsehens galt, präsentierte ihr Jubiläum mit umfangreichen Änderungen des längst nicht mehr ganz so bewährten Konzepts. Geblieben sind die Vorrunden, also die Castings in verschiedenen Städten, der sonnendurchflutete Recall vor Strandkulisse (auf Curaçao), die Live- und schließlich Motto-Shows sowie natürlich „Pop-Titan“, Jury-Oberhaupt und inoffizieller Show-Chef Dieter Bohlen. Nach wie vor mussten zehn hoffnungsvolle Sängerinnen und Sänger zuletzt Woche für Woche um ihr Weiterkommen bangen, um die Gunst des Publikums und vor allem auch um die Gunst der Inszenierung. Sonst aber schien DSDS 2013 rundum erneuert – beziehungsweise verschlimmbessert.

Frischenzellentherapie 1 – Neue Jury-Gesichter
Die Jury-Mitglieder der vorherigen Staffel, Natalie Horler und Bruce Darnell, kehrten nicht an den Beurteilungstresen zurück. Sie, die Frontfrau von Cascada, trällert demnächst für Deutschland ein Ripoff des Siegersongs von Loreen beim Eurvosion Song Contest. Er, der tränenreiche ehemalige GNTM-Laufstegberater, wiederum wurde vom Sender längst gegen einen anderen demonstrativen Quotenschwulen ersetzt – Jorge Gonzalez, ebenfalls GNTM-erprobt und neuerdings Juror bei Let’s Dance, scheint auf RTL jetzt den Darnell-Job erledigen zu müssen. Also trommelten die Verantwortlichen (oder vielleicht sogar Bohlen himself) neue Jury-Gesichter für DSDS zusammen, die dieses Mal sogar bereits vor Start der Show auf zahlreich plakatierten Postern beworben wurden. Und zwar in der Close-Up-Art von Charaktermotiven geläufiger Hollywood-Franchises. Irre doof.

Nun standen den weiterhin merklich gedrosselten Verbalausfällen Bohlens die Zwillinge Bill und Tom Kaulitz von Tokio Hotel sowie Mateo „Itchyban“ Jaschik, Mitglied bei Culcha Candela, zur Seite. Die Mischung aus machohaftem Glatzkopf in der Tradition von Heinz Henn und Zielgruppen-affinen Teenie-Idolen sollte der Jury offenbar zu neuer Zugkraft verhelfen. Ebenfalls aus der Show verabschieden musste sich deren langjähriger Moderator Marco Schreyl, der den Pseudo-Eventcharakter von DSDS zumindest stets durch auffallend schlüpfrige, nicht selten pikant-homosexuelle Äußerungen gegenüber den Kandidaten offen legte. Die Show aber kehrte lieber zum Konzept der Doppelmoderation jener Tage zurück, als Michelle Hunziker und Carsten Spengemann sich in C-Dur durch das Format grinsten.

Frischzellentherapie 2 – Neue Moderatoren-Gesichter
An Schreyls Stille traten Raúl Richter, ein weitgehend talentfreier Textlerner von Gute Zeiten, schlechte Zeiten, und RTL-Moderatorin Nazan Eckes, die Birgit Schrowange der Nullerjahre. Deren Job ließ sich im Wesentlichen als Fortsetzung ihrer jüngsten Werbeverträge verstehen, denn mehr als perfekte Haare hatte Eckes nicht zu bieten. Schließlich empfehlen 9 von 10 Frauen und Nazan Eckes Pantene Pro-V, und der entsprechende Clip begleitete die Sendung während ihrer Werbeeinblendungen ausdauernd. Zu den beiden ungelenken Stichwortgebern gesellte sich, selbstverständlich Dank ihres Erfolgs bei Ich bin ein Star – Holt mich hier raus, dann noch Olivia Jones, die den Kandidaten konsequent unnütze Infos entlockte und der Show den speziellen Travestie-Touch verleihen sollte. Sie setzte sich als Teilnehmermutti getreu RTL-Vorgaben fürsorglich in Szene, blieb aber für die eigentliche Sendung erstaunlich offenkundig von geringem Nutzen.

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