Dschungelcamp 2015 – Was uns in Staffel 9 erwartet

16.01.2015 - 08:50 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Schelmische Vorfreude: die Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich
RTL / Stefan Gregorowius
Schelmische Vorfreude: die Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich
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Endlich gutes Fernsehen, endlich wieder Dschungelcamp! Heute beziehen 11 Bewohner das australische Straflager für TV-Prominente und leiten zwei Fernsehwochen des puren Glücks ein. Wer die neuen Probanden sind, klärt der Kandidatencheck.

Ich bin ein Star - Holt mich hier raus ist längst eine TV-Institution. Die Grimme-Preis-nominierte und vielleicht einzige tatsächliche Reality-Show hat in nunmehr acht Staffeln eindrucksvoll gezeigt, wie Medienmenschen ihr selbst verantwortetes Schicksal in die eigene Hand nehmen können: Aufrecht in Kakerlaken baden oder am Trash-Image zugrunde gehen, siegessicher Känguruhoden verdrücken oder die eigene Grandezza überschätzen, die Regeln des Spiels neu aufstellen oder alle Masken fallen lassen. Das Dschungelcamp ist und bleibt die wesentlichste Show über Promikult und Stardekonstruktion. Ihr Boulevard der Eitelkeiten inspiriert kluges, selbstreflexives, relevantes Fernsehen. Als Zuschauer gilt es daher einmal mehr, die Siegerkrone gegen den Nimbus alles Falschen zu verteidigen. Und nie zu vergessen: Der Dschungelhass muss sterben, damit wir leben können.

Patricia Blanco – die Tochter von

Es ist eine schöne Tradition der Show, stets mindestens einen Kandidaten in das Camp zu schicken, der nur über Sippschaftsverhältnisse zu gewisser Prominenz finden konnte. Patricia Blanco – Tochter von, schon klar, Roberto Blanco – tritt nun ein Erbe an, das ihr so schillernde Persönlichkeiten wie Barbara Herzsprung und Corinna Drews oder auch äußerst fragwürdig dschungelberechtigte Ex-Camp-Bewohner wie Iris Klein und Christina Lugner hinterlassen haben. Sollte Patricia Blanco, die während der jahrelangen Medienschlammschlacht zwischen Roberto und dessen Ex-Ehefrau stets öffentlich zur Mutter hielt, ihre vorgesehene Rolle mit Bravour spielen, wird sich Allegra Curtis warm anziehen müssen: Mutmaßlich vom Vater verstoßen und offenbar nie finanziell unterstützt, gilt es am Lagerfeuer eine dramatische Familiengeschichte aufzuarbeiten. RTL kündigte dafür schon einmal an, die Promitochter wolle mit ihrer Teilnahme "ein neues Kapitel in ihrem Leben aufschlagen". Gab es denn auch ein altes?

Benjamin Boyce – Liebe ist überall

Ein Star war er natürlich nie. Aber seine ehemalige Boyband, die kannte man durchaus. Benjamin Boyce sang als eines von vier Teenie-Idolen bei Caught in the Act, und vielleicht erinnert sich noch jemand an das vor allem farblich sehr dezent gestaltete Musikvideo zu deren erfolgreichster Hit-Single Love Is Everywhere . Über 20 Millionen Tonträger soll die Formation damals, in den tiefsten Europop-Neunzigern, verkauft haben. Übrig geblieben aber ist scheinbar nichts. Und eine Dschungelprognose fällt schwer. Benjamin Boyce könnte sich im Camp ebenso gut als größter Langweiler wie überraschend knuffiger Soziopath entpuppen. Seine in Vergessenheit geratene Prominenz ist dabei möglicherweise ein heimlicher Vorteil – wer weiß denn schon etwas über Benjamin Boyce? Fürs Protokoll also: Nach Auflösung von Caught in the Act startete er angeblich eine Solokarriere. Er war außerdem mit der einstigen VIVA-Moderatorin Aleksandra Bechtel liiert. Und er ist Brite, nicht Holländer. Falls sich jemand wundern wollte.

Walter Freiwald – und die fantastischen Preise

Gäbe es im Dschungel Türen, stünden sie Walter Freiwald alle offen. Die Verpflichtung des ehemaligen Verkaufsshowmoderators (tolle Berufsbezeichnung!) ist sicherlich kein Coup, aber konsequente Dschungelbesetzungspolitik. Sein ehemaliger Show-Chef Harry Wijnvoord saß schließlich bereits 2004 im Camp fest, strich aber vorzeitig die Segel. Das darf Freiwald, den man natürlich noch vom RTL-Vormittagsklassiker "Der Preis ist heiß" kennt, nicht passieren. Er ist mittlerweile arbeitslos  und sehnt sich nach einer Rückkehr auf heimische Fernsehschirme. "Ich will einfach nur wieder einen Job machen, und zwar einen regelmäßigen", bekennt er aufrichtig (Pluspunkt 1). Zudem hat Freiwald cholerische Neigungen, die für Überraschungen sorgen könnten, vielleicht ja sogar für ein neues Krokodieselfuß -Gate (Pluspunkt 2). Als er während der kurzlebigen RTL-Sendung "101 Wege aus der härtesten Show der Welt" unglücklich im Wasser landete, wimmelte er die Moderatorin tobsuchtartig  ab: "Ich bin aufs Gesicht geflogen – noch Fragen?". Nein.

Maren Gilzer – P wie Prominent

Leider nur Typecasting, aber irgendwer muss es ja machen: Für die neunte IBES-Staffel ist Maren Gilzer als Camp-Mutti vorgesehen. Zugleich jedoch spielt sie eine Doppelrolle ("interessante Herausforderung"). Damit es Walter Freiwald im Dschungel nicht langweilig wird, haben die Verantwortlichen ihm vorsorglich eine Leidensgenossin an die Seite gekauft. Zehn Jahre lang war Maren Gilzer die sogenannte "Buchstabenfee" beim Glücksrad auf SAT.1, hatte also einen Job, der dem von Freiwald nicht unähnlich ist. Dann folgte allerdings doch noch eine Karriere: Als Schauspielerin, Komödiantin, Mode- und Schmuckdesignerin auf QVC. Der RTL-Homepage zufolge gehörte sie bei der Serie In aller Freundschaft zu den "beliebtesten Charakteren", was sicherlich stimmen mag. Da Maren Gilzer im vergangenen Jahr noch regelmäßig auf Theaterbühnen stand, scheint sie gut beschäftigt zu sein. Es muss also vorerst unklar bleiben, warum sie die Promiprobe im Dschungelcamp macht. Hilflose Vermutung: Der Sachsenklinik-"Star" möchte endlich auch in Westdeutschland Bekanntheit erlangen.

Angelina Heger – da geht was

Zugegeben, die musste auch ich erst einmal googeln. Mit allerdings interessantem Resultat: Angelina Heger ist eine ehemalige Bachelor-Kandidatin! Das heißt, sie tritt entweder in die Fußstapfen der geil-nervigen Georgina Fleur. Oder setzt auf Liebeskugeln wie Melanie Müller, der nachweislich schlimmsten IBES-Gewinnerin ever, ever, EVER. Weil Angelina Heger aber das Cover der traditionell-inoffiziellen Dschungelcampausgabe des Playboys ziert, steht möglicherweise letzteres zu befürchten. Einigermaßen sympathisch ist sie ja, selbstbewusst scheinbar auch. Gibt sich in Gesprächen redegewandt, zurückgenommen, fast schon überqualifiziert. Da bleibe ich skeptisch. Dem Bachelor soll sie, nachdem er sich im Finale für eine andere Traumfrau entschied, ein gelangweiltes "Darf ich jetzt gehen?" an den Kopf geknallt haben. Das nun wiederum gefällt. Ihrer künftigen Mitinsassin Sara Kulka las sie wohl schon auf dem Flug nach Australien die Leviten. Und sie studiert Sozialpädagogik in Berlin – die vielleicht besten Voraussetzungen fürs Dschungelcamp. Ich kenne sie nicht. Wage aber die vorsichtige Prognose: Da geht was.

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