Die zehn besten Doctor Who-Storys

23.11.2013 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
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Heute feiert die britische Kultserie Doctor Who ihren 50. Geburtstag. Das nimmt User Ichundso zum Anlass, um euch einmal seine zehn liebsten Doctor Who-Geschichten vorzustellen. Dabei kommen Klassiker wie auch moderne Abenteuer des Time Lords zum Zug.

Der folgende Text stammt aus der Feder von User Ichundso, der einen Großteil seiner Freizeit in Gallifrey verbringt.

Heute Abend ist es so weit. Die britische Science-Fiction-Serie Doctor Who feiert mit einer heiß erwarteten Folge, die deutschlandweit in Kinos gezeigt wird, ihr fünfzigstes Jubiläum. Grund genug, auf ein halbes Jahrhundert von Reisen durch Raum und Zeit zurückzublicken und die Höhepunkte unter den fast 800 bisher ausgestrahlten Folgen zu küren. Der 2005 wiederbelebten und der klassischen Serie von 1963 bis 1989 sind jeweils fünf Plätze gewidmet, die übrigens keine Rangfolge darstellen.

Alle hier genannten Folgen funktionieren übrigens auch ohne viel Vorwissen und können damit als mögliches Sprungbrett für die unter euch dienen, die sich mit Doctor Who noch nicht auskennen.

Extra-Nennungen:
Beste Einstiegsfolge: The Eleventh Hour (2010)
Bester Schlag in die Magengrube: Earthshock (1982)
Bester Cliffhanger: The Stolen Earth (2008)/The Pandorica Opens (2010)
Bester Klassiker: The Dalek Invasion of Earth (1964)
Beste Folge mit schlechtestem Monster: The Talons of Weng-Chiang (1977)
Bestes Fan-Fest: The Name of the Doctor (2013)

Teil 1 – Die fünf besten Folgen seit 2005

Staffel 6, Folgen 1&2: The Impossible Astronaut/Day of the Moon (2011)
von Steven Moffat, mit dem elften Doctor Matt Smith
Monster, die man vergisst, sobald man sie nicht mehr ansieht, ein aus einem See steigender Astronaut, ein unerwarteter Todesfall, US-Präsident Nixon, der zur Zeit der Mondlandung von merkwürdigen Anrufen geplagt wird, vier mysteriöse Einladungen und der Doctor und seine Companions mittendrin. Und all diese Dinge werden tatsächlich innerhalb von 90 Minuten zusammengeführt, auch wenn ein paar erst mit dem Staffelfinale richtig aufgelöst werden. Diese Doppelfolge ist ein Paradebeispiel dafür, was die jüngsten Staffeln 5 bis 7 so großartig macht, sie ist der Mittelpunkt einer gigantischen Story, die zum Mitraten einlädt und durchgehend spannend und unberechenbar bleibt. Dazu kommt eine fantastische Optik, unzählige raffinierte Ideen und tolle Schauspieler, darunter Matt Smith, der vielschichtigste und vielleicht interessanteste Doctor, den es je gab. Selten zuvor war Doctor Who so groß, so atemberaubend, so faszinierend, so gruselig, so sehr über die Grenzen getrieben. The Impossible Astronaut/Day of the Moon ist nicht nur selbst großartig, sondern auch Nachfolger und Vorgänger anderer fantastischer Episoden (okay, wenn wir die mit den Piraten mal wohlwollend ignorieren) und steht im Zentrum eines der größten Höhepunkte in der Geschichte der Serie.

Staffel 3, Folge 10: Blink (2007)
von Steven Moffat, mit dem zehnten Doctor David Tennant
Bevor man sich ans eigentliche Durchgucken macht, wird diese Folge immer gerne als perfektes Appetithäppchen für Who-Neulinge genannt. Wer hiervon nicht gepackt wird, kann seinen Doctor Who-Versuch eigentlich für gescheitert erklären. Blink ist in Fankreisen praktisch unangefochten die beste Folge seit 2005 und auf der IMDb mit einer Bewertung von 9,4 das Die Verurteilten unter den Doctor Who-Episoden. Der Doctor selbst kommt übrigens kaum vor, stattdessen übernimmt Drive -Star Carey Mulligan die Hauptrolle. Viel mehr möchte ich zu Blink eigentlich gar nicht verraten, denn von der Geschichte lässt man sich am besten selbst überraschen. Ich belasse es mal dabei, dass sämtliches Lob absolut gerechtfertigt und Blink gruselig, spannend, amüsant und berechtigte oft genannte Antwort auf die Frage nach der besten Doctor Who-Story aller Zeiten ist.

Staffel 6, Folge 10: The Girl Who Waited (2011)
von Tom MacRae, mit dem elften Doctor Matt Smith
Der elfte Doctor ist wohl bis jetzt seine komplizierteste Inkarnation. Er trägt immer noch die Dunkelheit seiner Vorgänger in sich, die zerrissenen Welten seiner Vergangenheit sind immer noch in ihm präsent. Aber er hat seine Maske perfektioniert, seine fröhliche lebhafte Persönlichkeit so gut einstudiert, dass wir, die Zuschauer, und sogar er selbst es hin und wieder glauben. Und dabei vergessen, dass wer den Lauf der Zeit und der Dinge entscheidet, auch immer wieder grauenhafte Entscheidungen über Leben und Tod treffen muss, die wir üblicherweise nur flüchtig betrachten können, in The Girl Who Waited aber in vollem Ausmaß zu spüren bekommen. Hier prallen zwei Welten aufeinander, der Doctor ist das Alien und seine Companions Amy und Rory sind die Menschen. Und alles scheint unvereinbar. Ich glaube, dass The Girl Who Waited das wahrscheinlich beste Drehbuch ist, das je für Doctor Who verfilmt wurde. Weil es hinter die Fassade blickt, in Abgründe, die normalerweise verborgen bleiben und in den entscheidenden Momenten die schwierige Route nimmt, anstatt sich einfach aus der Affäre zu ziehen. Doctor Who ist ein gigantisches spaßiges Abenteuer, ja. Aber manchmal, hin und wieder, tut Doctor Who weh. Aber wenn es das nicht täte, würde der Rest wahrscheinlich auch keinen Spaß mehr machen.

Staffel 5, Episode 10: Vincent and the Doctor (2010)
von Richard Curtis, mit dem elften Doctor Matt Smith
Ähnlich wie Blink funktioniert Vincent and the Doctor auch als alleinstehende Folge und ist somit sehr gut als Vorgeschmack für Who-Unkundige zu gebrauchen. Gleich zwei bekannte Namen sollten hier ins Auge fallen. Einmal Richard Curtis, das bekannte britische Autorentalent hinter Notting Hill und Tatsächlich … Liebe, sowie der tituläre Vincent, der niemand anderes ist als Vincent van Gogh. Und bei dieser Mischung kommt tatsächlich eines der wärmsten, traurigsten und gleichzeitig liebevollsten Stücke Fernsehen heraus, die man sich nur vorstellen kann. Wer bisher keine Ahnung hatte, was an van Goghs Bildern so toll gewesen sein soll, wird das nach Vincent and the Doctor wahrscheinlich anders sehen und wer hier nicht weint, muss sich wohl dringend eines der beiden Herzen des Doctors ausleihen.

Staffel 4, Folge 10: Midnight (2008)
von Russell T. Davies, mit dem zehnten Doctor David Tennant
Russell T. Davies haben wir es zu verdanken, dass Doctor Who seit 2005 wieder im Fernsehen zu sehen ist. Vier Jahre lang führte er die Serie als Showrunner. Seine großen Stärken lagen immer bei Charaktermomenten, er gehört zu der nicht sehr großen Anzahl an Drehbuchautoren, die drei Personen in einen Raum setzen und den Zuschauer damit nacheinander zum Lachen, Weinen und Kreischen bringen können. Bei Midnight ist Davies in seinem Element. Dies ist seine einzige Horrorstory, eine Art Die zwölf Geschworenen des Sci-Fi-Grusels. Ein geschlossener Raum, eine begrenzte Anzahl an Charakteren und eine körperlose Macht, die ins Innere des Raums vorzudringen scheint. Midnight ist angsteinflößend und fantastisch geschrieben, eine Erinnerung, dass es manchmal nichts Furchterregenderes gibt als die Menschheit an sich.

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