Die virtuosen Tränen der Petra von Kant

09.05.2015 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Man muss lernen zu lieben, ohne zu fordern.Filmverlag der Autoren/moviepilot
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Ein Jahr nach der Theaterpremiere veröffentlichte Fassbinder seine Filmversion von Die bitteren Tränen der Petra von Kant - und damit ein Meisterwerk, das nicht nur in den Augen unserer Kommentatorin AmeliaPond viel mehr Aufmerksamkeit verdient hat.

Jeden Samstag stellen wir im Kommentar der Woche einen eurer Kommentare ins Rampenlicht - sei es zu einem Blockbuster, den so ziemlich jeder gesehen hat, oder zu einem Meisterwerk, das jeder sehen sollte. Ob zu einer Serie, die euch begeistert hat, einer News, die euch Tränen vergießen ließ, oder einem Spiel, das ihr noch im Verlieren genossen habt - jeder Kommentar auf moviepilot oder gamespilot könnte hier stehen. Die einzige Voraussetzung: Sagt sciencefiction oder Kängufant Bescheid, dass ihr einen großartigen Kommentar gefunden habt!

Der Kommentar der Woche
Liebe und die wahre Natur zwischenmenschlicher Beziehungen werden in Die bitteren Tränen der Petra von Kant schonungslos von Rainer Werner Fassbinder offengelegt. So sprachlos und hoffnungslos uns dieses Meisterwerk des Neuen Deutschen Films macht, so sehr teilen wir AmeliaPonds Fazit ...

Bei dem Community-Durchschnitt kommen mir auch fast die Tränen.
Fassbinders Theaterstück seziert sehr genau die nicht sehr selbstlosen Beziehungen zwischen Menschen,

in verzerrten und vermeintlichen Liebesbeziehungen,
in Freundschaften,
in Arbeitsbeziehungen.

Es geht jedem nur um Machtverhältnisse, Besitzansprüche, persönliche Vorteile und Eitelkeiten, während alle nicht müde werden, dabei von Liebe zu reden.
Die Liebe als Tauschkonzept von Bedürfnissen.

Das mutet noch etwas bitterer in dem Wissen an, dass Fassbinders Drehbuch stark autobiographische Züge hat, denn mit der Lösung seiner Fallstudie wird seine Gesellschaftskritik niederschmetternd misanthropisch.

Ein Zweistundenfilm mit drei Hauptprotagonistinnen, von der eine nicht spricht,
in einer kleinen Kammer so virtuos zu inszenieren, dass es ein kinematographisches Ereignis ist, ist eine seltene Meisterleistung.

Brillant.

Den Kommentar findet ihr übrigens hier.

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