Community

Die glorreichen Sieben - 2017 in Filmen

30.12.2017 - 16:00 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
I guess I'll see you in the movies.
Studiocanal GmbH Filmverleih
I guess I'll see you in the movies.
0
4
2017 war ein Jahr. 365 Tage, 52 Wochen, vier Jahreszeiten. Während dessen: Filme. Beeindruckende Filme, denkenswerte Filme, mitreißende Filme. Wobei deren Anzahl überschaubar blieb, meiner Wahrnehmung nach. Die Glanzstücke gab es trotzdem. Manche davon habe ich sogar gesehen. Hier eine Auswahl

La La Land

Don't believe the hate! Wahrscheinlich war es die Favoriten-Rolle, die "La La Land" zum Buh-Mann der vergangenen Award-Season machten. Zugegeben, auch ich bin wegen des Rauschen im Blätterwaldes skeptisch an Damien Chazelles Musical-Hommage gegangen. Umso beglückter bin ich, dass dieser Ausflug in die Stadt der Sterne gleichermaßen leichtfüßig wie schwermütig ist. Dazu diese Farben und die Musik!

Logan

"Logan" ist knarzig, staubig, ruppig. James Mangolds wirkt angenehm aus der Zeit gefallen. Statt wie ein noch höher budgetierter Comic-Kracher, fühlt sich Hugh Jackmans letzte Reise als Wolverine an, wie die Action-Reißer der 80er. Hart, aber herzlich.

"Bad shit happens to people I care about."

Baby Driver

Auf dem Papier klingt Edgar Wrights neuer Streich reichlich enervierend. Die Playliste von Baby lässt auch tatsächlich einige Wünsche offen. Aber abseits davon, macht "Baby Driver" Spaß und zwar verdammt viel. "Was he slow?" Nein, den Fuß nimmt diese Mischung aus "Blues Brothers" und "Bullit" kaum vom Gas. Trotzdem schlägt das Drehbuch dieser gradlinigen Räuberpistole gekonnte Haken.

"We could drive back and forth across the States forever and never run out of Baby songs."

Paddington 2

Meine Überraschung in diesem Jahr. Der zweite Kinoauftritt vom gutherzigen Bären mit der Vorliebe für Marmeladen-Brote ist eine hinreißend gutherzige Geschichte. Mit welcher Gestaltungsfreude der Film dabei in Szene gesetzt ist, lässt die Zuschauerherzen zusätzlich höher schlagen. Wes Anderson trifft Jean Claude van Damme. Schön.

"Dear Aunt Lucy, life in London has been better than ever. I really feel at home."

Headshot

Ein Mann ohne Erinnerungen. Eine fürsorgliche Ärztin. Eine Vergangenheit, die das junge Glück einholt. Die melodramatische Geschichte von "Headshot" inszenieren die Mo-Brüder als knackiges Martial-Arts-Ballett. Abwechslungsreiche Auseinandersetzung zwischen einem schillernden Ensemble. Neben "John Wick" die schönsten Action-Momente dieses Jahr.

"We were family"

Die irre Heldentour des Billy Lynn

"What 3D gives you is intimacy, and what 3D does best is portray faces." Es braucht Visionäre wie Ang Lee, die das Kino voranbringen. 3D und HFR können weit mehr sein, als Budenzauber. "Billy Lynns Long Halftime Walk" zeigt genau das. Wie Lee und sein Team die Kamera einsetzen, um die Welt durch die Augen eines vom Krieg traumatisierte Jungen erfahrbar zu machen, ist schlicht atemberaubend. Aber auch abseits seiner visuellen Reize ist der Filme eine gelungene Bestandsaufnahme der amerikanischen Gesellschaft unserer Tage auf Augenhöhe. Kein hochnäsig-europäischer Snobismus, kein stolz geschwellter US-amerikanischer Pathos.

"We are a nation of children, Billy."

Shin-Godzilla

Nicht, was zu erwarten wäre, aber genau deswegen so bemerkenswert. Der König der Monster brüllt wieder, in verstrahltem Neonlicht und in kargen Sitzungsräumen. Hideaki Anno und seine Mitstreiter trauen sich, einen geradezu experimentellen Godzilla auf die Fans loszulassen. Mittig fährt die Atom-Echse einmal die Klauen aus, ansonsten schafft dieser Film, woran sein US-Pendant scheiterte: Die Katastrophe aus Sicht der Menschen zu zeigen. Spröde, aber trotzdem sehenswert.

"I won't see a third bomb dropped on the country of my grandmother, who lived through it."


Das könnte dich auch interessieren

Kommentare

Aktuelle News