Die erste Netflix-Serie von und mit Wayward-Star Mae Martin dürft ihr nicht verpassen – sie hat 100 Prozent auf Rotten Tomatoes

29.09.2025 - 16:18 Uhr
Mae Martin in Feel GoodNetflix
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Comedian Mae Martin steckt als kreativer Kopf hinter der aktuellen Netflix-Serie Wayward. Vor dem Thriller war das Multitalent bereits in einer queeren Dramedy auf dem Streamer vertreten.

Aktuell werden die Serien-Charts von Netflix von einem brandneuen Thriller namens Wayward - Unberechenbar angeführt. Mae Martin ist darin als trans Mann Alex Dempsey zu sehen, der als kanadischer Nachwuchs-Cop das suspekte Erziehungsheim von Toni Collette unter die Lupe nimmt. Martin ist aber nicht nur Star des Formats, sondern steht auch als Serienschöpfer:in hinter dem Projekt.

Im wahren Leben ist Martin nicht-binär und trotz kanadischer Wurzeln vor allem in der britischen Comedy-Szene aktiv. Diese Erfahrung verarbeitete das Multitalent zwei Staffeln lang in der semi-autobiografischen Netflix-Dramedy Feel Good aus UK, die sich durch Wayward gewonnene Fans auf jeden Fall als Nächstes ansehen sollten.

Direkt nach Wayward auf Netflix streamen: In Feel Good verhandelt Mae Martin Stand-up, Drogen und Gender

In Feel Good spielt Mae eine fiktionalisierte Version von sich selbst, die nach einem Stand-up-Comedy-Auftritt die leicht verklemmte Engländerin George (Charlotte Ritchie) kennenlernt. Es beginnt eine Wirbelwindromanze mit immer elaborierterem Rollenspielsex, die sich laut Mae so anfühlt, als wäre Bart Simpson mit Lady Di zusammen. Für George ist es die erste Beziehung zu einer Frau, aber schon hier wird es kompliziert. Während manche Mae nämlich als entweder lesbisch, trans oder "etwas aus Deep Space Nine" abstempeln, ist die eigene Identifikation noch gar nicht so weit gefestigt. Statt sich mit der eigenen Gender-Identität zu beschäftigen, hatte Mae nämlich mit Drogensucht und mehreren Rehabilitationsversuchen zu kämpfen.

Das klingt auf dem Papier nach sehr dramatischem Stoff ohne viel Raum für Leichtigkeit, wird in den Händen von Mae Martin aber zu einer verspielten Erforschung sehr persönlicher Baustellen. Authentisch und charmant nimmt man uns an die Hand und lädt dazu ein, mitzuforschen und zu entdecken, wobei die komplett bodenständige George als naives Gegenstück auch jene mit ins Boot holen soll, die sonst keine Berührungspunkte zu queeren Lebensentwürfen oder illegalen Substanzen haben.

Fans von grenzüberschreitenden, schwarzhumorigen Nabelschauserien mit komplizierten Hauptfiguren wie Fleabag oder This Way Up von Comedy-Kollegin Aisling Bea sind hier sowieso an der richtigen Adresse.

Feelgood-Fremdschämen in Folge

Mae Martin gelingt es in Feel Good, durch die schlimmsten Fremdschammomente mit einer Mischung aus neurotischer Selbstironie und trockener Abgebrühtheit zu manövrieren, sodass absolut einleuchtet, warum das britische Comedy-Milieu die Wahlheimat wurde. Dabei wird zwar nicht das lakonische Trockenheits-Level von Sabi (Bilal Baig) aus Sort Of (einer weiteren nicht-binären Dramedy-Figur aus Kanada) erreicht, in beiden Fällen haben wir es aber mit tragikomischem Humor zu tun, der aus Resilienz zu stammen scheint, die gender-nonkonforme Personen über die Zeit aufbauen müssen.

Beim Review-Aggregator Rotten Tomatoes  wurde dieser in Ehrlichkeit eingelegten Dramedy ein perfekter Score von 100 Prozent attestiert. Und falls ihr schon davon beeindruckt wart, dass Martin bereits für Netflix-Serie Nummer zwei so einen Superstar wie Toni Collette gewinnen konnte: In Feel Good wird die abgebrühte Mutter von niemand Geringerem als Friends-Star Lisa Kudrow gespielt. Als hätte die LGBTQ-Gemeinde nicht schon Gründe genug zum Einschalten ...

Feel Good lief zwei Staffeln lang beim britischen Sender Channel 4, während Netflix den internationalen Release erledigte. Insgesamt liegen zwölf Episoden vor, die leider viel zu schnell vorbei sind. Wird also Zeit, Martin ein drittes Serienprojekt zu überlassen.

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