Vor genau 50 Jahren erschien ein Film namens Der Mann in der Schlangenhaut mit Marlon Brando in der Hauptrolle. Die Handlung ist schnell erzählt. Val (Marlon Brando) ist ein Nachtclub-Entertainer, der als Markenzeichen eine Schlangenlederjacke trägt und seine Gitarre als Lebensgefährtin bezeichnet. Nach einer Nacht im Gefängnis steht er vor Gericht und beschließt daraufhin, sein Leben umzukrempeln. Val (der aufgrund seiner Jacke später Snakeskin genannt wird) findet ein neues Zuhause in Mississipi, wo er schnell Freunde und Bewunderer gewinnt. Eine davon ist Vee (Maureen Stapleton). Sie ist eine schüchterne Frau, die vor der Brutalität ihres Ehemannes Zuflucht in der Malerei sucht. Mit Vees Hilfe findet Val einen Job als Verkäufer. Inhaber des Ladens ist Jabe Torrance. Dessen Ehefrau (Anna Magnani), die von allen Lady genannt wird, ist eine leidenschaftliche Persönlichkeit, die ihren tyrannischen Mann hasst. Lady ist von Val auf Anhieb fasziniert. Sie berichtet ihm wie ihr Vater im Zuge rassistischer Anschläge verstarb und plant, ihn zu ehren und sein zerstörtes Werk wieder aufleben zu lassen.
Der Mann in der Schlangenhaut war der Abschluss eines Jahrzehnts, das sich stark dem Jugenddrama gewidmet hat. Das Genre wurde zwar schon 4 Jahre vorher mit … denn sie wissen nicht, was sie tun definiert, dennoch nimmt dies Der Mann in der Schlangenhaut nicht seine Existenzberechtigung. Denn der Werdegang des Valentine ‘Snakeskin’ Xavier (Marlon Brando) ist ein anderer als bei Jim Stark (James Dean). Snakeskin lässt seinen jugendlichen Ärger hinter sich, während Jim Stark ihm noch voll ausgesetzt ist.
Auffallend bleibt natürlich die eindeutige Verbindung der beiden durch die Jacke als Symbol für ihre Unabhängigkeit. Bei Valentine aus Schlangenleder, bei Jim ganz einfach knallrot. Der Film wurde zwar damals nicht als wichtigster Film mit Marlon Brando, wohl aber als einer der wichtigsten von Tennessee Williams (neben Die Katze auf dem heißen Blechdach) betrachtet.
Der Mann in der Schlangenhaut zeigt auch 50 Jahre nach seiner Premiere: Das Jugenddrama ist ein Genre, welches wohl nie aus der Mode kommt. Lediglich seine Veränderungen sind auffallend. Die Thematik von Sex, Drugs & Rock n’ Roll fand vor 50 Jahren in einem stark beschnittenem Rahmen statt. Dieser Trend hat sich seitdem in allerlei Richtungen entwickelt und ein Ende scheint nicht abzusehen. Wer noch einmal den Vergleich anstellen will, in welche Richtung sich unsere Jugend entwickelt hat, sollte Der Mann in der Schlangenhaut zum Geburtstag ehren und ihn sich ansehen.