Der kleine Hobbit kann sich endlich auf die Socken machen

10.09.2009 - 12:30 Uhr
New Line Cinema
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Wenn einer eine Reise tut… Dabei ist der Hobbit noch nicht einmal losgezogen! Der Rechtsstreit ist vorbei, die Bahn frei – jetzt wird sich zeigen, ob MGM sich die Fahrkarte leisten kann…

Als sich abzeichnete, dass die Herr der Ringe-Trilogie ein enormer Erfolg wurde, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Der kleine Hobbit verfilmt wird. Ende 2007 folgte die Bekanntgabe: Peter Jackson wird die Verfilmung des Vorgängerbuchs zum Herrn der Ringe produzieren. Guillermo del Toro wird die Regie bei dem Zweiteiler übernehmen.

Die Vorfreude der Fans hielt nicht lange an, denn nur ein paar Wochen später meldete sich der Tolkien Trust, die Erben des Autors, und ließ alle Projekte einfrieren. Der Vertrag mit New Line und MGM besagt, dass 7,5% der Filmeinnahmen an die Stiftung zu zahlen sind. Bei ungefähr 3 Milliarden Dollar Gewinn allein an den Kinokassen sind das ca. 220 Millionen Dollar – bis Februar 2008 hatte die Tolkien Stiftung jedoch lediglich 62.500 davon gesehen…

Die Anwälte beider Seiten wurden aufeinander losgelassen, lange Zeit ohne Ergebnis. Die Tolkien-Erben forderten neben dem Geld (das für wohltätige Zwecke gespendet werden sollte) auch das Widerspruchsrecht für alle zukünftigen Verfilmungen. Für Mitte Oktober 2009 war sogar ein Gerichtstermin angesetzt.

Dass sich New Line und MGM trotzdem ihrer Sache sicher waren, zeigt sich an den voranschreitenden Vorbereitungen. Wie die drei Vorgängerfilme, wird auch The Hobbit in Neuseeland produziert. Und dort laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Kulissen werden gebaut und auch Guillermo del Toro hat sich bereits mit seiner Familie dort niedergelassen.

Gestern gaben beide Seiten nun endlich bekannt, dass es zu einer Einigung gekommen ist. Wie diese aussieht, darüber schweigen sich die Parteien freilich aus. Zweifellos ist Geld geflossen, aber im Gegenzug haben die Studios auch endlich die offizielle Genehmigung für die neuen Tolkien-Verfilmungen. Die Dreharbeiten könnten also eigentlich losgehen.

Wäre da nicht die Kirchenmaus unter den Filmstudios. MGM, die eine Hälfte der finanzierenden Studios, ist dermaßen pleite, dass die Studiobosse überlegen, das Franchise abzustoßen und damit eine Sanierung einzuleiten. Von einer Marke wird MGM sich wahrscheinlich trennen – bleibt nur die Frage, wie verzweifelt MGM ist und welchem Franchise größeres Potential zugetraut wird: den Tolkien-Büchern oder der Traditionsmarke James Bond?

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