Der Highlander und das Superweib in Das Geheimnis der Wale

03.01.2010 - 09:00 Uhr
Veronica Ferres und Christopher Lambert
ZDF
Veronica Ferres und Christopher Lambert
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Das ZDF nimmt sich in “Das Geheimnis der Wale” top-aktueller Themen an. Veronica Ferres und Christopher Lambert sprechen im Interview über Umweltschutz und gefährliche Tauchaktionen.

In dem zweiteiligen, vom ZDF produzierten Umwelt-Trhiller Das Geheimnis der Wale kämpfen rücksichtslose Gas-Firmen mit allen Mittel für Profite und marine Ausbeutungsrechte. Ihnen stellt sich eine Handvoll couragierter Umweltschützer entgegen, darunter Anna Waldmann (Veronica Ferres). Eine der bekanntesten deutschen Schauspielerinnen, war Veronica Ferres zuletzt im Sommer 2007 im Fernsehdreiteiler Die Patin – Kein Weg zurück, und im Jahr 2009 Unter Bauern – Retter in der Nacht als Holocaust-Überlebende Marga Spiegel zu sehen. An ihrer Seite ist ein echt starker Partner: Christopher Lambert, bekannt aus dem Klassiker Highlander – Es kann nur einen geben. Im Interview sprechen Veronica Ferres und Christopher Lambert über Mut, starke Frauen, und gesteigertes Umweltbewusstsein durch die Unterhaltungsindustrie.

Interview mit Veronica Ferres zu Das Geheimnis der Wale

Anna Waldmann ist eine bedingungslose Kämpferin und lässt sich durch nichts und niemanden aufhalten, um die Wahrheit über den Tod ihres Vaters und die Machenschaften der Energiekonzerne aufzudecken. Was zeichnet Anna neben ihrer unbedingten Entschlossenheit aus?

Veronica Ferres: Ihre bedingungslos hartnäckige Art, ihr Ziel zu erreichen. Sie wittert eine Fährte wie ein Spürhund und bleibt konsequent und zielstrebig an dieser dran. Unbeirrt, fast schon stur deckt sie mutig Machenschaften auf und führt als Einzelperson einen Kampf ‘David gegen Goliath’. All dies schreckt sie nicht ab, sondern beflügelt sie vielmehr und gibt ihr Kraft für die gute Sache – das gefällt mir an Anna. Sie zeigt Mut, Zivilcourage und Empathie für eine Umwelt, die letztendlich unser Schicksal bestimmt.

Was hat Sie gereizt, diese verletzliche und doch starke Frau zu spielen, die jede Niederlage als neue Herausforderung wahrnimmt? Erkennen Sie Eigenschaften an sich selbst wieder?

Veronica Ferres: Eine Rolle wie diese spielt man gern und natürlich wäre auch ich gerne so mutig, tapfer und durchsetzungsstark wie die Umweltkriegerin Anna. Ich kämpfe jedoch eher mit alltäglichen Dingen. Nein, so mutig wie Anna bin ich nicht, sie hat ja zweifellos Talent zum Grenzgängertum, ja fast kriminelle Energie. Zum Beispiel: Tauchen zu gehen im Wissen, dass es lebensbedrohlich ist, liegt mir fern. Ich maße mir nicht an, Anna zu sein, ich bin Schauspielerin und spiele sie nur. Aber es ist eine wahre Freude, so eine Frau zu spielen. Sie lebt Verantwortung und setzt sich für die Umwelt, die Meere und deren Lebewesen ein, weil es auf lange Sicht unser Überleben sichern wird.

Auch durch die seismischen Verfahren der Öl- und Gassuche hat sich der Lärm im Meer in den letzten 40 Jahren alle zehn Jahre fast verdoppelt – ein gravierendes Problem für Wale und Delfine, die die Orientierung verlieren, an Land gespült werden und dort qualvoll verenden. Haben Sie die Dreharbeiten für das Thema besonders sensibilisiert und glauben Sie, dass der Film ein Bewusstsein für das Umweltthema bei den Zuschauern wecken kann?

Veronica Ferres: Ich tauche selbst seit Jahren. Wer einmal die Magie der Unterwasserwelt, die Tiere, die Farben, die göttliche Ruhe, die eigene Gesetzmäßigkeit dort unten erlebt hat, ist sensibilisiert für den Umweltschutz. Es ist erschreckend zu beobachten, dass das Mittelmeer von Jahr zu Jahr immer grauer und leerer wird. Ich hoffe ganz stark, dass dieser Film einen Teil zur Aufklärung beiträgt und daran erinnert, dass wir nur Gast auf diesem Planeten sind – somit auch in den Lebensräumen der Meeresbewohner – und diese Ressourcen nur mit Respekt behandeln und nutzen dürfen.

Sie standen zum ersten Mal gemeinsam mit Christopher Lambert vor der Kamera. Wie würden Sie ihre Zusammenarbeit beschreiben?

Veronica Ferres: Mit seinem ausdrucksstarkem Spiel und seiner konzentrierten Mimik war er ein toller Partner. Es kann nur einen geben und das ist Christopher Lambert . Am Set war er ein fantastischer Drehgefährte und ein Kollege, den jeder gleich mochte. Dieser Superstar hat allen immer wieder gezeigt, dass in der Ruhe viel Kraft liegt. Sein Spiel war wirklich eine Bereicherung für den Film und ich hoffe, auch die Zuschauer lieben diesen Zweiteiler mit meinen hervorragenden Kollegen Mario Adorf, Clemens Schick, Christopher Lambert und meiner entzückenden Filmtochter Alicia von Rittberg.

Interview mit Christopher Lambert zu Das Geheimnis der Wale

Was hat den Ausschlag gegeben, bei diesem Filmprojekt mitzuspielen? Was hat sie speziell an Ihrer Rolle gereizt?

Christopher Lambert: Auf jeden Fall war die umweltpolitische Thematik ausschlaggebend und besonders reizvoll für mich. Ich denke, dass es sicherlich sehr wichtig ist, die Botschaften von Politikern oder Umweltschützern im Rahmen von Nachrichtensendungen oder Zeitungsberichten zu transportieren. Aber um den Menschen wirklich bewusst zu machen, was vor sich geht, ist meiner Meinung nach ein Film die wesentlich stärkere Ausdrucksform. Die Menschen sind längst an die sachliche, unemotionale tägliche Berichterstattung in Nachrichten und Zeitungen gewöhnt. Fiktion ist meiner Meinung der bessere Weg, um wirklich verständlich zu machen, worum es geht.

Chris Cassell fühlt sich zu Anna Waldmann hingezogen. Was macht Anna für Chris spannend und anziehend?

Christopher Lambert: Anfangs ist er ihr gegenüber eher vorsichtig, denn Anna ist die Tochter eines Wissenschaftlers, dem Chris misstraut. Erst als er feststellen muss, dass dieser versucht, etwas Positives zu bewirken und deswegen sterben muss, ändert sich seine Einstellung gegenüber Anna. Ihm wird klar, sie steht auf seiner Seite. Hinzu kommt, dass Anna eine starke Frau ist, sie ist sehr entschlossen, eine Kämpferin, die nicht aufgibt. Ich denke, das bewundert Chris an ihr.

Haben Sie sich für die Rolle des Umweltschützers Chris Cassell erstmals mit der Filmthematik beschäftigt? Können Sie sich persönlich mit den Werten Chris Cassells und seinem unbedingten Einsatz für den Schutz der Meere identifizieren?

Christopher Lambert: Als Christopher, und wie viele Menschen oder sogar die meisten Menschen auf der Welt, bin ich der Meinung, dass wir uns damit zu identifizieren haben! Wir zerstören das, was uns alles gegeben hat. Ohne die Natur sind wir nichts. Und ich denke, die Gefahr ist tatsächlich so groß, wie immer wieder gesagt wird. Ob es nun eine Frage von zehn, 60 oder 1000 Jahren ist – wir müssen uns bewusst machen, dass wir das zerstören, was uns das Leben geschenkt hat. Chris Cassell im Film hat, denke ich, den Kampf begonnen, weil er einmal selbst ein Teil dieses großen Energiekonzerns war. Ihm ist klar geworden, dass das, was er getan hat, falsch war, dass er nur aus Profitgier großen Anteil hatte an der Umweltzerstörung und an der Tötung von Walen. So begann er, zurückzuschlagen. Denn keiner ist ein besserer Kämpfer als derjenige, der die Interna kennt. Und als ehemaliger Mitarbeiter von Gasonec weiß Chris ganz genau, mit wem er es zu tun hat.

Die Dreharbeiten fanden zum großen Teil in Südafrika statt. Welche Eindrücke haben Sie mitgenommen und welche Ereignisse während der Dreharbeiten sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Christopher Lambert: Kapstadt ist ein wunderschöner und unglaublich ausgeglichener Ort. In Kapstadt kommen 90 Prozent der weißen Bevölkerung mit zehn Prozent der afrikanischen Bevölkerung aus. In Johannesburg dagegen kommen 90 Prozent der schwarzen Bevölkerung nicht mit zehn Prozent der weißen Bevölkerung aus. Der Unterschied ist, dass Kapstadt, zumindest auf den ersten Blick, ein sehr friedlicher Ort ist – und eine unglaublich schöne Stadt. Ich habe bereits im Jahr 2000 hier gedreht und war sehr froh zu sehen, wie wirkliche, ernsthafte Anstrengungen unternommen werden, denen, die wenig haben, mehr zu geben, um ihnen einen besseren Lebensstandard zu ermöglichen. Ich würde denken, dass Kapstadt derzeit der sicherste und ruhigste Ort in ganz Afrika ist – aber ich kann, wie gesagt, nur für Kapstadt sprechen. Ich kenne den Rest des Landes nicht und weiß, dass zum Beispiel Johannesburg eine sehr gefährliche Stadt ist. Aber Kapstadt war ein großartiger Platz, diesen Film zu drehen.

Mit Material von ZDF.

Der zweiteilige Umwelt-Thriller Das Geheimnis der Wale läuft am 03. und 04. Januar 2010 um jeweils 20.15 Uhr im ZDF. Schaut doch in unser Fernsehprogramm , was im neuen Jahr sonst noch läuft.

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