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Das Superhelden-Jahr 2017 - Ein Rückblick

06.12.2017 - 18:00 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Filmplakate 2017
Warner Bros. / 20th Century Fox / Disney
Filmplakate 2017
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Die Flut an Comic-Verfilmungen ist auf einem Höhepunkt. Marvel bringt dieses Jahr gleich drei Filme ins Kino. Aber auch DC ruht nicht und wirft 2017 zwei große Filme in den Ring. Und dann ist da noch 20th Century Fox mit einer ganz eigenen Strategie.

2017 neigt sich dem Ende. Auch dieses Jahr gab es wieder 6 Comic-Filme zu sehen, welche mit hohen Erwartungen und viel Vorfreude erwartet wurden. Nachdem das DCEU letztes Jahr noch einige Rückschläge hinnehmen musste, folgen dieses Jahr wieder vielversprechende Filme. Auch Marvel läuft kurz vor dem Infinity War nochmal zur Höchstform auf und leitet mit drei Filmen einen neuen Jahres-Rhythmus ein. Kann die Konkurrenz dem folgen? Wie haben uns die Filme gefallen? Diesen und anderen Fragen werde ich nachgehen und das Jahr im Zeichen der Superhelden mal wieder Revue passieren lassen.


Intergalaktische Abenteuer - Marvel mit viel Spaß und Leichtigkeit

Ein epischer Kampf: Thor vs. Hulk

Das Marvel Cinematic Universe scheint in voller Blüte zu stehen - nach wie vor. Dem entsprechend erhöhen Kevin Feige und Co. den Ausstoß an Comic-Adaptionen pro Jahr und ziehen 2017 erstmals mit drei Filmen ins Feld. Dabei handelt es sich nicht um unbedeutende Kandidaten, bereitet Marvel doch hiermit den Höhepunkt des MCUs im kommenden Jahr vor: "Avengers: Infinity War". Aufgrund der Kooperation mit Sony wurde außerdem noch Spider-Man in die Planung integriert, sollte doch ursprünglich auch "Black Panther" dieses Jahr startet, welcher dadurch auf Anfang 2018 verschoben wurde.

Den Anfang machte allerdings erstmal "Guardians of the Galaxy Vol. 2", abermals inszeniert von keinem Geringeren als James Gunn. Der erste Teil war damals ein Überraschungserfolg für Marvel, der doch recht unerwartet daherkam. Aus dem Stand versammelte James Gunn ein fünfköpfiges Team, welches ungleicher nicht sein konnte und feierte an den Kinokassen einen großen Erfolg von weit über 700 Millionen Dollar. Es entstand ein Hype um die neue galaktische Truppe des MCUs und somit stand einer Fortsetzung nichts mehr im Wege. James Gunn genoss erneut komplette künstlerische Freiheit für sein Projekt und zauberte im Frühjahr 2017 einen ebenfalls sehr überzeugenden Film. Mit dem gewohnten Humor der Guardians und einem exzellenten Soundtrack wurde die Geschichte der Heldentruppe konsequent weiter erzählt. Bei dem enorm großen Lob, welches der Vorgänger damals sowohl bei Kritikern, als auch bei den Zuschauern erhalten konnte, war es fast schon absehbar, dass das Sequel dem nicht mehr ganz gerecht werden konnte. Natürlich waren die Kritiken und Einnahmen einmal mehr zufriedenstellend: Auf der amerikanischen Seite Rotten Tomatoes generierte der Film einen Score von 82% und einen Punktedurchschnitt von 7,1. An den Kinokassen war die Fortsetzung zudem erfolgreicher als der erste Teil und erwirtschaftete 863 Millionen Dollar. Wenn man hierbei allerdings das gesteigerte Budget und die Erwartungshaltung eines Studios hinzuzieht, darf durchaus hinterfragt werden, ob 90 Millionen Dollar mehr im Vergleich zum Vorgänger wirklich der erhoffte Erfolg war. In Anbetracht des Hypes 2014, welcher wirklich enorm war, besaß "Guardians of the Galaxy Vol. 2" definitiv Potenzial, um die Hürde von einer Milliarden Dollar zu nehmen. Nichtsdestotrotz zeigte sich die Community von Moviepilot sehr überzeugt und vergab 7,7 Punkte im Schnitt.

Im Sommer folgte der lang erwartete Solofilm: "Spider-Man: Homecoming". Naja, lang erwartet? Teilweise. Einerseits servierte Marvel den Zuschauern hiermit bereits den sechsten Spider-Man innerhalb von 15 Jahren, was die Vorfreude bei dem ein oder anderen sicherlich trübte. Anderseits durfte uns mit Tom Holland in der Hauptrolle wohl endlich der perfekt ausbalancierte Peter Parker alias Spider-Man erwarten, den die meisten in "Captain America: Civil War" (2016) bereits lieb gewonnen hatten. Mit seinem ersten Einzelabenteuer und großer Unterstützung seitens Tony Stark feierte die freundliche Spinne nun endgültig ihre Rückkehr zu Marvel. Diese fiel überaus erfolgreich aus und konnte selbst nach dem zweiten Reboot keine Ermüdungserscheinungen bei Kritikern und Kinogängern aufzeigen. Marvel verzichtete darauf erneut die Origin-Geschichte des Helden zu erzählen und spendierte Spider-Man ein frisches Abenteuer als angehender Avenger. Die befürchtete Überschattung durch Tony Stark, welcher in der Promo beinahe häufiger gezeigt wurde als Spider-Man, blieb glücklicherweise aus. "Spider-Man: Homecoming" vermochte es mit einer gewohnt guten Geschichte und netten Charakteren zu überzeugen. Auch wenn der Film das Genre nicht neu erfindet und sich stellenweise dann doch wie ein Lückenfüller zu "Avengers 3" anfühlt, sah das die Mehrheit scheinbar nicht so. Auf Rotten Tomatoes erlangte das Marvel-Abenteuer eine überragende Wertung von 92% und eine Durchschnittspunktzahl von 7,6. Auch die Einnahmen sind beachtlich für das zweite Reboot und so konnte "Spider-Man: Homecoming" dank China auf 880 Millionen Dollar klettern und damit sogar die Guardians überholen. Nach den enttäuschend laufenden letzten Spider-Man Filmen war das auf jeden Fall eine Steigerung und dürfte die Zusammenarbeit von Marvel und Sony bestätigt haben. Auf Moviepilot konnte der Film immerhin auch noch gute 7,1 Punkte im Schnitt erhalten.

Den Abschluss bildete dieses Jahr "Thor: Ragnarok". Thor war lange Zeit das Sorgenkind des MCUs. Den richtigen Durchbruch der Filme oder einen Hype um den Helden konnten nie erzielt werden. Aus diesem Grund machte man sich bei Marvel neue Gedanken und verpasste dem Donnergott einem neuen Anstrich. Mit Regisseur Taika Waititi war klar, dass es in eine komödiantischere Richtung gehen sollte. Zudem erhielt das Thor-Universum mit Hulk einen Publikumsliebling aus den Reihen der Avengers. Clever verknüpft mit der "Planet Hulk" - Geschichte, wurde Hulk in den Abschluss der Trilogie integriert, da dieser aufgrund der Rechtesituation sowieso keinen eigenen Film mehr bekommen würde. Die ersten Bilder und Trailer klärten dann recht zügig darüber auf, dass etwas deutlich bunteres zu erwarten ist, als womöglich vermutet. Aus "Thor: Ragnarok" ist ein witziger, flotter, aber auch konsequenter Film geworden, der seine Vorlage getreu den Comics umsetzt. Taika Waitit hat es geschafft aus Thor einen sympathischen und nahbaren Helden zu machen, dem nun auch das nötige an Charakter gegeben wurde, um mit Thor mitfiebern zu können. Außerdem ist es Marvel gelungen den "Planet Hulk" - Comic sehr zufriedenstellend zu integrieren, ist dieser doch sehr umfangreich und gehört zu den besten Geschichten des Hulks. Das eingegangene Risiko machten sich mehr als bezahlt. Der RT-Score liegt bei 92%. Zusätzlich erreicht "Thor: Ragnarok" sowohl auf RT, als auch auf Moviepilot einen Punktedurchschnitt von 7,5. Die neue Ausrichtung und Vielzahl an Figuren im Film spricht scheinbar auch die Kinogänger an und so schließt das dritte Thor-Abenteuer mit einem Einspielergebnis von über 800 Millionen Dollar das erfolgreiche Marvel-Jahr ab und übertrumpft die ersten beiden Thor-Filme locker.

Es bleibt wohl eindeutig festzuhalten, dass auch 2017 ein sehr erfolgreiches Jahr für das MCU war. Alle Filme wurden einhellig positiv aufgenommen und auch an den Kinokassen überzeugen Produktionen von Marvel weiterhin. Eine Superhelden-Müdigkeit scheint nicht zu erkennen zu sein. Trotzdem muss man fragen, ob ein Film wie "Guardians of the Galaxy Vol. 2" nicht locker dazu in der Lage hätte sein müssen die Milliarden zu knacken? Diese magische Grenze überschreitet das MCU dieses Jahr nicht. Dafür spielen alle drei Filme weitaus mehr als die jeweiligen Vorgänger ein. Marvel sollte also zufrieden sein. Nächstes Jahr steht natürlich klar im Schatten von "Avengers: Infinity War". Hier kann womöglich mit einem neuen Rekordergebnis gerechnet werden. Neben den Avengers gesellt sich außerdem noch ein Solofilm für Black Panther und die Fortsetzung zu "Ant-Man". Hierbei handelt es sich natürlich um etwas kleinere Filme, trotzdem wird Marvel seinen neuen Rhythmus von drei Filmen pro Jahr fortsetzen. Kann dem irgendetwas entgegen gesetzt werden? Sollte man sich Sorgen um das MCU machen? Offensichtlich nicht. Die Maschinerie läuft und läuft. Man kann den Filmen vorwerfen, was man möchte, aber die Struktur einer solch zuverlässigen Produktion sucht seinesgleichen.

Im Geschäft angekommen - Kann DC endlich liefern?

Wunderschön: Wonder Woman

2016 war ein schwieriges Jahr für das DCEU. Große Blockbuster, die dem Universum den Weg ebnen sollten, scheiterten zum Teil an den Kinokassen, vor allem aber bei den Kritikern und Zuschauern. Das als Konkurrenz für Marvel angedachte Film-Universum, geleitet vom Studio Warner Bros., schien bereits beim Start ins Stolpern zu geraten. Mit riesigen Schritten hatte man sich vorgenommen eine Kinowelt nach dem Vorbild von Marvel zu erschaffen und das in nur wenigen Jahren. Warner Bros. hat sich übernommen und es wurde schnell klar, dass man mit gehetzten Produktionen und mit Figuren vollgestopften Filmen nicht weit kommt. Dieses Jahr stand somit im Zeichen sich zu rehabilitieren bzw. aus den Fehlern des letzten Jahres zu lernen.

Als erstes startete DCs zweiter Solofilm in den Kinos. Nach "Batman v Superman" erhielt die Heldin Wonder Woman ihr eigenes Abenteuer und folgte damit dem Mann aus Stahl, der mit seinem Film das DCEU 2013 begann. "Wonder Woman" erwies sich als dringend nötig, nicht nur, weil DC im letzten Jahr mit den beiden Ensemble-Filmen zu voreilig war schnellstmöglich ein Universum zu bilden, sondern auch weil es endlich eine positive Resonanz brauchte. Und genau diese erhielt DC mit "Wonder Woman". Der Film übertraf alle Erwartungen und ging als erster richtiger Erfolg in die Geschichte des DCEUs ein. Die Kritiker und Zuschauer waren gleichermaßen begeistert und so erreichte der Film einen RT-Score von 92%, womit dieser sogar die meisten Marvel-Filme abhing. Der Punktedurchschnitt liegt bei 7,6 Punkten, auf Moviepilot etwas niedriger bei 7,0. "Wonder Woman" überzeugt vor allem mit der guten Geschichte, angesiedelt während des ersten Weltkrieges. Auch die Action und Darsteller wurden gelobt und somit kann man wohl der reibungslosen Produktion danken, welche nach den Problemen der Vorjahre dazu führte endlich ein gelungenes Produkt auf die Beine gestellt zu haben. Das machte sich zudem bei den Einnahmen bemerkbar, wodurch "Wonder Woman" überragende 820 Millionen US-Dollar einspielen konnte. Damit konnte der Film sogar fast "Batman v Superman" einholen, was zeigt, wie langlebig "Wonder Woman" in den Kinos lief. Gerade für einen Solofilm ist diese Ergebnis sehr beeindruckend. DC kann Filme machen. "Wonder Woman" beweist dies auf grandiose Weise, womit der Film mit Abstand der erfolgreichste des DCEUs ist und die Figur Wonder Woman zur führenden Heldin im Universum ausbaut.

Im November folgte mit hohen Erwartungen das lang erwartete Pendant zu Marvel's Avengern - die Justice League. Bereits auf der Comic Con 2016 mit dem ersten Teaser angekündigt, sollte mit "Justice League" endgültig zum großen Konkurrenten aufgeschlossen werden. Leider konnte die Erfolgsspur, die "Wonder Woman" vorgelegt hatte, nicht fortgesetzt werden. Der Film hatte mit großen Produktionsproblemen zu kämpfen. Aufgrund eines tragischen familiären Ereignisses musste der Regisseur Zack Synder die Postproduktion im Frühjahr 2017 verlassen. Zwar besetzte Warner Bros. den Regieposten mit keinem Geringeren als Joss Whedon um und es schien sich zunächst nur um einige Nachdrehs zu handeln (mittlerweile üblich bei solchen Filmen), die das Filmerlebnis abrunden sollten, leider endete das Ganze aber in einem einzigen Chaos. Das Studio Warner Bros. mischte sich so stark ein, dass "Justice League" wenige Monate vor Kinostart noch einmal komplett umgekrempelt wurde. Die Nachdrehs uferten soweit aus, dass das Endprodukt zu einem Durcheinander wurde. Auch wenn man dem Film zugutehalten muss eine solide, gradlinige Geschichte erzählt zu haben und die Arbeiten von Joss Whedon nur teilweise auffielen, wurde das Ergebnis von den meisten Kritikern als Enttäuschung eingestuft. Der RT-Score liegt bei mageren 41% und 5,3 Punkten, was Erinnerungen an das vergangene Jahr wach werden lassen. "Justice League" ist bei weitem kein komplettes Desaster, profitiert die Zusammenkunft der Helden doch vor allem durch die gute Teamdynamik. Diesen und weitere kleine Punkte honorieren auch viele Zuschauer, was den Film u.a. auf Moviepilot zu 6,5 Punkten im Schnitt verhilft. Die Einnahmen profitieren davon allerdings nicht, weswegen "Justice League" mit nicht viel mehr als 600 Millionen US-Dollar zum schwächsten DCEU-Film werden dürfte und damit bemüht ist überhaupt das Produktionsbudget wieder einzuspielen. Ein Ärgernis für Warner Bros.

Das Jahr 2017 fällt äußerst gemischt für DC aus. Einige klare Fortschritte bei der Produktion der Filme sind gelungen und man ist wohl weit entfernt davon das Jahr mit dem schwachen Vorjahr gleichzusetzen. "Wonder Woman" war durchweg ein Erfolg. Diesen Umstand kann man definitiv verbuchen. Bei "Justice League" muss sich das Studio Warner Bros. allerdings einmal mehr an die eigene Nase fassen und gründlich analysieren, wie ein solchen Chaos nach "Suicide Squad" erneut passieren konnte. Warner Bros. wollte nach Zack Synders Abgang Initiative ergreifen und den Film in eine Kopie von "Marvel's The Avengers" verwandeln. Dafür war deutlich zu wenig Zeit, womit nahezu alle Pläne des Studios scheiterten. Entweder man wirft Zack Synder früher aus dem Projekt oder muss den Stil bis zum Schluss durchziehen. Die Hybridvariante, die am Ende dabei herauskam, war definitiv der falsche Weg. Somit steht das DCEU in der Zukunft mal wieder vor schwierigen Aufgaben. Aufgrund Fehlplanungen der vergangenen Jahre wird 2018 mit "Aquaman" nur ein Film des DCEUs erscheinen. Auch wenn für 2019 wieder mehrere Projekte sicher sind, bleibt abzuwarten welchen Weg dieses Film-Universum einschlagen wird. Für 2020 steht ebenfalls noch nicht sehr viel fest. Und mit den Lehren aus "Justice League" kann es durchaus sein, dass Warner Bros. die Pläne erneut überdenkt.

Neue Strategie, neuer Erfolg?

Das Ende: ein gezeichneter Wolverine

Man hat sich bereits daran gewöhnt, dass 20th Century Fox mit seiner X-Men - Lizenz im Blockbuster-Bereich neben dem MCU und dem DCEU eine eher untergeordnete Rolle spielt. Großes Geld macht aus einem groß angelegten Film nicht zwingend einen erfolgreichen Film. Das musste Fox letztes Jahr mit "X-Men: Apocalypse" schmerzlich feststellen. Für Abhilfe wurde zu diesem Zeitpunkt aber bereits gesorgt. "Deadpool" war so erfolgreich und zugleich noch ein R-Rated Film, dass James Mangold erlaubt wurde aus dem letzten Abenteuer von Wolverine ebenfalls einen brutalen und zugleich düsteren Film zu machen. "Logan" hieß das einzige Projekt, welches dieses Jahr von Fox auf die Leinwand gebracht werden sollte. Mit kleinerem Budget (97 Millionen Dollar) und einem R-Rating sollte zum Großteil der "Old Man Logan"-Comic adaptiert werden und endlich für einen guten Wolverine-Film sorgen. Mit Erfolg!

"Logan" ist die nächste Bestätigung für das Comic-Genre, dass Superhelden-Filme auch ohne ein FSK 12 sowohl erfolgreich bei den Kritikern, als auch erfolgreich an den Kinokassen sein können. Das letzte Abenteuer eines gealterten Wolverine wurde zum erfolgreichsten der ganzen Trilogie und nahm knapp 616 Millionen Dollar ein. Vor allem durch das relativ geringe Budget, was aufgrund des R-Ratings zur Verfügung gestellt wurde, war der Film ein großer Gewinn. Aber auch die Zuschauer wurden überzeugt. Auf Rotten Tomatoes erlangte "Logan" einen Wert von 93% und einen Kritikerdurchschnitt von 7,9 Punkten. Auch die Moviepilot-Community sah das ähnlich und vergab im Schnitt 7,6 Punkte. Mit seiner Brutalität, Härte und Konsequenz setzte Regisseur James Mangold neue Standards und richtete seinen Film vor allem gegenüber der Konkurrenz völlig neu aus. Das MCU ist in der Regel weder brutal, noch konsequent und der Vorjahres-Erfolg "Deadpool" besaß zwar seine gewalttätigen Momente, bot ansonsten aber ebenfalls eine mit Humor getränkte Geschichte. Hier ging "Logan" andere Wege und das stieß auf überwiegend positive Reaktionen. Fox's neue Ausrichtung scheint zu funktionieren und erfüllt den Zuschauern den sehnlichen Wunsch eine Comic-Verfilmung zu genießen, die auch ohne viel Humor qualitativ gelungen ist. Ein Vorhaben mit dem das DCEU zuletzt noch scheiterte.

Auch wenn 20th Century Fox dieses Jahr nur einen Film ins Kino brachte, kann das Jahr als weiterer Durchbruch gewertet werden. Nicht nur, weil "Logan" an den Kinokassen das nötige Geld einbrachte, sondern vor allem, weil der Film den neuen Kurs des Studios bestätigte: Mit weniger Budget und einer düstereren Ausrichtung ist man derzeit überaus erfolgreich. Das bestätigen die kommenden Projekte. 2018 wird voraussichtlich wieder ein deutlich volleres Jahr. Fox hat gleich drei Filme in der Pipeline: "The New Mutants" hat bereits einen ersten Trailer und soll den düsteren Ton diesmal sogar mit Horror-Elementen fortsetzen (Start: April 2018). "Deadpool" ist die neue Erfolgsschiene Fox's und wird im Juni 2018 anlaufen. Zu guter Letzt wurde "X-Men: The Dark Phoenix" vor kurzem abgedreht, mit dem man wohl nochmal einen Versuch machen möchte nach "X-Men: Apocalypse" wieder das alte Team zu vereinen (Kinostart: November 2018). Damit ist das Studio nächstes Jahr so gut gerüstet, wie noch nie zuvor.


Fazit

Ein weiteres Jahr mit einer Menge Comic-Verfilmungen liegt hinter uns. Das MCU steht weiterhin auf einem sehr stabilen Fundament und profitiert vom Aufbau der vergangenen Jahre. 2017 waren die Filme zwar nochmal ein Stück humorvoller, über die folgenden Jahre sagt dies allerdings recht wenig aus. Die Produktionen laufen wie am Schnürchen. Marvel kann aus einem riesigen Fundus an Ideen greifen und sowohl mit witzig, abgedrehten Filmen, als auch mit düstereren und geerdeten Abenteuern Erfolge einfahren. Nächstes Jahr sieht das Angebot wieder anders aus, weswegen das MCU auch in Zukunft erfolgreich Filme ins Kino bringen wird. Weniger sicher sieht es bei der Konkurrenz aus. DC muss sich nächstes Jahr erstmal mit einer kleinen Pause zufrieden geben, ehe es mit „Aquaman“ wieder losgeht. Zudem ist auch für die anschließende Zukunft noch nicht viel bestätigt (lediglich „Shazam!“ und „Wonder Woman 2“ stehen für 2019 fest). 20th Century Fox kommt hingegen nächstes Jahr mit einer hohen Anzahl an Filmen daher und traut sich mit einem Ableger wie „New Mutants“ auch mal neue Ausrichtungen. Alles danach ist allerdings ungewiss. Für 2019 ist aktuell nichts geplant und wie es mit dem X-Men Universum generell weitergeht, steht sowieso auf einem ganz anderen Blatt (Stichwort: Disney/Fox- Deal?).

Was sagt ihr zu dem Ganzen? Konnte DC dieses Jahr mehr überzeugen? Wie gefällt euch die neue Ausrichtung der X-Men? Kann euch das MCU weiterhin begeistern?

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