Achtung, Spoiler zu Avengers 3: Infinity War: Eigentlich hätte Avengers 3: Infinity War schon viel früher und mit einem Sieg der Guten enden können. Bösewicht Thanos war bewegungsunfähig, sein Infinity Gauntlet fast entrissen, noch ein paar Sekunden und der Infinity War hätte frühzeitig geendet. Doch dann funkte Star-Lord mit seinem persönlichen Rachefeldzug dazwischen, Thanos erlangte sein Bewusstsein wieder und floh auf die Erde, um die letzten Vorbereitungen für das schicksalhafte Fingerschnippen zu treffen. Nun wird Star-Lord von Fans als einer der Hauptschuldigen an dem Ausgang von Infinity War behandelt, was laut den Regisseuren, den Russo-Brüdern, nicht ganz berechtigt ist.
Ist Star-Lord Schuld am Ende von Avengers 3: Infinity War?
In einem Interview mit der Huffington Post kamen einige Theorien, versteckte Fakten und Reaktionen zur Sprache, die seit der Veröffentlichung von Avengers 3: Infinity War entstanden. Darunter die Frage, wie viel der Schuld für das verheerende Ende Star-Lord zufällt. Joe Russo fand seine Reaktion berechtigt:
Seine Mutter starb an Krebs, während er mit zehn Jahren von Piraten entführt wurde. [...] Er musste seinen Vater töten um den Tod seiner Mutter zu rächen. Seine Freundin [...] wurde von einer anderen korrupten Vaterfigur ermordet. Er traf eine sehr emotionale Wahl.
Auch Thor hat sich von seinen Gefühlen überwältigen lassen
Es gibt verschiedene Gründe, den Moment nicht zu mögen. Dass ein beliebter Charakter im übertragenen Sinne den Tod des halben Universums verantwortet, ist ein unangenehmer Gedanke. Vielleicht wirkt seine Reaktion auch wie eine Methode, die Laufzeit des Films weiter in die Länge zu ziehen. In jedem Fall passen Star-Lords Handlungen gut zu dem Charakter, der sich bis dahin etabliert hatte. Erst im letzten Film dachte er wenig über sein Vorgehen nach, als er mit dem Mörder seiner Mutter konfrontiert wurde und sofort das Feuer auf ihn eröffnete. Zudem war er nicht der einzige, der sich von seinem Emotionen leiten ließ:
Thor hat sich auch von seinen Gefühlen überwältigen lassen. [Er] hätte Thanos mit der Axt schneller töten können, als er wollte. Er erschien und nahm sich einen Moment [...], um Thanos zu sagen, dass er sterben ... und ihn auf eine bestimmte Art zu besiegen würde. Thor verlief sich auch in seinen Emotionen, ähnlich wie Star-Lord, und könnte ebenso die Verantwortung für Thanos tragen.
Es geht nicht darum, Charaktere logisch handeln zu lassen, sondern menschlich und glaubwürdig. Nicht jeder ist ein kühl kalkulierender Supercomputer wie Vision, da sind nachvollziehbare Fehler unvermeidbar:
Sie treffen sehr menschliche Entscheidungen. Ich denke, Erzählungen können uns beibringen, uns in die Perspektive von jemandem zu versetzen [...], um mit ihm mitzufühlen und seine Wahl zu verstehen.
Was haltet ihr von der Schuldfrage zu Avengers 3: Infinity War?