Chuck - Warum die Serie für Film-Nerds wie geschaffen ist

15.03.2018 - 09:05 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
ChuckNBC
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Mein Herz für Serie geht diese Woche an eine Serie, die ich mir vor allem wegen der charmanten Charaktere und der vielen Filmreferenzen, die mein Nerd-Herz höher schlagen lassen, immer wieder anschauen kann: Chuck.

Ich muss zugeben, ohne meinen Bruder wäre ich wohl nie auf Chuck gestoßen. Denn im Gegensatz zu den im Fernsehen hoch und runter laufenden Comedy-Serien, wie The Big Bang Theory und Two and a Half Men, lief nur eine von fünf Staffeln von Chuck bei uns im Free-TV. Eines Tages erzählte er mir also von dieser einen Serie, in der der Hauptdarsteller namens Chuck sich versehentlich eine geheime Datenbank der Regierung ins Gehirn lädt und daraufhin mit der CIA und der NSA zusammenarbeiten muss. Klingt irgendwie abgefahren, dachte ich damals, und sah mir sofort die 1. Episode an.

In "Chuck Versus the Intersect" lernte ich den Nerd Chuck Bartowski kennen, der in Los Angeles bei dem fiktiven Elektrofachgeschäft Buy More in der Abteilung "Nerd Herd" auf die Reparatur elektronischer Geräte spezialisiert ist. Eigentlich wollte Chuck Ingenieur werden, flog aber von der Stanford Uni, nachdem sein Zimmernachbar Bryce Larkin ihm Testantworten zuschob und daraufhin auflaufen ließ. Gerade von Bryce - jetzt ein CIA-Agent - erhält Chuck eines Tages eine E-Mail, die das sogenannte Intersect enthält, die gesammelte Datenbank der CIA und NSA. Beim Lesen der Mail lädt Chuck sich das Intersect versehentlich in sein Gehirn, woraufhin er als wandelnder Datenspeicher herumläuft.

"Working on my five-year plan, just need to choose a font." - Die Charaktere

Chuck steht und fällt mit seinem charmanten Hauptcharakter. Chuck Bartowski, gespielt von dem großartigen und leider viel zu selten gesehenen Zachary Levi, ist eigentlich das komplette Gegenteil eines Spions. Chuck ist ein Chucks-tragender Technik-Freak, ein typischer Underachiever, der auch im Umgang mit Frauen noch mehr als unsicher ist. Im Herzen ist Chuck aber durchweg gut, was ihm bei seinem späteren Agentenleben noch mehrmals in die Quere kommen wird. Seine Familie geht ihm über alles und er hat einen tiefen Sinn für Gerechtigkeit und Verantwortung.

Nachdem er sich das Intersect in den Kopf geladen hat, bekommt Chuck zwei Kontaktpersonen zur Seite gestellt, Sarah Walker (Yvonne Strahovski) von der CIA und John Casey (Adam Baldwin) von der NSA. Dabei stimmt die Chemie zwischen Levi und Strahovski auf Anhieb. Erfrischend ist auch, dass hier nicht die Frau ständig vom Mann gerettet werden muss, sondern Sarah Walker dem tollpatschigen Chuck mehr als nur einmal aus der Patsche helfen muss. Hinzu kommen eine ganze Reihe an toll ausgearbeiteten Nebencharakteren. Von Baldwin als grummeliger Major Casey, der eigentlich nur nach sozialer Nähe sucht, über Joshua Gomez als Chucks bester Freund Morgan Grimes und Ryan McPartlin als sporttreibender "Captain Awesome" bis hin zum Nerd Herd-Duo Lester Patel (Vik Sahay) und Jeff Barnes (Scott Krinsky), gemeinhin bekannt unter der Verschmelzung "Jeffster ".

"I know Kung Fu." - Ein ganzer Haufen Referenzen für Film-Nerds

Neben den tollen Charakteren wartet Chuck außerdem mit jeder Menge Referenzen auf, die das Herz eines jeden Film-Fans höher schlagen lassen. So ist Chucks Zimmer nicht nur voller Film-Merchandise, sondern er freut sich auch, wenn seine Alibi-Freundin Sarah ihn in einem Prinzessin-Leia-Gedächtnis-Outfit überrascht. Ende der 2. Staffel meint er zu seinen Kontaktpersonen "I know Kung Fu", nachdem er sich das Intersect 2.0 heruntergeladen hat.

Auch bei den vielen Gaststars der Serie begibt sich Chuck häufiger auf die Meta-Ebene und spricht diese auf frühere Filme an. Seinen von Christopher Lloyd gespielten Therapeuten nennt Chuck stets "Doc", eine Anspielung auf dessen Rolle in Zurück in die Zukunft. Bei Dolph Lundgren, der in Staffel 4 einen Gegner des Agenten-Trios spielt, macht Chuck mehrere Anspielungen auf seine Rolle des Ivan Drago in Rocky IV. Diese Liste lässt sich unendlich fortführen, von Tony Hale, der mit der Aussage "No Touching" auf seinen Part in Arrested Development anspielt, über Robert Englund, Darsteller von Freddy Krueger, der selbst Alpträume hat, bis hin zu Chucks Chef Mike Powell, der in "Chuck Versus Santa Claus" mit dem LAPD-Officer Al spricht. Reginald VelJohnson spielt hier die gleiche Rolle wie im Action-Klassiker Stirb langsam.

"Tell me our story." - Das großartige Ende von Chuck

Wegen zu schlechter Quoten und der großen seriellen Konkurrenz stand Chuck schon nach der 2. Staffel kurz vor dem Aus. Mittels der großen Fanbase und dem Sponsor Subway konnte die Serie aber für weitere drei Staffeln gerettet werden. Nachdem Chuck und Sarah im Laufe der Serie vom Alibi-Paar bis hin zum Ehepaar so einiges durchgemacht haben, lädt sich Sarah in Staffel 5 ein defektes Intersect herunter, um sich und Casey zu retten. Daraufhin verliert sie ihr Gedächtnis und kann sich nicht mehr an Chuck erinnern. Auch ganz zum Ende bekommt Sarah ihre Erinnerungen nicht wieder zurück. In der letzten Szene erzählt Chuck Sarah ihre Geschichte am Strand. Mit einem Kuss hofft er, sie zu ihm zurückholen zu können. Das Resultat daraus sehen die Zuschauer nicht mehr.

Während vielen Fans das Ende von Chuck missfiel, liebte ich es. Die Autoren haben sich anstatt des praktischen Happy Ends für ein mutiges, offenes Ende entschieden, ursprünglich, um einen Follow-up-Film drehen zu können. Daraus ist aber bis heute nichts geworden. Trotzdem funktioniert das Ende der Serie für mich und lässt noch einmal die dynamische Beziehung von Sarah und Chuck Revue passieren. Chuck zeigt mal wieder, dass ihm das Wohl anderer mehr am Herzen liegt, als selbst glücklich zu werden. Was nach dem Kuss passiert, kann sich dann jeder selbst überlegen.

Alle fünf Staffeln von Chuck sind bei SkyTicket  verfügbar.

Was habt ihr für Erfahrungen mit der Serie Chuck?

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