Animationsfilmen haftet häufig das Vorurteil an, sich an ein reines Kinderpublikum zu richten. Filme wie Fritz the Cat, Persepolis oder japanische Vertreter wie Akira oder Die letzten Glühwürmchen bewiesen jedoch, dass sich die stilistische Entfremdung und Verniedlichung dieses Genres besonders dazu eignet, auch ernsthafte und erwachsene Themen hervorzuheben.
Mit Chico & Rita produzierte Regisseur Fernando Trueba einen neuen Vertreter dieser Animationsfilmgattung. Der Film handelt von einem Pianisten, der zusammen mit der Sängerin Rita, der Liebe seines Lebens, die kubanische Jazz-Bebop Szene aufmischt. Als Rita in New York der große Durchbruch gelingt, wird ihre Liebe auf eine große Probe gestellt.
Regisseur Fernando Trueba arbeitete für Chico & Rita mit dem berühmten Designer Javier Mariscal zusammen. Trueba selbst ist auch kein unbeschriebenes Blatt mehr, 1992 gewann er mit seinem Film Belle Époque – Saison der Liebe den Oscar für den Besten fremdsprachigen Film, der für Penélope Cruz den internationalen Durchbruch bedeutete.
Ein interessantes Projekt, das stilistisch einen abstrakten, flashartigen Look ähnlich eines Waltz with Bashir verwendet. Dazu noch die Mischung aus Drama und Liebesfilm angesiedelt in den späten 40er Jahren und die Neugierde ist geweckt. Chico & Rita sollten sich ambitionierte Animationsfans vielleicht vormerken.