Berüchtigter Flop mit Johnny Depp und Amber Heard bei Amazon: Diese Szene ruiniert den ganzen Film

20.05.2022 - 07:30 Uhr
Amber Heard und Johnny Depp in Rum DiaryWild Bunch
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Amber Heard und Johnny Depp lernten sich beim Dreh eines Dramas kennen. Das sollte vergnüglich sein, aber eine Szene macht den Film zunichte. Bei Amazon könnt ihr den Film streamen.

Die Beziehung zwischen Johnny Depp und Amber Heard fing schon toxisch an. Und zwar mit dem Film, über den sich beide kennenlernten. Rum Diary dreht sich um einen abgehalfterten Autor (Depp), seinen bildschönen Schwarm (Heard) und endlose Saufgelage auf Puerto Rico (beide). Eine Szene ist dabei so anstößig, dass sie fast an den umstrittenen Gerichtsprozess zwischen Depp und Heard heranreicht. Bei Amazon könnt ihr Rum Diary kaufen oder leihen .*

Bei Amazon: The Rum Diary-Szene mit Johnny Depp und Amber Heard ist völlig idiotisch

Die Adaption nach einem Roman von Hunter S. Thompson (Fear and Loathing in Las Vegas) hält sich wacker. Depp spielt sich die Seele aus dem Leib, der Film Bruce Robinson ist schön inszeniert und der ständige Exzess unterhaltsam. Dann kippt die Stimmung komplett.

In einer Szene gehen Depps Paul Kemp und Heards Chenault mit einer Gruppe von Freunden in einen Club, der vor allem von schwarzen Menschen besucht wird. Chenault nähert sich betrunken einem schwarzen Mann, der prompt seine beeindruckenden Bauchmuskeln freilegt und eng mit ihr zu tanzen beginnt. Chenaults Mann (Aaron Eckhart) will dazwischen gehen, wird aber mitsamt Johnny Depps Kemp und den anderen weißen Männern rausgeworfen. Tage später kreuzt Chenault in aufgelöstem Zustand bei Kemp wieder auf. Was genau geschehen ist, wird nicht erklärt.

Einen Teil der Szene könnt ihr im englischen Original auf YouTube sehen:

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Daran stören mich zwei Klischees. Das Klischee des sexhungrigen, athletischen schwarzen Mannes, der wegen seines muskulösen Körpers ausgestellt wird. Dazu das Klischee der weißen Frau, die unter Alkohol zu hemmungslos wird und gerettet werden muss. Beide Stereotype gehören einfach nicht in gute Filme.

Rum Diary gibt nur Johnny Depp und seinen Freunden Persönlichkeit

Das wäre nicht so schlimm, wenn Rum Diary irgendwelchen Figuren neben Kemp, seinen Schreiber-Kollegen und Eckhardts Figur Charaktertiefe verleihen würde. Stattdessen wird die schwarze Bevölkerung Puerto Ricos im Film als unterprivilegierte Gefahr inszeniert, wenn sie den weißen Lebemännern zu nahe kommt oder auf der Straße demonstrieren geht.

Bei den Frauenfiguren sieht es nicht besser aus. Amber Heards Chenault hat nur eine Eigenschaft: Sie ist für ihren Kapitalisten-Ehemann zu spritzig und deswegen dramaturgisch ein gutes Match für Johnny Depps Charakter. Und außer Chenault spielt in Rum Diary keine Frau eine Rolle.

In dieser Spritzigkeit liegt viel Potenzial. Chenaults Tanz-Szene von oben hätte ein sexueller Befreiungsschlag werden können. Ein Moment mutiger Selbstbehauptung. Aber nichts da. Sie verliert für ihre Lebenslust alles. Alkohol und Persönlichkeit sind nur etwas für nihilistische Schriftsteller-Männer.

Das Resultat ist entlarvend. Das heitere Trinker-Abenteuer fußt auf einem sexistischen und rassistischen Fundament. Der ganze männliche Exzess funktioniert nur auf Kosten aller anderen Figuren. Vielleicht mit ein Grund für den Kassen-Flop des Films (via Box Office Mojo ).

Hunter S. Thompson schrieb einmal: "Wer ein Biest aus sich macht, befreit sich vom Schmerz, ein Mann zu sein." Rum Diary hat diesen Satz nicht verstanden.

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Was haltet ihr von Rum Diary?

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