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Bernard & Bianca - Der verlorene Prinz

28.05.2015 - 11:27 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Wilbur mit Bianca und Bernard im Gepäck
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Wilbur mit Bianca und Bernard im Gepäck
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Im Rahmen der Aktion "Was macht deinen liebsten Film/Serien-Detektiv aus?" kam mir sofort das beste Spürnasen-Paar meiner Kindheit in den Sinn. Die abenteuerlustige Bianca und der etwas tapsige Bernard sind nach zwei spannenden Fällen zu einem eingespielten Ermittlergespann geworden. Ich nehme euch mit zu einem neuen Einsatz mit zwei Mäusen, die beweisen, dass wahre Größe aus großen Taten resultiert.

Wilbur fliegt schon seit Tagen nur über Wüste, auf seinem Rücken geschnallt eine Sardinendose, in der zwei kleine, durstige Mäuse sitzen.
„Wie weit ist es denn noch? Ich fühle mich langsam wie ein Brathähnchen.“, schreit Wilbur in den böigen Gegenwind.
„Wir sind sicher bald da. Halte durch!“, versucht ihn Bianca zu beruhigen.
Bernard schaut zu ihr rüber: „Hätten wir nach Australien nicht erstmal nach Hause fliegen sollen?“
„Aber Bernard, der Junge braucht uns! Außerdem liegt Arabien doch so gut wie auf dem Heimweg.“ Sie drückt ihn einen beschwichtigenden Kuss auf die Wange.

Gerade als sie sich in Australien von ihrem Freund Jake verabschieden wollten, kam über Funk die nächste Einsatzanfrage. Kasim, der Sohn eines arabischen Prinzenpaars, ist schon seit mehreren Wochen verschwunden. Niemand konnte den Fall bisher aufklären. Nun ist die Rettungshilfsvereinigung gefragt. Noch ehe Bernard ein Wort herausbrachte, saß Bianca mit ihrem Koffer auf Wilburs Rücken.
„Worauf wartest du denn noch? Steig ein!“

Der Palast ist kaum zu übersehen. Wilbur dreht noch einmal einen Kreis, um zwischen den riesigen, glänzenden Kuppeln einen Landeplatz zu finden. Über einem Balkon setzt er zur Bruchlandung an. Doch ehe er mit seinem Bauch auf die Fliesen aufschlägt, landet er sanft wie ein Wölkchen auf dem Boden. Dann einen Ruck nach vorn. Unter ihm schnellt ein Teppich hervor, stellt sich vor ihm auf und verbeugt sich höflich.
„W…was ist das, Bianca?“, stottert Bernard.
„Sieht nach fein verarbeiteter Wolle und Seide aus.“, sagt sie keck und klettert von Wilburs Rücken. In diesem Moment stürmt ein aufgeregt quietschender Affe auf sie zu.
„Beruhig dich, Abu! Schnell, bring uns zu Kasims Eltern!“, stoppt ihn Bianca. Bernard klettert zu ihr und Abu auf den Teppich und sie rauschen davon, während Wilbur Mühe hat, an ihnen dran zu bleiben. An einer breiten Fensterbank auf der anderen Seite des Palastes machen sie Halt. Unten im großen Saal stehen die Eltern des Jungen und erzählen einem Mann mit einer Deerstalker-Mütze vom Verschwinden ihres Sohnes. Ein weiterer Detektiv, der den kleinen Kasim finden soll. Während die Mutter schluchzend von den Ereignissen erzählt, schreibt Bernard sich alle Details genau auf. Abu wischt sich mit einer Kordel des Teppichs eine Träne aus dem Gesicht.
„Nur keine Sorge, wir werden ihn finden.“, flüstert Bianca entschlossen.

„Viele Anhaltspunkte haben wir ja nicht.“ Bernard blickt in die Ferne, während sie die Westküste des Roten Meeres überfliegen.
„Es ist wirklich seltsam, dass sogar eine Tasche und einige Sachen von ihm verschwunden sind.“ Bianca schaut traurig zu Bernard rüber. „Er wird doch nicht seine Sachen gepackt haben und einfach weggelaufen sein?“
„Schon möglich. Vielleicht war ihm das Leben unter dem Druck, der zukünftige Thronfolger zu sein, einfach zu groß.“
„Ach je, der Arme! Bernard, vielleicht sollten wir jemanden befragen, dem es genauso geht.“ Bianca richtet den Blick nach vorn über die Weiten der afrikanischen Savanne.

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Wilbur geht steil in den Sinkflug, zieht wieder hoch und streift mit seinen Füßen sanft über die kleine Mähne eines Löwenjungen. Der Löwe schaut auf und versucht gegen die Sonne zu erkennen, was das war. Wilbur kreiselt weiter über seinen Kopf.
„Simba! Hallo! Ich bin‘s, Bernard. Komm mal hoch zum Felsen. Wir müssen unbedingt mit dir reden.“
„Aber ich…“ Zu spät. Sie hören Simbas Worte nicht mehr, als sie oben am Felsen landen. „Egal, ich sehe Papa ja auch von da oben.“ Simba sucht sich einen Weg am Abhang hinauf.
„Bist du aber groß geworden.“ Bianca strahlt zu ihm rauf.
„Cool, nicht? Ich kann sogar schon brüllen wie mein Papa.“ Simba holt seinen lautesten Brüller raus, der durch die gesamte Schlucht schallt. Plötzlich beginnt es zu beben. Eine riesige Herde Gnus trampelt minutenlang unten am Hang an ihnen vorbei. Beängstigt und erstaunt beobachten sie das Schauspiel.
„Wow, zum Glück war ich nicht dort unten“, entgegnet Simba nebenbei. „Und, was wollt ihr von mir wissen?“
Sie erzählen ihm von Kasim und versuchen durch Simba etwas über das Leben eines jungen Prinzen zu erfahren. Simba glaubt jedoch nicht daran, dass Kasim einfach weggelaufen ist. Sowas mache man in so einer wichtigen Position einfach nicht. Nach einigen Minuten kommt der Vater des Löwenjungen herangeeilt und ist froh, dass Simba bei der Stampede nichts passiert ist. Bevor sie gemeinsam zum Königsfelsen zurückkehren, gibt Simbas Vater nach einem Blick auf Bernards Notizzettel einen entscheidenden Hinweis.

„Als er das mit dem Säbel sagte, ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen.“, berichtet Bernard enthusiastisch. „Der, der in Kasims Zimmer lag, war kein arabischer Säbel, sondern einer, der von Seemännern benutzt wird.“
„Seemänner, hmm?“, fragt Wilbur. „Ich habe einen Kumpel, der sicher jedem Seemann weit und breit bereits einen Fladen auf den Hut gesetzt hat.“ Er hebt mit seinen zwei Begleitern in die Lüfte und steuert zielsicher Richtung Norden.

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Die Luft ist kühler und feuchter geworden. Hier im Norden ist die See etwas rauer und die Wellen schlagen hoch an die Felsen einer kleinen Insel vor der Küste.
Wilbur landet auf einem Felsvorsprung nahe dem Wasser, wo eine Seemöwe eifrig am Felsenrand hin- und herhüpft.
„Hey Scuttle, alter Freund!“ ruft Wilbur freudestrahlend.
„Hallooooo, mein Lieber, schon ewig nicht mehr gesehen.“ Scuttle umarmt Wilbur stürmisch und herzlich. „Hey, was ist denn das da auf deinem Rücken? Trägst du etwa so deinen Proviant mit dir rum?“
Bianca steckt ihren Kopf durch Scuttles Federn hindurch. „Ich muss doch sehr bitten.“
„Nein, nein, die zwei sind meine Freunde“, lacht Wilbur und setzt die Zwei ab. Erst jetzt bemerken sie die neugierigen Gesichter hinter Scuttle.
„Bianca?“
„Ja.“
„Ist das nun ein Fisch oder eine Frau?“ fragt Bernard perplex.
„Das ist eine Meerjungfrau und übrigens eine der Töchter vom Meereskönig", flüstert Bianca.
„Oh.“
Während Scuttle etwas von einem Konzert plaudert, erschrickt das rothaarige Fischmädchen, reißt Scuttle eine Pfeife aus den Flügeln und schwimmt mit ihrem blau-gelben Begleiter davon.
„Scuttle, du musst uns helfen!“, reißt Bianca ihn aus seinen Gedanken.
Bernard erzählt die ganze Geschichte ihrer Reise und zeigt Scuttle eine Skizze des Säbels, den sie in Kasims Zimmer entdeckt haben.
„Wilbur, du weißt, ich war schon überall auf der Welt, aber so einen Säbel habe ich noch nicht gesehen, nicht mit diesem Embleme“, gibt Scuttle enttäuscht zu. „Ich kenne das Meer wie meine Westentasche und jeden Seefahrer darauf. Dieses Symbol da unten, das muss irgendwas richtig Altes sein.“
„Oh je, was machen wir denn nun?“ Biancas Entschlossenheit weicht Ratlosigkeit. Bernard legt besänftigend einen Arm um sie.
„Momentchen mal! Ich kenne da einen Mann, der sich mit alten Dingen wahrlich auskennt und er ist nicht mal mehr allzu weit entfernt. Ein Tagesflug Richtung Westen nur.“ Mit einem Fünkchen Hoffnung in den Augen schauen die Drei Scuttles Flügel nach auf das Meer hinaus.

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